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Comic-Besprechung - Ferien im Sumpf
Geschichten:Ferien im Sumpf
Autor / Zeichner: Marijpol
Story:
Der Eremit macht mal Urlaub. Mit seiner Familie genießt er die Ruhe im Sumpf, doch bei der Zubereitung des Abendessens fehlt das Öl und so schickt er seinen Sohn auf eine kleine Odyssee durch das Gebiet, um welches aufzutreiben.
Meinung:
Das Ding hier entzieht sich jeder Zuordnung. Eine Story gibt es bei den Ferien im Sumpf nicht. Das passt zwar zu dem Titelbestandteil „Ferien“, denn offensichtlich war der autorenhafte Anteil von Marijpol auch im Urlaub. Schließlich gibt es hier keine Geschichte und alles was passiert, ist schon in der knappen Inhaltsangabe enthalten. Wenn man eine gängige Dramaturgie, eine charakterliche Entwicklung oder auch nur ein einziges Thema erwartet, alles das macht eine gelungene Geschichte aus, so wird man hier nicht fündig. Es wird schlicht und ergreifend eigentlich überhaupt nichts erzählt. Ein Comic ist das auch nur in dem Sinne, da in Bildern sequentiell erzählt wird und die Dialoge in Sprechblasen eingearbeitet werden. Somit hat Ferien im Sumpf seinen Platz auf diesen Seiten verdient, auch wenn es von seinem Charakteristikum eher ein kleines Bilderbuch ist.
Aber auch schon die Form ist mehr als ungewöhnlich, da die, Hüstel, Geschichte nicht in Buchform präsentiert wird, sondern in einem aufklappbaren Leporello, das über 2,50 Meter misst, wenn man es komplett ausklappt. Auf der Rückseite gibt es dann auch ein großes Panoramabild welches groteske Figuren in einer feindlichen Umgebung zeigt. Manchen Lesern dürfte der Eremit aus der gleichnamigen Graphic Novel von Marijpol bekannt sein, aber hier kommt nichts vor, außer einer surrealen Fantasie, welche durchaus ihren Reiz hat.
Als ob hier Freaks einmal Urlaub machen und somit eine bissige Parodie auf Campingausflüge geben und auf das Spießertum. Wenn man nun einmal diese Form der Urlaubsbegehung als solches sehen will. Schon Gerhard Polt hat die Camper auf die satirische Schippe genommen. Und es ist durchaus nett und witzig, wenn eine Riesenheuschrecke in einer Hängematte liegt und eine Frau mit Schlangenextremitäten einen Tisch deckt. Aber obwohl man manche Situationen verfremdet erkennen mag, die in dieser überspitzten Form zu Tage treten, so ist es doch der Mangel an einer Geschichte, welches all das in die Leere laufen lassen. Der Mangel an einer Story und damit an ausgearbeiteten Figuren lässt keine Emotionen zu und Satire, auch wenn man nicht mit ihr übereinstimmen mag, lebt eben davon.
Kunstbeflissene werden das wohl mögen, da man gut anhand der einzelnen Segmente und Bilder diskutieren kann. Alle anderen werden es wohl hassen, da es sich aller Schemata und Zuordnungen entzieht. Bei dem Versuch etwas Neues zu bauen, setzt sich Marijpol hier zwischen alle Stühle. Wie auch Eremit und Trommelfels wird das hier wohl polarisieren.
Fazit:
Diese Ferien werden polarisieren, denn eine gängige Geschichte wird nicht erzählt und auch die Form ist ungewöhnlich. Kein Comic im engen Sinne, sondern eher eine graphische Spielerei, die ihren Reiz hat, deren satirischer Ansatz aber in die Leere läuft.

Ferien im Sumpf
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Avant Verlag
Preis:
€ 14,95
ISBN 10:
3945034159
ISBN 13:
978-3945034156
24 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- surreale Bilder
- satirische Anklänge
- ungewöhnliches Format

- keine Geschichte
- Satire läuft in die Leere
- keine Charakterisierungen
- keine Emotionen

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 02.03.2015 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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