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Comic-Besprechung - Agent Alpha – Gesamtausgabe Band 3

Geschichten:
Fallensteller
Finger am Abzug

Text: Mythic

Zeichnungen: Juri Schigunow


Story:
Die im dritten Teil der Gesamtausgabe zusammengefassten Titel der Serie „Agent Alpha“ erschienen zwischen Juni 2002 und April 2004 im Verlag Comicplus und erzählen eine in sich abgeschlossene Geschichte.
Die USA stehe kurz vor der Präsidentenwahl. Der amtierende Präsident möchte kurz vor dem großen Tag noch einen wirklichen großen politischen Clou landen: sein Plan ist es, als Friedensstifter im Nordirlandkonflikt aufzutreten. Kurzentschlossen schickt er einen Sondervermittler in die Krisenregion. Doch kaum in Belfast angekommen, wird der Gesandte entführt und seine Begleiter rücksichtslos ermordet. Der Präsident reagiert sofort und schickt seine besten Agenten nach Irland, angeführt von Agent Alpha. Denn es sind Informationen durchgesickert, dass der Sonderermittler auf einer Farm gefangen gehalten werden soll. Der Zugriff dort entpuppt sich allerding als Desaster, denn auf der Farm findet das Special-Team nur noch Leichen. Agent Alpha, bei seiner neuen Vorgesetzten in Ungnade gefallen, beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell merkt der Top-Agent, dass es am Ende auf die alles entscheidende Frage hinausläuft, wer einen Vorteil aus der Situation ziehen kann und warum.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Andreas Platthaus, Comicexperte und Comicliebhaber sowie nebenbei auch Chef des Ressorts Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat in seinem kleinen Taschenbuch „Die 101 wichtigsten Fragen – Comics und Manga“ zu der Frage, ob Comics dumm machen geschrieben: „Wie auch bei jeder anderen Form von Literatur, seien es nun Belletristik oder Sachbücher, sind 95 Prozent aller Comics belanglos, um nicht zu sagen: Mist. Es gilt, die guten fünf Prozent aufzustöbern.“
Rums! Das hat er gesessen! Fünf Prozent. Das erscheint mir, bei allem Verständnis für Kritik an dem mangelhaften Durchschnitt, doch etwas tief gegriffen. Wie auch immer: Ich bin froh, dass meine letzte Lektüre, der dritte Band der „Agent Alpha“-Gesamtausgabe definitiv zu den bemerkenswerten fünf Prozent gehört.
Da sind zunächst einmal die Zeichnungen des russischen Künstlers Juri Schigunow. Hyperrealistisches Artwork. Ich bewundere Zeichner auch immer dann, wenn es ihnen gelingt bei einem spannenden Plot in den Hintergrund zu treten. Sie müssen dann einfach abliefern, eine Geschichte in fesselnden Bildern vorantreiben. Keine Experimente, keine komplizierten Seitenarchitekturen. Einfach glänzend gezeichnet und flüssig in den Erzählfluss eingepasst. Genau das gelingt Schigunow. Seine Panels – in starken, satten Farben – sind für den Leser wie eine Kamerafahrt. 
Der Plot von Mythic bietet so manche Überraschung. Er hat Wendungen, zieht mit dem Erzähltempo an, bietet dann wieder etwas Ruhe, um auf der nächsten Seite den Leser von Panel zu Panel zu hetzen. Mythic wechselt Schauplätze in rasender Geschwindigkeit, würfelt die zeitliche Abfolge durcheinander und verlangt seinem Leser äußerste Konzentration ab. 
Immer wenn ich unter Comiclesern von „Agent Alpha“ schwärme, bekomme ich etwas von „wie van Hamme“ zu hören. Ich finde den Vergleich nicht ganz fair, denn er impliziert, dass Mythic versucht den belgischen Star-Autor zu imitieren. Mythic ist ein Autor, der komplexe Geschichten schreibt, bei denen der Betrachter die ersten Panels liest und in ein Gewirr von Intrigen und Verschwörungen fällt. Er spielt mit den Erwartungen seiner Leser, legt falsche Spuren und lässt sie im Dunkel tappen. Ich gestehe es gerne, als ich den Band zur Hand nahm, war es schon reichlich spät und ich dachte: „Ok, noch zwei Seiten lesen!“. Zwei Stunden später legte ich völlig übermüdet den Band aus den Händen!
Neben den beiden Bänden präsentiert Comicplus – was zu einer wirklichen schönen Tradition geworden ist – reichlich redaktionelles Material. Auf Insgesamt elf Seiten wird kulturhistorisch und geschichtlich der Präsidentenmord aufgearbeitet. Interessante Einblicke in Literatur, Film und Realität. Dazu kommen wie immer bei den Comicplus-Gesamtausgaben ein erstklassiger Druck und eine sehr gute Bindung – Sammlerherz, was willst Du mehr!



Fazit:
„Agent Alpha“ ist Comicunterhaltung wie sie sein sollte: Spannende Geschichten, die komplex und nicht vorhersehbar sind. Erzählt in ausdrucksstarken Bildern. Nach der Lektüre klappt man nicht zu und schläft ein, sondern die Geschichte kreist im Kopf. Da es sich bei dem dritten Band wieder um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt ist sie auch für Neueinsteiger in die Serie bestens geeignet. Lasst Euch in den Sog internationaler Geheimdienste ziehen!



Agent Alpha – Gesamtausgabe Band 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Agent Alpha – Gesamtausgabe Band 3

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
comicplus+

Preis:
€ 29

ISBN 13:
978-3-89474-302-4

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Komplexe Geschichte
  • Realistische Zeichnungen
  • Hochwertige Aufmachung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(10 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 02.08.2018
Kategorie: Alben
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