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Comic-Besprechung - Opus 2
Geschichten:Opus 2
Autor und Zeichner: Satoshi Kon
Story:
Chikara Nagai schuf den Manga „Resonance“, in dem die mutige Polizistin Sakoto schon seit vielen Jahren gegen den hinterhältigen Sektenführer Maske kämpft, der ihre Liebsten auf dem Gewissen hat. Trotz ihrer telepathischen Fähigkeiten kommt sie nicht gegen ihn an, auch der Herumtreiber Rin konnte bisher nicht mehr tun, als ihr beizustehen und alles steuert auf den Showdown zu, bei dem eine beliebte Figur ihr Leben lassen wird.
Doch der junge Mangazeichner hängt in einer Schaffenskrise und wird immer verkrampfter, je näher der Abgabetermin rückt. Er weiß nicht wirklich, wie es weiter gehen soll und ist am verzweifeln. Da wird er durch eine seiner eigenen Zeichnungen in die Welt gezogen, die er selbst geschaffen hat und mit den düsteren Wahrheiten konfrontiert. Seine Figuren haben ein Eigenleben entwickelt und wollen eigentlich nur eines …
Aber genau das sorgt dafür, dass die Geschichte immer mehr zerfasert und die Welt in ihre Einzelteile zerfällt. Chikara muss nun selbst gegen die Machenschaften der „Maske“ kämpfen, die viel mehr weiß als er und das Vertrauen der Figuren gewinnen, ehe es zu spät ist. Aber wird ihm das bei dieser kritischen Lage überhaupt gelingen? Als er dann auch noch seine stärksten Verbündeten verliert, ist alles verloren … oder?
Meinung:
Nur zwei Bände umfasst eines der letzten Werke des 2010 verstorbenen Künstlers und Regisseurs Satoshi Kon, in dem er wie in seinen anderen Geschichten mit Fiktion und Wirklichkeit experimentiert und dabei sehr einfache Rezepte benutzt. In Opus gerät ein Mangaka unter seine eigenen Kreationen, weil eine davon ein Eigenleben entwickelt hat.
Einen Autor in seine eigene Welt zu versetzen – das ist beileibe kein ungewöhnliches Thema – sondern wird oft benutzt, vor allem, wenn es darum geht, diesem – oder besser sich selbst und dem Leser – einen Spiegel vorzuhalten. Während der erste Band deswegen noch recht amüsant angelegt war und mit den entsprechenden Seitenhieben nicht gespart hat, dreht sich um zweiten alles ums Überleben, und das ist nicht immer einfach, vor allem wenn man die Veränderungen erst einmal schlucken muss.
Letztendlich ist aber alles, was passiert, eine Sammlung von Prüfungen, durch die der Autor und Künstler lernt, sein Werk und seine Arbeiten aus einer ganz anderen Sicht zu sehen und daraus die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Und man merkt diesmal mehr denn je, dass Kon auch sehr viele autobiographische Züge eingearbeitet hat, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Allerdings sollte man keine abgeschlossene und in sich runde Handlung erwarten, da der Künstler die Geschichte wegen Einstellung des Magazins ebenfalls beenden musste. Daher werden in einem nur in Skizzen vorhandenen Schlusskapitel auch längst nicht alle Fragen beantwortet, die aufgeworfen wurden.
Fazit:
Opus intensiviert das Zwiegespräch zwischen dem Künstler und seinen Figuren, fügt dem Verhältnis neue Facetten hinzu, vergisst aber dabei auch die Action nicht, die dem Geschehen eine besonders intensive Note verleiht und nach dem Lesen noch eine ganze Weile nachwirkt.
Opus 2
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 14,90
ISBN 13:
978-3551768698
180 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Ein bekannte Thema wird neu interpretiert
- Ein intensiv-surreales Zwiegespräch zwischen dem Künstler und seinen Figuren
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 29.07.2015 | ||||||
Kategorie: | Opus | ||||||
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