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Comic-Besprechung - Operation Overlord 1: Kampf um Sainte-Mère-Église

Geschichten:
Operation Overlord 1: Kampf um Sainte-Mère-Église
Autor: Michael Le Galli, Zeichner: Davide Fabbri, Colorist: Domenico Neziti


Story:
6. Juni 1944. D-Day. Der Tag der Landung der Alliierten an der französischen Küste, um Europa von Hitler und seinen Horden zu befreien. In der Nacht landen Fallschirmjäger, um im Hinterland Landeplätze für Lastensegler zu sichern. Was einfacher klingt als es ist. Schließlich stehen dort deutsche Truppen. Einige Männer haben die Aufgabe als erste französische Stadt den Ort Sainte-Mère-Église zu befreien.


Meinung:
Panini, hierzulande vor allem durch seine Lancierung der Superheldenserien bekannt, schließt eine verlagsinterne Programmlücke und bringt nun auch frankobelgisches Material im Hardcover wie man es etwa auch von Splitter kennt.

Eine der ersten Serien des zusätzlichen Verlagsprogramms ist Operation Overlord und man fragt sich ob man da nicht etwas Besseres hätte finden können. Interessant sind alle Serien die in den nächsten zwei Monaten kommen, aber diese überzeugt nur bedingt.

Operation Overlord war der Codename der Alliierten für die Landung in der Normandie. Das erste Etappenziel war die Einnahme des Strandes um dort Material für den Feldzug anlanden zu können. Wie blutig diese Landung war kennt man spätestens aus dem Film Der Soldat James Ryan. Weniger bekannt ist, dass schon in der Nacht Fallschirmjäger abgesprungen sind, um einzelne Positionen im Hinterland zu sichern. Einer dieser Einheiten nehmen sich Autor Le Galli und Zeichner Fabbri nun an. Wie es der Titel schon besagt bekommt man hier einen Kriegscomic geliefert der auf historischen Ereignissen basiert. Da wird nichts neu erfunden und alles bewegt sich in einem bekannten und durchschaubaren Rahmen.

Die titelgebende Stadt Sainte-Mère-Église ist bekannt dafür, dass zwei Fallschirmjäger am Kirchturm hängen blieben. Die Fallschirme verfingen sich an der Spitze und die beiden Männer konnten sich nicht selbstständig befreien. Hilflos mussten sie ihren Kameraden beim Kampf um die Stadt  zusehen. Dieses Ereignis der Befreiung wird bis heute in der kleinen Stadt gefeiert. Schließlich ist das Örtchen die erste befreite Stadt auf dem französischen Festland gewesen. Aber diese historische Einzelheit wird hier nur am Rande erwähnt, erstaunlicherweise nicht weiter ausgeführt, obwohl die hier vorkommenden Soldaten durchaus derselben Waffengattung zuzurechnen sind. Zumindest eine kleine graphische Referenz wäre schön gewesen.

Womit man bei dem zentralen Schwachpunkt der Serie angekommen ist. Die Action hält sich etwas zurück und indem das Zeigen von Grausamkeiten vermieden wird, werden nicht die ganzen Schrecken des Krieges deutlich und was das aus den Soldaten macht. Dadurch wird der Krieg als Abenteuer verharmlost und man kann die Serie nicht gerade als Anti-Kriegscomic wie etwa Blazing Combat bezeichnen. Auch gibt es kein psychologisches Profil der Soldaten und was die Kameradschaft ausmacht. Wie man es etwa meisterhaft von Garth Ennis her kennt. So bleibt alles recht oberflächlich wenngleich ganz nett zu lesen. Aber warum die Geschichte überhaupt erzählt werden muss wenn dem ganzen nichts abgerungen werden kann, bleibt schleierhaft.

Die Zeichnungen können zudem die Gesichter nicht genug separieren und so verliert man recht schnell den Überblick. Was immer schon ein großes Manko des Kriegsgenres ist: sowohl im Film als auch im Comic ist es immer ratsam sich auf wenige Figuren zu konzentrieren, da man sich ansonsten verliert. Dabei bleiben die Charaktere recht schwammig und sehr klischeehaft. Immer wieder wird die Erzählung durch Rückblenden aufgebrochen und der jeweils auftretende Soldat noch ganz schnell mit einem rudimentären Charakterzug ausgestattet, bevor er fällt. Man ahnt es nämlich schon, dass schnell noch eine emotionale Bindung zu den Figuren hergestellt werden soll, bevor sie ausscheiden. Aber das ist sehr durchschaubar, wie der ganze Band.

Er ist ganz nett und sehr solide gemacht, muss man aber nicht wirklich haben.

Fazit:
Enttäuschend. Klischeehaft und unausgegoren kann die Serie dem Kriegsgenre nichts Neues abgewinnen. Weder ist es dramatisch, noch schockierend, noch können psychologische Profile gegeben werden. Es ist ganz nett zu lesen, aber man hat es auch schnell wieder vergessen.

Operation Overlord 1: Kampf um Sainte-Mère-Église - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Operation Overlord 1: Kampf um Sainte-Mère-Église

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 13,99

ISBN 10:
3957984521

ISBN 13:
978-3957984524

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • solide gemacht
  • Aufarbeitung der Historie
Negativ aufgefallen
  • unübersichtlich
  • nichts Neues, nur Klischees
  • durchschaubare Struktur
  • Krieg als Abenteuer
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 22.09.2015
Kategorie: Hefte
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