In der Datenbank befinden sich derzeit 18.564 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen... |
Comic-Besprechung - Civil War II 1
Geschichten:Civil War II 1 (Civil War II 0, Free Comic Book Day 2016 (Civil War II) 1 (I), A Year of Marvels: The Amazing 1 (I))
Autor: Brian Michael Bendis, Ryan North, Zeichner: Danilo Beyruth, Jim Cheung, Olivier Coipel, Colorist: Chris Peter, Justin Ponsor, Übersetzung: Michael Strittmatter
Story:
Das Leben im Marvel Universum geht seinen normalen Gang. Bis eines Tages ein Inhuman auftaucht, der die Zukunft vorhersagen kann. Und er sieht schreckliches voraus.
Meinung:
Das "Secret Wars"-Event war eines der besten, welches Marvel in den letzten Jahren hatte. Und es war klar, dass alle nachfolgenden Events und Crossover sich daran messen müssten. Zufälligerweise kam im Jahr 2016 "Captain America: Civil War" in die Kinos. Was für Marvel den Vorteil hatte, dass sie ein Thema für ihr nächstes Event hatten, nämlich eine Fortsetzung zu dem allerersten "Civil War"-Ereigniss, welches 2006 Maßstäbe setzte. Das damalige Kreativteam, Mark Millar und Steve McNiven, kamen für die Fortsetzung aus diversen Gründen nicht in Betracht. Stattdessen wurde niemand geringes als Brian Michael Bendis mit der Story dieses Crossovers betraut.
Für den bekannten Comicautoren war es nicht das erste Event, dass er schreibt. So stammte zum Beispiel das "House of M"-Crossover aus seiner Feder. Also im Prinzip gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Event.
Seit einiger Zeit wandert eine Wolke des Terrigen-Nebels, der dafür sorgt, dass die Inhumans entstehen können, um die Welt. Zufälliger Menschen, die in sie hineingeraten, werden verwandelt und erhalten außergewöhnliche Fähigkeiten. Wie zum Beispiel Ulysses, der die Fähigkeit erhält, in die Zukunft zu schauen. Dort sieht er, wie Thanos Projekt Pegasus angreift, um an den kosmischen Würfel zu kommen. Die Helden brechen auf, um ihn zu stoppen.
Noch ist nicht klar, wie sich das Event entwickeln wird. Die eigentliche #1 der US-Serie ist in der Deutschen #1 noch nicht enthalten. Aber man kriegt eine Ahnung, dass wohl Ulysses eine große Rolle im kommenden Geschehen spielen wird. Es kommt halt nur darauf an, wie der Charakter eingesetzt wird.
In der vorliegenden Ausgabe taucht er nur kurz auf. Gerade genug, um einen kurzen Einblick in seinen Charakter zu erhalten. Was auch gleichzeitig das Merkmal eines gravierenden Problems der ersten Ausgabe von "Civil War II" ist.
Es ist natürlich unfair, dieses Event mit dem vorherigen "Secret Wars" zu vergleichen. Wo letzteres Ereignis auf der jahrelangen Vorarbeit von Jonathan Hickman beruhte und auch dementsprechend fantastisch war, hat Brian Michael Bendis diese Gelegenheit nicht. Er hat "nur" zwei US-Ausgaben Zeit, um seine Geschichte vorzubereiten. Einmal die #0 und einmal die Free Comic Book Day-Ausgabe. Doch leider scheinen diese beiden Geschichten nicht ausreichend genug zu sein.
Hauptsächlich konzentriert er sich auf Captain Marvel. Er schildert ihren normalen Tagesablauf und lässt sie auch gleichzeitig eine Beziehung mit einem anderen prominenten Helden haben. Dass dies jedoch nicht gut ausgehen wird, ahnt man schon dadurch, dass der Autor jener Figur, die aus Spoilergründen nicht genannt wird, sehr viel Gutes zu Teil kommen lässt. Offensichtlich in dem Versuch, das Drama, dass ihr widerfährt entsprechend heftiger wirken zu lassen.
Damit sind wir schon beim ersten Problem. Denn der Autor stellt die Story über die Charaktere. Mit der Brechstange versucht er eine bestimmte Darstellung zu erreichen, damit eine dramatische Szene umso heftiger wirkt. Nur dass diese Bemühungen nicht glaubhaft wirken, sondern eher lachhaft. Die Beziehung zwischen beiden Charakteren kommt viel zu sehr aus dem Nichts, derweil das Bemühen krampfhaft Drama und Spannung aufzubauen schon allein dadurch scheitert, dass das Ziel dieser Bemühungen viel zu offensichtlich ist und der Platz, in dem der Ausbau dieser Figuren geschieht, einfach bei weitem nicht ausreichend ist.
Dann ist da noch der Kurzauftritt von Thanosn, der erst vor wenigen Jahren erst zentraler Gegenstand eines Events war und auch bei Jonathan Hickman prominent und gefährlich dargestellt wurde. Hier, bei Brian Michael Bendis hingegen, wirkt er blass und wie eine Pappfigur. Er taucht einfach auf, erfüllt seinen Zweck und gut ist. Eine Darstellung, die sich einfach mit der vorherigen Arbeit, die mit diesem Charakter getan wurde, beißt!
Wobei dies auch im Prinzip wieder typisch Brian Michael Bendis ist. Er war noch nie jemand, der Rücksicht auf die Arbeiten anderer Autoren nahm. Ereignisse und Darstellungen anderen Figuren ignorierte er oder akzeptierte nur das, was ihm persönlich in den Kram passt. Dazu passt auch ganz schön der Auftritt von Doc Samson, der auf einmal unter den Lebenden ist, ohne dass erklärt wird, wann und wie er von den Toten, zu denen er vor diesem Auftritt zählte, wieder auferstanden ist.
Nein, dies ist wirklich kein Glanzauftakt. Was eigentlich schade ist, denn mit Olivier Coipel und Jim Cheung sind hier zwei der besten Zeichner vertreten, die Marvel aktuell hat. Es ist ein Vergnügen, die Arbeit dieser beiden Topkünstler zu sehen. Sie sind auch mit der einzige Grund, weshalb man sich diese Ausgabe kaufen sollte.
Leider hat Panini, wohl um das Heft auf die beworbenen 60 Seiten zu bringen, auch noch eine etwas krude Valentinstags-Geschichte mit in das Heft eingebaut. Krude deshalb, weil sie einerseits nichts mit dem Event zu tun hat, und andererseits, die Pointe am Schluss der Story - Peter Parker will zu einem Blinddate, muss dann jedoch als Spider-Man den Geier aufhalten - merkwürdig ist. Die Zeichnungen von Daniel Beyruth sind zwar solide, halten aber dem Vergleich mit Oliver Coipel und Jim Cheung nicht statt.
Leider ist dieses Heft nicht viel mehr als ein "Gähn" wert.
Fazit:
Satz mit X, war wohl nix. Den Auftakt zum "Civil War II"-Crossover hat Brian Michael Bendis gründlich versiebt. Vieles wirkt forciert und oft genug kann die Charakterisierung nicht überzeugen. Das er außerdem mal wieder die Arbeit von Kollegen ignoriert, ist schade. Am besten sind wirklich die Illustrationen von Oliver Coipel und Jim Cheung. Und wieso hat Panini am Ende auch noch diese merkwürdige Valentinstags-Geschichte mit eingebaut?
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen von Olivier Coipel und Jim Cheung
- Charakterisierungen mit der Brechstange
- Brian Michael Bendis kocht sein eigenes Süppchen
- Was hat die Valentinstags-Geschichte in diesem Heft zu suchen?
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
|
|
|||||||
Rezension vom: | 02.06.2017 | ||||||
Kategorie: | Civil War II | ||||||
|
|||||||
Leseprobe | |||||||
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier... | |||||||
Das sagen unsere Leser | |||||||
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. |