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Comic-Besprechung - Whoa! Horror 1

Geschichten:
Whoa! Horror1: Der Sinn des Lebens
Die Seance und McFarlanes Bar

Autor: Henning Mehrtens, Zeichner: Christopher Kloiber

Liebe
Autor: Henning Mehrtens, Zeichner: Enrique Ruiz, Inker: Christopher Kloiber, Bouncie D.

Triebe
Autor: Henning Mehrtens, Zeichner: Enrique Ruiz, Inker: Christopher Kloiber

Träume
Autor: Henning Mehrtens, Zeichner: Bouncie D.

Glaube
Autor: Henning Mehrtens, Zeichner: Yvonne Matzat Onischke, Christopher Kloiber

Das Märchen vom Mädchen, das nicht sterben konnte

Autor: Henning Mehrtens, Zeichner: Joachim Seibel


Story:
Eine Gruppe von kürzlich verstorbenen Menschen ist in einer Bar versammelt und jeder einzelne berichtet darüber was ihm zugestoßen ist und fragt sich, ob sein Leben einen Sinn gehabt hatte.


Meinung:
Das erste Heft von Whoa! Horror ist das Ergebnis eines Wettbewerbes unter Independentverlagen. Es wurde ein sogenannter Comic Clash initiiert, zu dem mehrere kleine Verlage ein Heft gestalten sollten unter dem vorgegebenen Oberthema „Der Sinn des Lebens“.

Da überrascht es doch erst einmal, dass ausgerechnet ein Horrorheft dabei herausgekommen ist.  Geht es im Horror nicht eher um das Überleben und nicht um die Reflektion darüber? Das kann man annehmen, wenn man das Genre an sich oberflächlich betrachtet. Aber es geht im Subtext immer um die Urängste der Menschen und zeigt durchaus mögliche Bewältigungsmechanismen auf. Man wappnet sich bei dem Konsum und fühlt sich sicher, da man das Geschehen auf den Seiten nicht selber erleben muss und kann so eine Reflektion durchführen. Zudem ist das Genre moralisch gesehen eher konservativ und lädt damit zu Diskussionen ein. Aber wesentliches Merkmal ist das Hinterfragen des Status Quo der oftmals durch das hereinbrechende Grauen in Frage gestellt wird. Nicht umsonst ist Horror seit den 1970ern in der gesellschaftlichen Realität angelegt, da innerhalb dieses Setting die Gesellschaft und die Lebensumstände besser seziert werden können als in einem Gothicambiente.

Insofern ist das Thema „Der Sinn des Lebens“ doch nicht so weit vom Horror entfernt. Was hier vor allem in der gelungenen Rahmenhandlung deutlich wird. Dort sitzen kürzlich verstorbene um einen Tisch herum, erzählen sich was ihnen zugestoßen ist und reflektieren darüber ob ihr Leben nun einen Sinn gehabt hatte, bevor sie starben. Philosophisch hätte da durchaus mehr draus gemacht werden können, aber das Ziel ist ja zu unterhalten und nicht zu belehren. Oder besser: unterhaltend zu belehren ohne das es sonderlich auffällt. Immerhin wird hier dem Publikum ein Spiegel vor die Augen gehalten. Denn das, was viele für erstrebenswert halten mögen und hier stellvertretend durch die Charaktere gelebt worden ist, wirkt banal und hohl und die Charaktere sind unzufrieden. Das ist schon überraschend und bietet sowohl dem Leser als auch den Charakteren keinen Trost. Wobei dann die Essenz der Geschichten und des Heftes einigermaßen banal ist. Der Sinn des Lebens besteht darin, nichts zu bereuen.

Ist die Rahmenhandlung an sich geschickt zu dem Thema gewählt, dürften Leser die sich nicht mit Anthologien anfreunden können, hier ihre Schwierigkeiten haben. Natürlich können die Kurzgeschichten dann nicht sonderlich viel Zeit auf die Charaktere verwenden und so bleiben sie dann auch oberflächlich und es geht einzig um den Twist oder den Endschock. Merkwürdigerweise kommt noch eine zweite Rahmenhandlung vor, die aber komplett überflüssig ist und nichts Erweiterndes zum Thema beiträgt.
Was dem ganzen Charme verleiht, ist der Wille zum Trash. Da gibt es wunderbare Seitenhiebe und Anspielungen auf das Genre. So ist ein Hotel eindeutig das Haus aus Psycho und in der Bar für die Toten hängt ein Gemälde welches den Cryptkeeper aus der TV-Serie Masters of Horror und Geschichten aus der Gruft zeigt. Das kann aber leider nicht die unzusammenhängenden Twists und Geschichten verhindern. Insgesamt ist das alles durchaus kurzweilig, aber nicht sonderlich prägnant. Aber bereuen kann man die Lektüre auch nicht.

Fazit:
Ein überraschendes Thema wird in einem glaubwürdigen Rahmen behandelt. Kurzweilig und unterhaltsam, aber nicht sonderlich einprägsam.

Whoa! Horror 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Whoa! Horror 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Plem Plem Productions

Preis:
€ 3,90

36 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Anspielungen und Zitate
  • Hauch von Philosophie
  • Wille zum Trash
Negativ aufgefallen
  • zwei Rahmenhandlungen sind eine zuviel
  • unharmonische Twists
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 01.08.2015
Kategorie: Rezensionen
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