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Comic-Besprechung - Batman Detective Comics 1: Gesichter des Todes

Geschichten:
Batman Detective Comics 1: Gesichter des Todes (Detective Comics 1-7)

Autor: Tony S. Daniel
Zeichner: Tony S. Daniel, Szymon Kudranski (Heft 5)
Inker: Sandu Florea, Rob Hunter, Ryan Winn
Colorist: Tomeu Morey


Story:
Auf der Jagd nach dem Joker muss sich Batman auch der Polizei von Gotham City erwehren, die noch nicht genau weiß, was sie von dem Vigilanten halten soll. Einzig der Commissioner James Gordon hält zu ihm. Als Batman den Joker endlich findet muss er aber eine grauenvolle Entdeckung machen, die ihn auf die Spur eines neuen Schurken bringt: der Puppenmacher. Aber auch der Pinguin schmiedet finstere Pläne, die sogar das Privatleben von Bruce Wayne beeinflussen.

Meinung:
Der vorliegende Paperbackband versammelt die ersten sieben Hefte der in den USA neu gestarteten Heftreihe Detective Comics. Die Geschichten sind auch in Deutschland schon im Heftformat erschienen und werden hier gesammelt neu herausgebracht. Natürlich fragt man sich dann schon, warum sie doppelt veröffentlicht werden. Aber als Paperback sind sie angenehm zu lesen, da so die Storybögen direkt verfolgt werden können.
Die traditionsreiche Reihe Detective Comics einfach einzustellen, erforderte in den USA viel Mut, schließlich gab es die schon seit den 1930ern und gab dem späteren Verlag DC seinen Namen (DC ist die Abkürzung für Detective Comics). Man wollte damit klar machen, dass der Neustart der Serien im Zuge der New 52 ernst gemeint ist. Dabei wurde bei Batman relativ wenig geändert, da er einer der erfolgreichsten Titel von DC war (und ist). Die Origin und die Figuren wurden beibehalten und doch wirkt manches im Detail anders.

Was aber vor allem auffällt, ist, dass die Geschichten härter und brutaler geworden sind. Gut, es gab immer wieder einige härter ausgefallene Erzählungen, vor allem die von Frank Miller, aber meist beschränkten die sich auf Elseworlds-Phantasien oder separat erscheinende Storylines wie etwa aus der eigenständig geltenden Serie Legends of the Dark Knight.  Dass die neue Härte nun auch in den Heften Einzug gewonnen hat, dürfte nicht alle Fans erfreuen. Manche mögen da den naiven Stories aus den 1980ern nachtrauern. Mittlerweile haben die Abenteuer nichts spielerisches mehr und es ist kaum denkbar, dass eine Todesfalle aus einer überdimensionierten Schreibmaschine bestehen könnte. Insofern sind die Begebenheiten realistischer geworden und zeugen von einer zutiefst von Gewalt und Kriminalität zerfressenden Gesellschaft. Auch der Sex ist deutlicher geworden. Er wird zwar nicht gezeigt, aber in den Dialogen wird es sehr deutlich, dass Bruce Wayne sein Image als Playboy auch auslebt.

Was zu dem Realismus zu zählen ist, sind die Halbsiege von Batman. Keine Schlacht gewinnt er wirklich. Er kann zwar die unmittelbaren Bedrohungen ausschalten, aber am Ende gehen die Schurken davon und Batman kann sie nicht aufhalten. Das mag enttäuschen, da man weiter lesen möchte. Andererseits ist das aber auch wieder realistischer und entfernt sich wohltuend von den immer gleich ablaufenden, schematischen Fällen, in denen er den Schurken identifiziert, aufspürt, verprügelt und ausliefert. So herrscht eine durchgängige Spannung, was nun mit den Charakteren weiterhin geschehen mag. Das erzeugt Atmosphäre, Spannung und macht zudem deutlich, das Batman im Grunde auch ein Don Quichote ist, der gegen Windmühlen kämpft. Ein Krieg der nie enden wird und der im Grunde nie gewonnen werden kann.

Vor allem die extrem spannende und bisweilen eklige Story um den neuen Puppenmacher hinterlässt viele offene Fragen und überzeugt auf der ganzen Linie, da hier Batman immer deutlich einen oder  mehrere Schritte hinterherhinkt und zudem ist sie psychologisch dicht, da aufgezeigt wird, dass alle, die mit dem Verbrechen in Berührung gekommen sind, davon für immer gezeichnet wurden.

Die zweite Storyline könnte noch das Privatleben von Bruce Wayne deutlich beeinflussen und gibt dem ganzen die emotionale und menschliche Note und kann auch überzeugen.

Kurz gesagt: der vorliegende Band überzeugt auf ganzer Linie, wenn man sich erst mal auf die neue Härte und Düsternis einlassen kann. Tony S. Daniel macht hier alles alleine und es ist schon erstaunlich, was der Autor und Zeichner in Personalunion monatlich hoch qualitatives abliefern kann. Angesichts der Qualität kann man nur hoffen, dass er nicht schnell ausbrennt und der Serie noch lange erhalten bleibt.

Fazit:
Auch wenn Batman im Zuge der New 52 nicht sonderlich verändert worden ist, so fallen doch die neue Härte, aber auch die dichten psychologischen Profile auf. Das alles macht die Serie realistischer und extrem spannend. Die Veröffentlichung der Hefte in einem Sammelband lässt den Leser die komplexen Handlungsbögen auch sehr viel besser verfolgen.

Batman Detective Comics 1: Gesichter des Todes - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman Detective Comics 1: Gesichter des Todes

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862015858

ISBN 13:
978-3862015856

180 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Action
  • viele Fragen bleiben offen
  • nur Halbsiege und dementsprechend Abweichungen von Schemata
  • sehr dynamische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • die Härte ist wohl nicht jedermanns Sache
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 30.05.2013
Kategorie: Batman
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