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Comic-Besprechung - Conan der Barbar 1

Geschichten:
Conan the Barbarian 1 - 6
Autor:
Brian Wood
Zeichner: Becky Cloonan, James Harren
Farben: Dave Stewart

Story:
Wegen einer Tat, die er nicht begangen hat, muss der junge Conan aus der Stadt Messantia, der Hauptstadt von Argos fliehen. Hinaus auf das Meer ist der einzige Weg der ihm bleibt. Doch hier wartet bereits die Königin der Schwarzen Küste, die sich Conan erst als Gegner, dann als rassige Geliebte gegenüberstellt. Von da an machen sie zusammen die Meere unsicher. Am Tage kocht ihr Blut durch die Spannung der Raubzüge, in der Nacht kocht es aufgrund ihrer Leidenschaft. Doch Conan wäre nicht Conan, wenn er nicht nach höherem greifen würde. Mit Messantia hat er noch eine Rechnung offen und so nimmt er sich dieser prächtigen Beute an. Wie er zu spät erkennen muss, eine Beute, die sich nur schwerlich schlucken lässt.


Meinung:
Ich Conan, Du Jane. So in etwa könnte man manchmal die Formel zusammenfassen, nach der Conan oberflächlich gestrickt zu sein scheint. Von einem alten Helden der Pulp-Magazine sollte man nicht viel mehr erwarten. Wer so denkt, kennt vermutlich nur an die verfilmte Version des kriegerischen Barbaren, der seine Jugend damit verbrachte wie ein Esel ein riesiges Rad zu drehen, bis er mir nichts dir nichts Jahre später in Arnold Schwarzenegger-Statur sein Joch abschüttelte und Rache nahm. Etwas mehr hat einem der alte Cimmerier wirklich zu bieten.

Für Subtilitäten ist die von Robert E. Howard erschaffene Figur allerdings wirklich nicht bekannt. Conan ist ein Mann der Tat, der die Aktion der kühlen Planung vorzieht. Aber wie ist er zu dem Mann und später sogar König geworden, als den ihn die meisten kennen? Wer Antwort auf diese Frage sucht, wird nun im neuen Conan der Barbar 1 fündig, die den späteren Helden zu Beginn seiner großen und gefährlichen Abenteuer zeigt. Howards Geschichten decken bereits einen kleinen Teil der Erlebnisse ab, zeigen einen jungen Conan, der als Dieb überleben muss ebenso, wie ihn als gereiften Mann, der als König herrscht.

An eine dieser Erzählungen knüpft Brian Wood an, der nicht unbedingt gleich mit dem Barbar aus Hyboria in Verbindung gebracht wird. Seine Fähigkeiten stellte er bisher bei den X-Men und Star Wars genauso unter Beweis, wie bei DMZ, The Massive, Demo und vielen weiteren durchaus anspruchsvollen Stoffen. Und jetzt eben auch Conan. Als gänzlichen Neuling in dem Genre Heroic-Fantasy möchte man Wodd nicht bezeichnen. Schon mit Northlanders tauchte er in die Vergangenheit ab, um zwar nicht fantastische, aber zumindest historische Stoffe zu verwerten. Von den Sitten her scheinen die Wikinger dem Barbaren Conan ohnehin entgegen zu kommen.

Aus dieser Schaffensphase hat Brian Wood auch Becky Cloonan mitgebracht, deren rauchiger Tuschestrich auf den ersten Blick nicht geeignet scheint, den rauen und kantigen Helden darzustellen. Ein Irrtum. Ihre Zeichnungen schaffen spielend den Spagat zwischen cartoon- und ernsthaft und passen hervorragend zu dem nun jungen Conan, der noch nicht der bullige Barbar aus späteren Zeiten ist. Nichtsdestotrotz ein Hingucker, weshalb die Königin der Schwarzen Küste - so auch der Titel des ersten Bandes - gleich seiner Jugend und Wildheit verfällt.

Hier wird gleich deutlich, dass sich der junge Conan von seinen Impulsen leiten lässt und recht opportunistisch das Leben in Angriff nimmt, wie es kommt. Große Worte, aber auch großen Taten vermag Conan zu vollbringen. Brian Wodd gelingt es einen neuen und frischen Conan auf die Seiten zu zaubern, dessen Leidenschaft man bewundern, dessen Unerfahrenheit man jederzeit spüren kann. Die wirklich großen Erfahrungen liegen noch vor dem Krieger aus Hyboria. Die Geschichte um die Königin der Schwarzen Küste ist spannend erzählt und zieht den Leser sogleich in die temporeichen und gewalttätigen Verwicklungen in deren Zentrum Conan steht. Obwohl man weiß, dass Conan leben wird, um ein König zu werden, hat man nie das Gefühl, es ginge um nichts. Die Herausforderungen sind spürbar und formen den jungen Helden vor den Augen des Publikums.

Während sich die erste Hälfte von Conan der Barbar 1 um die Begegnung mit Belit (besagter Königin) dreht, befasst sich die zweite Hälfte mit dem Raubzug gegen Messantia, der allerdings nicht nach Plan verläuft. Hier greift dann die Action endgültig Platz und mit dem Zeichnerwechsel geht es gleich ein paar Gänge höher. James Harren wechselt Becky Cloonan am Steuer ab und setzt zu einem energetischen Feuerwerk an, das seinesgleichen sucht. Seine Darstellung der Figuren ist nach Cloonans sehr schöner Einführung erstmal gewöhnungsbedürftig, gerade weil Conan plötzlich wieder mehr wie sein künftiges Selbst wirkt. Doch darüber tröstet die Rasanz und Dynamik von Harrens Zeichnungen schnell hinweg. Die Kampfszenen sind blutig und so plastisch inszeniert, man möchte sich beim Lesen förmlich zur Seite ducken, um den Blutspritzern und den umherfliegenden Körperteilen zu entgehen. Seine ausdrucksstarken Talente lieh James Harren bereits Abe Sapien und der B.P.R.D., jetzt stellt er sie in Conan der Barbar erneut unter Beweis. Gar nicht mal schlecht für einen Künstler, den es erst seit knapp drei Jahren in der Comicszene umtreibt.

Conan der Barbar 1 ist eine wunderbare Wiederentdeckung für den rauen Barbaren aus Cimmeria. Frische Abenteuer und eine unverbrauchte Herangehensweise streiten für diese Serie ebenso, wie die tollen Zeichner Cloonan und Harren. All zusammen schnüren den ersten Band der neuen Serie zu einem Paket, an dem kein Freund von Heroic-Fantasy vorbeigehen sollte. Auch einen erst jungen und unerfahrenen Conan sollte niemand verschmähen, er täte übel daran.


Fazit:
Lange bevor Conan zum König gekrönt wurde, erlebte er bereits große Abenteuer. Dank Conan der Barbar 1 kann man nun an diesen teilhaben. Sie offenbaren einen Neuzugang zu dem einzigartigen Helden, der gänzlich frei scheint von jeglichem Ballast. Fantastische Geschichten in einer Welt voller Gefahren sowohl graphisch, als auch erzählerisch mit Dynamik umgesetzt. Der junge Conan sah wohl nie so gut aus.


Conan der Barbar 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Barbar 1

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
4-198334-316952

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • spannende Aktualisiserung des Conan-Mythos
  • Heroic-Fantasy in Höchstform
  • Becky Cloonan ausdrucksstarker Strich
  • James Harrens dynamische Action
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 21.04.2013
Kategorie: Conan
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