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Comic-Besprechung - Zombillennium 01: Gretchen

Geschichten:

Zombillennium 1: Gretchen

Autor / Zeichner / Colorist: Arthur de Pins



Story:
Es ist einfach nicht sein Tag: aus Verzweiflung über seine fremdgehende Ehefrau möchte Aurelien eine Kneipe überfallen, aber auf einmal verwandelt sich seine Waffe in eine Banane. Daran ist Gretchen Schuld. Denn die hübsche junge Hexe ist gerade auf einen kleinen Absacker in eben diese Schenke eingekehrt. Aber Aurelien hat weiter Pech, denn unmittelbar nach seinem fruchtigen Abenteuer erleidet er einen Unfall, um dann als eine Mischung aus Vampir und Werwolf zu erwachen. Und zudem ist er noch Angestellter eines Themenparks welcher von Monstern geleitet wird: dem Zombillennium. Und Gretchen ist auch noch dort.

Meinung:

In den letzten Jahren sind die Untoten jeglicher Couleur nun wahrlich untot und treiben munter, unter ihren jeweiligen Möglichkeiten, ihr Unwesen in den verschiedenen Medien. Nicht zuletzt Horrorcomics sind in den letzten Jahren in das Kraut geschossen wie Pfähle in Vampirherzen. Und endeten manchmal ebenso desaströs. Manchmal fragte man sich, ob es nun nicht langsam mal gut ist und wirklich noch innovative Geschichten erzählt werden können. War nicht alles schon mal da?

Und nun kommt sogar noch eine neue Serie auf den Markt. Arthur de Pins startet mit Zombillennium einen Titel, der sich der Modrigen annimmt. Aber diesmal sind nicht nur Zombies oder Vampire das Thema, sondern beide. Und nicht nur diese, sondern so gut wie alle Schreckensgestalten, die im Laufe der letzten Jahrzehnte die Seiten und Leinwände bevölkerten. Und um gleich auf der sicheren Seite zu sein: die Serie ist keine Horrorserie, sondern verdammt komisch und bewusst auf Komödie angelegt. Dabei handelt es sich nicht um eine Persiflage, sondern einfach um das schöne Konstrukt wie es wohl wäre, wenn die Monster selber einen Vergnügungspark aufbauten und ein Arbeitsleben führen wie die Menschen auch. Nur das Verträge eben ewig dauern, denn
eine zweitausend Jahre alte Mumie kann an Rente nicht mal denken.

Das führt zu hervorragenden Einfällen und ist allein schon Grund genug, den Band zu goutieren. Insgesamt ist das sehr flüssig, sehr witzig zu lesen und es ist kaum zu glauben, dass der Gag mit der Bananenschale immer noch funktioniert. Hier paart sich Grusel mit Gesellschaftskritik, Slapstick mit Hommagen an die klassischen Monster und Anspielungen auf Filme und Monstereigenheiten zu einem sehr gelungenen Witz. Das macht alles erfrischend und rasant.

Dabei ist die eigentliche Story, wie eigentlich bei allen Komödien, nicht da und auch völlig unwichtig, da sie nur dazu dient, ein Gerüst für die Gags herzustellen. Und die sind wirklich gelungen. So verliert etwa ein Mumienanhalter seine Hand, ein Michael Jackson Zombie übt die Choreografie zu Thriller und ein Geist muss ausgerechnet ein Bettlaken überziehen, um die Besucher des Parks zu erschrecken, da man Geister ja nicht sehen kann. Und wie passend, das der Vorarbeiter unsichtbar ist. Aber nicht für die Angestellten. Kritik an der realen Arbeitswelt paart sich wunderschön mit Genrezutaten. Wer hatte schließlich nicht schon mal das Gefühl, seine Seele an den Arbeitgeber verkauft zu haben?

Es fällt allerdings sofort auf, das der Band zu hundert Prozent per Computer hergestellt worden ist, was Puristen erzürnen dürfte. An den Farben, Effekten (wie etwa den Lichtauren) und der arg flächigen Hintergründe ist das auch sofort ersehbar. Dennoch, und das ist schon selten bei einer PC-Herstellung, besitzen die Figuren (untotes) Leben und besonders die Heldin Gretchen (ein Schelm, wer bei dem Namen nicht sofort an Goethes Faust denkt) ist sehr charmant. Da können durchaus die mimischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden und nur selten wird hier übertrieben. Ja, der Band ist mit Adobe gezeichnet, aber ja, der Band besitzt so etwas wie Seele. Sofort man das bei dem Personal sagen darf.



Fazit:
Eine schöne Überraschung. Man durfte skeptisch sein, eine Komödie mit Monstern vor sich liegen zu haben, da manche Auswüchse der letzten Zeit eh schon unfreiwillig komisch waren. Aber Arthur de Pins neue Serie ist komisch, voller liebevoller Hommagen und Zitaten und zudem eine schöne Satire auf unsere heutige Arbeitswelt. Auch wenn die Gestaltung per PC erfolgte: der Band besitzt Charme, Witz und Seele.

Zombillennium 01: Gretchen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Zombillennium 01: Gretchen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 15,00

ISBN 10:
3770436628

ISBN 13:
978-3-7704-3662-0

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charme, Witz, Seele
  • satirische Kritik an Arbeitswelt
  • Slapstick und Ironie
Negativ aufgefallen
  • kaum Story
  • Herstellung am PC
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 29.10.2012
Kategorie: Zombillennium
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