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Comic-Besprechung - DMZ 8: No Future
Geschichten: US-DMZ 41-43, 50
Zeichner: Riccardo Burchielli
Farben: Jeromy Cox
Story:
Dieser Band enthält zehn Storys und kurze Einblicke in das Leben in der DMZ.
Dabei trifft Matty Roth auf einen verzweifelten Kunstsammler und auf den Anführer der FSA, Zee rettet ein Kind vor dem sicheren Tod und die Einwohner der DMZ zeigen einem potentiellen Investor, was man von solchen Finanzhaien hält.
In der titelgebenden Story kämpft der Polizist Tony mit seinen psychischen Problemen. Zu Beginn des Krieges wird seine Familie von einem wütenden Bürgermob getötet und Tony versucht, dieses Ereignis durch Gesprächsrunden unter Kollegen zu verarbeiten. Auf der Straße lassen die ehemaligen Polizisten derweil die Sau raus und mutieren zu Todesschwadronen in der gesetzlosen Gesellschaft. Eines Tages erfährt Tony, wer für den Tod seiner Familie verantwortlich ist. Er schnappt sich seine Waffe und macht sich auf den Weg.
Meinung:
Knapp vier Monate nach der siebenten Ausgabe setzt Panini die Serie unter dem Titel No Future fort.
Im achten Band über die demilitarisierte Zone (kurz DMZ) in Manhattan bietet Brian Wood dem Leser eine Vielzahl von Story und Momentaufnahmen aus dem Leben an diesem Ort. Unterstützung bekommt er hier von einer Vielzahl von Zeichnern. Die Idee dahinter, der DMZ ein menschliches Gesicht zu verleihen und ihr die Oberflächlichkeit zu entreißen, ist nicht neu. Bereits die Bände Fünf und Sieben setzten sich mit verschiedenen Orten und mit Handlungen abseits der Hauptstory auseinander.
Der Leser bekommt in dieser Ausgabe Ausschnitte aus dem Leben der Bewohner der DMZ geboten und erkennt dabei wie gegensätzlich dieses Leben sein kann. In zehn Kurzgeschichten und Momentaufnahmen erfährt er so einiges über Sprayer, Kunstsammler und Journalisten. Erwähnenswert sind weiterhin die beiden längeren Storys Im Herzen von North Jersey und No Future. Erstere ist eine der wenigen Matty Roth Storys in diesem Heft und zeigt einen exklusiven Einblick in die Planungen der Armee der Freien Staaten. Inhaltlich ist dieser Punkt äußerst brisant, da Roth hier Infos bekommt, die das Fortbestehen der DMZ gefährden können. Positiv ist hierbei aber eher der Faktor, dass Brian Wood endlich mal wieder die eigentlichen Kriegsparteien ins Spiel bringt. Drehte sich zu Beginn der Serie alles um die FSA, die US Army oder um den Trustwell-Konzern, so wurden diese Punkte nach und nach außer Acht gelassen und die Widerstandsbewegung in der DMZ geriet in den Mittelpunkt der Story. Mit Im Herzen von North Jersey schöpft Brian Wood beim Leser neue Hoffnungen, dass die korrupten Spielchen um Macht in der DMZ endlich wieder weiter gehen.
Den größten Teil des achten Bandes nimmt die Story No Future ein, welche die Perspektivlosigkeit an diesem Fleckchen Erde behandelt. Mit ernsten und teilweise schockierenden Bildern untermauert Zeichner Ryan Kelly die traurige Gefühlslage, welche Brian Wood dem Polizisten Tony auf den Leib schneidert. Sehr tiefgründig wird auf dessen Leben eingegangen, wobei der Leser den Polizisten von Station zu Station begleitet, bis es am Ende des Bandes zum erschreckenden Tiefpunkt kommt.
Die restlichen Kurzgeschichten und Momentaufnahmen bieten zwar keine inhaltliche Tiefe, was aufgrund der Kürze der Storys auch nicht möglich ist, dafür breitet sich vor den Augen des Lesers die chaotische Welt der DMZ aus. Dadurch erhält die Serie einen weiteren Hauch von Realismus, was auch die große Stärke von Brain Woods Reihe darstellt. Selten hat ein Autor in so kurzer Zeit dem Leser einen intensiveren Überblick über seine neugeschaffene Welt gegeben. Brain Wood stellt nicht nur Matty Roth in den Mittelpunkt, sondern er betrachtet weiterhin intensiv die normalen Bewohner der Zone. Dies sorgt für einen großen Anteil Menschlichkeit in der kaputten Gesellschaft der DMZ.
Wie bereits erwähnt hat Autor Brian Wood für diese Ausgabe zahlreiche Zeichner um sich versammelt. Darunter befinden sich bekannte Namen wie Eduardo Risso (100 Bullets, Batman), Dave Gibbons (Watchmen, Martha Washington) und Jim Lee (X-Men). So hochkarätig wie die Besetzung, so ausgezeichnet sind auch die Zeichnungen. Jeder Künstler hat hier merklich seinen Stil einfließen lassen, was dann zu äußerst unterschiedlichen Arbeiten führt. Somit gibt es in dem Heft komplette schwarz/weiß Storys, Geschichten ohne Sprechblasen (Plastikspielzeug von Fábio Moon, eine der stärksten Storys des Comics) und einseitige farbenfrohe Zeichnungen. Optisch dürfte also für jeden Leser was dabei sein.
Fazit:
Der achte DMZ-Band enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Geschichten, welche mal mehr und mal weniger beeindruckend sind. Fakt ist, dass Brian Wood insgesamt wieder einen lesenswerten Überblick über die DMZ veröffentlicht hat, der weiter die realistische Ausrichtung der Serie stärkt. Nun muss es aber wieder vorwärts gehen mit der eigentlichen Hauptserie.
DMZ 8: No Future
Autor der Besprechung:
Christian Recklies
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 14,95
ISBN 10:
3862011410
ISBN 13:
978-3862011414
108 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- die DMZ wird wieder eine Spur realistischer
- klasse Zeichnungen
- abwechslungsreiche Handlungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 14.03.2011 | ||||||
Kategorie: | DMZ | ||||||
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