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Comic-Besprechung - Batman - The Dark Knight 3: Liebe und Wahn
Geschichten:Batman - The Dark Knight 3: Liebe und Wahn
Batman - The Dark Knight 16-21; Batman - The Dark Knight Annual 1
Autor: Gregg Hurwitz
Zeichner: Ethan van Sciver, Szymon Kudranski
Colorist: Hi-Fi, John Kalisz
Story:
Bruce Wayne ist momentan psychisch nicht gerade ausgeglichen. Schließlich ist sein Sohn ermordet worden und er merkt, wie sehr er in die junge Pianistin Natalya verliebt ist. Doch Massenentführungen führen ihn als Batman auf die Spur seines alten Gegners Mad Hatter und der verlangt volle Konzentration.
Meinung:
Hervorragend. Man kann einfach nicht anders beginnen. In all den verschiedenen Serien, welche Batman als Hauptperson haben, wird momentan kontinuierlich eine hohe Qualität geliefert auch wenn diese manchmal nicht sonderlich flüssig zu lesen sind, da sich die Spin-Offs zunehmend ineinander verzahnen und demnach auch logische und chronologische Brüche festzustellen sind. Aber Batman – The Dark Knight liefert zusammenhängende Abenteuer, die zurzeit auch immer einen bestimmten Gegner in den Fokus stellen und wie dessen Beziehung zum Dunklen Ritter ist. Nicht nur deswegen entwickelt diese Serie Storys die mit zum Besten gehören was je für Batman geschrieben worden ist.
War der Mad Hatter bislang eher lächerlich und kaum ernst zu nehmen, so wird man hier wahrlich eines Besseren belehrt. In seinen Anfangszeiten, und lange danach, war er zwar ein verrückter Verbrecher, aber sein Wahn beschränkte sich auf das Buch Alice im Wunderland und sein Modus Operandi waren die Hüte mit denen er fremde Menschen steuern konnte. Eine richtige Herausforderung war er allerdings nie für Batman. Meistens ging es Batman eher psychisch nah, da er positive Erinnerungen an seine Kindheit durch den verrückten Hutmacher in den Schmutz gezogen sah. Die „klassischen“ Elemente des Mad Hatters sind auch hier noch zu finden, aber sein Wahn ist deutlich verbreitert worden und er ist so bösartig wie noch nie. Er ist dämonisch, grausam, unberechenbar und damit wahrlich beängstigend. Gerade seine Unberechenbarkeit, welche durch den Wahnsinn, vermischt mit einer gewissen Kaltblütigkeit, noch verstärkt wird, macht die Lektüre sehr spannend. Seine Motivation liegt darin, einen perfekten Tag nachzustellen und so bekommt der Titel des Paperbacks Liebe und Wahn seine treffende Bedeutung. Obwohl das in einem gewissen Punkt auch auf Batman zutrifft und wieder einmal fungiert sein jeweiliger Gegenspieler in dieser Serie als eine Art bösartiges Spiegelbild.
Hat Batman nicht schon mit seinem alten Gegner alle Hüte voll zu tun, so verliebt er sich auch noch und entscheidet sich zu einem tiefgreifenden Schritt, der gerade nach dem Tod seines Sohnes umso folgenreicher sein kann. Das wird nicht nur romantisch, sondern vor allem auch dramatisch und bedauerlich im Ausgang. Das ist das einzige Manko, da es mal interessant wäre zu sehen wie eine Beziehung Batmans über eine längere Strecke funktionieren könnte. Aber Catwoman bringt sich hier ja auch noch einmal in Erinnerung. Aber die Beflügelung durch die Liebe ändert durchaus etwas an Batmans Charakter: er entwickelt Humor.
Graphisch ist das alles auch noch herausragend gestaltet. Wenn sich etwa Bruce und Natalya ein Wortgefecht liefern, so sind die Panels in Form einer Klaviertastatur gestaltet. Was nicht nur dazu passt, dass Natalya eine Pianistin ist, sondern auch impliziert, dass man zwei Hände zum Spielen braucht, oder eben übertragen zwei Personen. Die drogeninduzierten Visionen werden später einen surrealen Touch hineinbringen und vermögen immer auch einen bestimmten Blick in die Psyche zu werfen. Meist ist alles realistisch gezeichnet ohne große Verzerrungen und der fotorealistische düstere Stil von Kudranski passt perfekt, wobei auch van Sciver einige hervorragende Ideen hat. Generell gehen hier die Zeichnungen weit darüber hinaus, einfach die Story zu transportieren.
Im hier zusätzlich enthaltenen Annual gibt es passende Anspielungen und wie sich die Schurken mit sich selber und ihrer Angst konfrontiert sehen. Das ist Gothic Horror pur und enorm spannend da man wirklich nicht weiß wie es hier weiter geht und was dahinter steckt.
Bei aller Dramatik, Düsternis und Brutalität sowie Horror kommt aber doch auch ein wunderschöner Humor zum Vorschein und es ist kaum zu glauben, dass auch Batman einige wunderschöne Dialoge ablässt. Sein kleines Wortgefecht mit Gordon ist köstlich und auch einige Passagen mit Alfred zeigen einen ungewöhnlich und viel zu selten auftauchenden Humor. Alles das macht Batman wieder menschlicher aber auch verwundbarer. Man kann gespannt sein wie Bruce Wayne all die Verluste hinnimmt und es ist zu hoffen, dass der Autor dieser Serie noch lange erhalten bleibt. Nicht zuletzt wegen der dichten psychologischen Einsichten in die Schurken.
Fazit:
Hervorragend. In dieser Reihe erscheinen momentan einige der besten Geschichten die je für den Dunklen Ritter geschrieben worden sind. Psychologisch dicht, spannend, grandios gezeichnet, humorvoll, hoch dramatisch, einfach packend. Und natürlich voller Action.

Batman - The Dark Knight 3: Liebe und Wahn
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 14,99
ISBN 10:
3957980658
ISBN 13:
978-3957980656
180 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Action, Spannung, Dramatik
- hervorragende graphische Umsetzung
- psychologisch dicht
- Empathie bei Leser geweckt


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 16.11.2014 | ||||||
Kategorie: | Batman | ||||||
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