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Comic-Besprechung - Deae ex Machina 4: Das Feuer der Ormuzd-Schale
Geschichten:Deae ex Machina 4: Das Feuer der Ormuzd-Schale
Autor / Zeichner / Colorist: Erik
Story:
Im Jahre 1928 möchte der Apokalyptiker Otto von Klump mithilfe dreier magischer Artefakte die Welt aus den Angeln heben. Das würde allerdings den gesamten geschichtlichen Ablauf und die kosmische Ordnung stören. Die drei Schicksalsgöttinnen Urd, Skuld und Verbandi können das nicht zulassen, benötigen aber menschliche Helfer die sich nicht gerade als zuverlässig herausstellen.
Meinung:
Lange musste man auf die Fortsetzung von Deae Ex Machina warten. Letztlich liegt es auch daran, dass die Serie mittlerweile den Verlag gewechselt hat und nicht mehr bei Epsilon erscheint, sondern bei Kult Comics. Aufgrund des großen zeitlichen Abstandes empfiehlt es sich, vorher noch einmal die drei Vorgängerbände zu lesen. Nicht nur weil der Inhalt eine Auffrischung braucht, sondern vor allem weil Erik weiterhin mit vielen Sprüngen arbeitet.
Die Handlung spielt nämlich nicht an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit, sondern ist epochenübergreifend. Kein Wunder denn die Heldinnen sind die drei Schicksalsgöttinnen welche die Fäden des Schicksals weben. Da bedient sich Erik bei der griechischen Mythologie, verwebt diese aber mit nordischen Aspekten, bei denen ebenfalls drei Frauen die Fäden weben. Eine ist für die Vergangenheit zuständig, eine für die Gegenwart und eine für die Zukunft. Alles hängt miteinander zusammen, und als nun jemand versucht, Macht zu erlangen indem er das Gefüge der Zeit stört, müssen die drei Göttinnen dafür sorgen das alles so abläuft wie es soll. Das gestaltet sich insofern etwas schwierig für sie, da sie nicht selber eingreifen können, sondern menschliche Hilfe benötigen. Insofern entspricht es dem Titel, der ja dem Theater entstammt und Gott aus der Maschine bedeutet, also dem dramaturgisch billigen Kniff, dass eine höhere Macht dem Helden aus einer ausweglosen Situation verhilft. Nur geschieht es hier einmal umgekehrt und der Held hilft den Göttern. Spannung entsteht im Übrigen auch dadurch, dass die Menschen nicht sonderlich hilfsbereit sind, da sie oftmals sich selber oder andere in Gefahr bringen müssen und verhängnisvolle Episoden der Geschichte die mit vielen Toten verbunden sind, nicht verhindern dürfen, da es den geschichtlichen Ablauf ändern würde. So ist es sehr spannend zu lesen, ob jemand zu einem richtigen Zeitpunkt ein Ritual stört, um den Ausbruch der Pest so zu veranlassen wie man sie kennt.
Es gibt viele historische Anspielungen welche auch die unterschiedlichste Mythologie beinhalten. Leider gibt es da Fußnoten welche den Lesefluss unterbrechen. Da wäre ein Glossar im Anhang etwas eleganter gewesen. Aber es passt zu der Sprunghaftigkeit die hier nicht negativ zu verstehen ist. Denn es werden immer wieder die Epochen gewechselt. Da befindet man sich im Mittelalter bei den Templern, dann wieder im Europa der 1920er und viele Epochen und Schicksale werden verwebt, so dass man schon den Überblick verlieren kann.
Nicht zuletzt wegen den Zeichnungen von Erik und dem leisen Humor bleibt man aber gerne dabei. Manchen dürften gerade die menschlichen Proportionen zu rund, ja geradezu fleischig, ausgefallen sein, aber die gewählten Bildausschnitte und die Perspektiven sind immer gut gewählt und Erik nimmt auch immer wieder Experimente vor und verweigert sich dem normalen Beobachterblick und wählt überraschende Blickwinkel. Auch lässt er die Kleidung und das Aussehen der Göttinnen ein um das andere Mal verändern. Was erst irritiert, dann aber inhaltlich Sinn macht und zugleich einen ironischen Kommentar abgibt. Das macht die Serie etwas strange, aber gerade auch deswegen so faszinierend.
Fazit:
Faszinierend und zeichnerisch sehr gut gestaltet. Auch wenn die Story etwas wirr erscheint,so nimmt einen die Serie schnell in ihren Bann.
Deae ex Machina 4: Das Feuer der Ormuzd-Schale
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Kult Comics
Preis:
€ 19,95
ISBN 10:
3946722296
ISBN 13:
978-3946722298
80 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen mit ungewöhnlichen Blickwinkeln
- leiser Humor
- hohe Dynamik
- wirre Story
- Fußnoten hemmen Lesefluss
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 29.07.2017 | ||||||
Kategorie: | Deae Ex Machina | ||||||
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