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Comic-Besprechung - Der kleine Spirou 17: Benimm Dich!

Geschichten:
Der kleine Spirou 17: Benimm Dich!
Autor: Janry, Zeichner: Tome, Colorist: Stéphane de Becker


Story:
Auch für einen kleinen Spirou ist das Leben ein Abenteuer. Nicht nur was die Mädchen oder seine Familie betrifft, sondern auch den sadistischen Sportlehrer, der hier den einen oder anderen Streich aushalten muss. Doch Spirou selber muss auch einiges aushalten, denn durch einen Trank seines Freundes Cassius steckt er auf einmal in einem erwachsenen Körper.


Meinung:
Für einen Funny besitzt die Serie Der kleine Spirou den typischen Strich mit einigen Reduzierungen, Übertreibungen anatomischer Merkmale und einem teilweise rudimentären Hintergrund. Doch ab und zu wird man hier als Leser deutlich überrascht. Zeichnerisch nämlich sind hier teilweise deutliche Hommagen an André Franquin zu finden. Was natürlich eine Ehrerbietung gegenüber dem Großmeister ist, der Spirou, wie man ihn kennt, hauptsächlich geprägt hat. Vor allem bei einigen Traumszenen, etwa wenn ölverschmierte, anscheinend auch mutierte, Menschen aus dem Schlamm kriechen, die schon entfernt an die Schwarzen Gedanken erinnern. Diese bissigen Gags wurden von Franquin geschaffen als er an einer Depression litt und jahrelang nicht arbeiten konnte. Insofern ist das hier sehr überraschen, gewinnt aber nie die Überhand. Der kleine Spirou hat nie den bissigen Witz und die damit verbundene spürbare Verzweiflung am Weltgeschehen inne, wie sie bei den berühmten Schwarzen Gedanken zu finden sind, sondern die typischen Gags wie man sie schon von nunmehr siebzehn Bänden her kennt.

Wer diesen Ableger von Spirou noch nicht kennt, dürfte in mancher Hinsicht sehr überrascht sein. Man kennt schon Serien in denen die Abenteuer von manchen Helden als Kind geschildert werden, wie etwa die von Lucky Luke in Lucky Kid, aber die von Spirou sind zum einen deutlich in der Jetztzeit angesiedelt (und verlassen damit die Kontinuität) und sind zum anderen überraschend frivol. Was doppelt erstaunt, da Spirou wohl einer der bravsten Comiccharaktere ist und Frauen eigentlich so gut wie nie eine Rolle spielen. Da liegt er auf einer Linie mit Tim der ebenso asexuell ist. Nur bei Tome und Janry durfte Spirou sich mal verblieben. Hier aber ist er ein Kind und muss durch alle Tücken welche die Welt für ihn bereithält wie auch die verwandte Serie Titeuf. Wobei Titeuf eher ein Spiegel für die Codes der Erwachsenenwelt ist.  Bei Spirou hingegen liegt noch die neugierige Erkundung der Welt vor und was dabei alles schief gehen kann. Dabei geht es deutlich mehr unter die Gürtellinie, wird aber nie zotig in Form von den sogenannten Altmännerwitzen, sondern immer amüsant.

Im Gegensatz zu den früheren Bänden gehören hier einige Gags inhaltlich zusammen, ohne eine einheitliche Story zu erzählen. In diesen Gags ist Spirou in dem Körper eines älteren Jungen gefangen und nimmt damit quasi die Pubertät vorweg in der ein kindlicher Geist mit einem erwachsen werdenden Körper fremdelt. Auch hier herrschen allerdings die Einseiter vor und es ist manchmal etwas verwirrend, da eben kein Zusammenhang vorkommt. Aber alles mündet in einem wunderbaren Gag.

Kleine Gemeinheiten findet man hier auch immer wieder vor, aber denen wird etwas die Schärfe genommen, da Spirou selber meist ebenso Opfer wie auch Täter ist. Die vorhandene Erotik, vor allem bei der Mathelehrerin, ist so unschuldig gestaltet, das es wirklich prickelt. Es ist zwar nicht der beste Band der Reihe aber es gibt keinerlei Ausreißer zum Negativen hin. Allerdings kommen einige der Nebenfiguren etwas zu kurz da hier das Augenmerk auf dem verhassten Sportlehrer liegt, der ein um das andere Mal einige Streiche hinnehmen muss.


Fazit:
Wunderbar. Zwar nicht ganz so gut wie einige der vorherigen Bände, aber es gibt keinerlei negative Ausreisser.


Der kleine Spirou 17: Benimm Dich! - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der kleine Spirou 17: Benimm Dich!

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 9,99

ISBN 10:
3551727872

ISBN 13:
978-3551727879

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • frivol und gleichzeitig unschuldig
  • zeichnerische Referenzen
  • dynamisch und überraschend
Negativ aufgefallen
  • themengleiche Gags ohne inhaltliche Einbettung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 27.05.2016
Kategorie: Spirou + Fantasio
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