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Comic-Besprechung - Conquistador 1
Geschichten:Conquistador - Erstes Buch
Autor: Jean Dufaux
Zeichner: Philippe Xavier
Colorist: Jean-Jaques Chagnaud
Story:
Hernando Royo ist ein junger spanischer Edelmann, der zusammen mit Cortes auf Eroberungszug in Südamerika ist. Während sich die Verhältnisse zu den Indianern immer weiter verschlechtern, zieht eine Gruppe von spanischen Soldaten gegen Cortes und seine Männer, weil die angeblich die spanische Krone benachteiligen. Und beschwichtigen kann den König nur der Schatz Moctezumas. Cortes erteilt Royo den Befehl, mit einer ausgewählten Gruppe von Kämpfern diesen Schatz zu stehlen.
Meinung:
Bei einem Titel einer Serie wie "Conquistador" hätte
man viel erwarten können. Schließlich wird dann inhaltlich noch kein fester Weg
gegeben, sondern eher ein historisches Thema angerissen. Die Konquistadoren
waren ja schließlich die spanischen Soldaten und Abenteurer, welche im Auftrag
der Krone Südamerika unterwarfen und sich eifrig daran machten im Zeichen des
Kreuzes uralte hochstehende Kulturen auszurotten. So etwa ließ ein Mönch alle
schriftlichen Zeugnisse des Landes sammeln, um sie zu verbrennen. Was für ein
herber Verlust für die Menschheit.
Nun hat sich der Meisterautor Jean Dufaux, der ja nun wirklich viel Erfahrung
mit historischen Stoffen hat, dieser Ära angenommen. Was kann einen nun
erwarten? Ein Historiendrama, in dem es um den Völkermord geht und somit eine
in ein historisches Gewand gekleidete Anklage gegen Rassismus? Eine
Liebesgeschichte zwischen zwei Vertretern unterschiedlichster Kulturen, in der
sich etwa eine Indianerin in einen Spanier verliebt? Eine Actiongeschichte? Ein
Krimi? Oder die mediale Aufarbeitung von realen Geschehnissen? Oder, oder,
oder.
Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Und einen Untertitel hat der erste
Teil nicht. Auch das Cover verrät nicht viel, denn es zeigt einfach nur einen
spanischen Soldaten, der in der damaligen Uniform gekleidet ist. Sehr neugierig
ohne den geringsten Anhaltspunkt schlägt man die ersten Seiten auf. Und ist
doch etwas enttäuscht. Es ist einfach mal wieder eine typische
Abenteuergeschichte, die einem in die Augen fällt. Das ist zwar nicht verkehrt,
aber doch insofern enttäuschend, da im Folgenden dann nur die genretypischen
Elemente abgespielt werden. Es ist eine Heist-Story im Historiengewand, wobei
weder die historischen noch sozial-kulturellen Aspekte eine sonderliche Rolle
spielen. Oder gar der Völkermord. Alles dient nur als Staffage und als
exotischer Hintergrund für einen spektakulären Raub, den eine Gruppe von
Abenteurern begeht. Da hätte man doch etwas mehr erwarten können.
Dufaux spult seine Story dann auch noch sehr routiniert ab. Das ist zwar alles
sehr unterhaltsam aber nicht sonderlich originell. Zudem hat der erste Teil
noch eine große strukturelle Schwäche. Da etwa die Hälfte der Geschehnisse in
einer Rückblende erzählt werden, weiß man ja schon wohin die Reise gehen wird.
Aufgrund eines solchen Prologs ist die ganze Angelegenheit dann auch nicht
sonderlich spannend, da man schon weiß, wie das alles etwas enden wird. Da hat
man sich selber keinen großen Gefallen getan. Hier ist im wahrsten Sinne des
Wortes der Weg das Ziel, da ein Endpunkt der Erzählung schon bekannt ist und
man sich als Leser eher fragt wie man wohl dahin kommen wird. Xavier schildert
das in ungewohnt düsteren Bildern und betont einen gewissen Horroraspekt, der
wohl im zweiten Teil zum Tragen kommen wird. Aber ob der sonderlich nötig ist?
Fazit:
Da hätte man etwas mehr von erwarten können. Leider wird nur eine typische Heist-Story im Historiengewand erzählt und aus den Gelegenheiten kaum etwas gemacht. Zwar ist das alles recht unterhaltsam und ungewohnt düster in Szene gesetzt, aber die strukturelle Schwäche des Prologs lässt keine hohe Spannung aufkommen.
Conquistador 1
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 14,80
ISBN 10:
3868696067
ISBN 13:
978-3868696066
63 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Unterhaltsam
- Lokalkolorit
- düster in Szene gesetzt
- Potential verschenkt
- typisch routiniert ablaufende Abenteuergeschichte
- Prolog raubt die Spannung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 24.09.2013 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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