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Comic-Besprechung - Hel´Blar 1
Geschichten:Die Jäger der Draugar
Text: Sergio A. Sierra
Zeichnungen: Alex Sierra
Story:
Harek ist der Jarl von Lagarvik. Nach einem erfolgreichen Raubzug kehren er und seine Männer in ihren Drachenbooten zurück nach Hause. Dort jedoch finden sie ein grausames Massaker vor und ein Wesen, das einmal Mitglied des Dorfes war, sich aber in ein blutrünstiges Monster verwandelt hat. Nur durch Abschlagen seines Kopfes können sie das Wesen töten. Erst danach erkennen sie das ganze Ausmaß des Unglücks: ein Großteil der Dorfgemeinschaft niedergemetzelt und dazu noch fünf Kinder entführt von Wiedergänger, oder Draugar, wie sie die Nordmenschen nennen. Harek stellt sofort ein 13-köpfiges Team zusammen, mit dem er die Verfolgung der Untoten aufnimmt. Der Spur der Bestien zu Folgen ist ein leichtes, denn ihr Weg ist gesäumt von Schrecken und Tod. Hinzu kommt, dass nicht alle Männer von Harek ihm treu ergeben sind.

Die spanischen Brüder Sergio und Alex Sierra legen mit „Hel´Blar“ ihren ersten Comic in Deutschland vor. Und die auf zwei Bände angelegte Erzählung um eine Wikingergemeinschaft ist ein furioser Auftakt und macht Lust auf mehr.
Die Geschichte überrascht gleich auf zweifacher Weise. Da ist zunächst einmal der Handlungsort. Bei den Attributen Wikinger und Mystik hätte ich jetzt nicht gleich an eine Vampirgeschichte gedacht. Aber genau das liefert das Brüderpaar. Ein Plot im unwirtlichen Norden, der von einer Schar Blutsauger überfallen wird. Das nächste was sehr überrascht – und das ist es, was diesen Band hauptsächlich auszeichnet – ist die Darstellung der Vampire. Denn Sergio und Alex orientieren sich nicht an den derzeit noch so modernen und prägenden pseudo-erotischen Vampirgeschichten einer Anne Rice. Vielmehr suchen die beiden Spanier mit ihren Untoten die Nähe zu „American Vampires“ von Scott Snyder.
Genauso wie in dieser genialen – leider nicht mehr fortgeführten Serie – beharren Sergio und Alex auf die Bestialität von Vampiren. Das gelingt Sergio, indem er eine düstere Atmosphäre heraufbeschwört, die nicht für eine leichte Gänsehaut sorgt, sondern Entsetzen verbreitet. Seine Einwürfe durch die Seher, seine abwechslungsreiche Erzählzeit, mal im Galopp durch die Szenen, dann wieder viel Zeit lassend und nicht zuletzt seine ausgelegten Fäden, die in handfesten Intrigen münden werden, beunruhigen den Leser und sorgen für diese kalte, lebensfeindliche Atomsphäre der Geschichte.
Diese Grundstimmung wurde von Alex Sierra in fabelhaften Bilder eingefangen. Die fast in jedem Panel dominierenden schwarzen und blauen Töne untermalen die Grundstimmung ausgezeichnet. Die satten Farben, hier sein noch kurz auf die gute Druckqualität hingewiesen, tun ihr Übriges dazu. Alex gibt den Vampiren ihre Brutalität mit blitzenden Zähnen und weit aufgerissenen Mündern. Er schaffte dieses Gefühl unmittelbar dabei zu sein, indem er häufig Szene öfters von unten oder oben zeichnet. Er wechselt schnell die Perspektive und erzeugt das Gefühl einer dynamischen Kamerafahrt. Einerseits blicken empor zu den handelnden Personen, was sowohl eine bedrohliche Nähe aber auch eine Erhöhung zur Folge hat. Wir sehen dann keine Wikinger, sondern wahre Helden oder auf der anderen Seite keine dunklen Wesen, sondern das Gestalt gewordene Böse.
Der zweite und abschließende Band kann gerne sofort kommen!
Fazit:
Ein sehr gelungenes Erstlingswerk auf dem deutschen Markt für die spanischen Brüder Sergio und Alex Sierra. Denn spätestens seit der Fernsehserie „Vikings“ stehen ehrliche und heldenhafte Nordmänner, ihre starken Frauen und das harte Leben im Schnee auch bei uns hoch im Kurs. „Hel`Bar“ wird genau diesen Ansprüchen gerecht und liefert eine überaus stimmige und spannende Geschichte.
Hel´Blar 1
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
All Verlag
Preis:
€ 15,80
ISBN 13:
978-3-946522-20-1
48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Artwork
- Atmosphäre
- Vampire als Monster


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 09.07.2018 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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