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Comic-Besprechung - Fix & Foxi Magazin Nr. 11/2010
Geschichten:- FIX & FOXI: Lupo der Rote
- FIX & FOXI: MEISTER EIFER
Deutsche Erstveröffentlichungen
Autoren: Anne
Delseit, Rebecca Jeltsch, Tobias Lerche, Zeichner:
Bernd "Bone" Buddrus (Chefzeichner), Diana
Lazaru,
Redaktion: Ringo Müller
Kolorierung:
Gerda Beuchel, Alice Winkler
Gimmick-Beilage: Eisbär-Figur
Story:
Regisseur Brucheimer dreht im eisigen Norden einen Wikingerfilm: "Erik, der Rote". Während sich Fix und Foxi mit kleinen Nebenrollen begnügen müssen, ist Lupo der große Star des Films. Doch mitten in den Dreharbeiten bekommt die Crew Besuch einer wütende Eisbärin, deren Junges entführt wurde. Als wäre das Problem noch nicht genug, ergreift ein Wikingergeist Besitz über Lupo den Roten - zumindest halb.
Nachdem Archimedes' Experiment, sich selbst in einen starken Helden zu verwandeln (siehe letztes Heft), mächtig daneben ging, versucht er jetzt mit Hilfe von Knox verzweifelt nach einem Gegenmittel. Das ist gar nicht so einfach, doch dank dem riesigen Meister-Eifer ist die Lage nicht ganz so aussichtslos, wie sie scheint.
Meinung:
Lupo als Hauptfigur in einem großen Film? Das kann überhaupt nicht ohne Pannen funktionieren. Das dachte wohl auch das Autorentrio Anne Delseit, Rebecca Jeltsch und Tobias Lerche, als sie die Geschichte entwarfen. Auf die bekannten 15 Seiten möchte diese Titelstory "gequetscht" werden. Das isr gar nicht so einfach. Zwar gelingt es, eine recht komplexe Geschichte zu erzählen, die viele spannende Ideen und Handlungsorte mit fetzigen Dialogen enthält, aber dazu noch ein Verbrechen einzubauen, kann nicht gelingen. So wird auf einer Seite das Böse überführt, auf einer weiteren ein großes Problem der Dreharbeiten im Handumdrehen durch die beiden Füchse gelöst. Die Grundidee, Lupo und Fix und Foxi im hohen Norden auftreten zu lassen, weiß diese kleinen Problemzonen aber gekonnt zu überspielen.
Das liegt nicht zuletzt an den starken Zeichnung von Bone Buddrus. Erst einen Monat dabei, präsentiert er die bekannten Fuxholzener mit sicherem Strich und weiß sie im modernen Stil umzusetzen. Wem die Zeichnungen im letzten Heft schon gefallen haben, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. Vor allem die Gesichter wirken weniger cartoonhaft und haben trotzdem einen schönen passenden Stil. Ganz im Unterschied zu im Vorfeld angefertigten Figurenskizzen weicht Buddrus bewusst vom Fecchi-Stil der 80er und 90er ab, ohne die Figuren zu verfremden. Lediglich Lupos Mundbereiche wirken unpassend, wie man auf dem Cover deutlich sehen kann. Dieses überzeugt durch ein aufwendiges Motiv, dessen Bildkomposition gekonnt herüber kommt.
Durch das narrenhafte Festhalten an der Covereinteilung durch den Verlag New Ground Publishing kommt es jedoch nicht bestmöglich zur Geltung. Mittlerweile sind über 50 % des Titelblattes mit Bannern und irgendwelchen Logos zugepflastert. Warum wird hier nicht ausprobiert und variiert? Der Wikingerhelm auf dem Logo ist ein Anfang, aber müssen wirklich alle anderen Bestandteile (samt Logo eines Werbecomics!) unbedingt auf dem Cover sein?
Der zweite und letzte Teil des Comicausfluges von Diana Lazaru nach Maulwurfshausen endet in diesem Heft auf acht Seiten mit MEISTER EIFER. Der Titel gibt einige Fragezeichen auf. .. Der Comic selbst ist leider auch nicht besser. Während man über Lazarus immer stärker werdende Leistung in den letzten Heften nur staunen konnte, so enttäuscht sie mit dem vorhergehenden Heft erneut. Zwar sind die vielen Nebenfiguren, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und auch Knox gelungen, merkwürdigerweise möchten aber Pauli und Co. in keinem einzigen Panel wirklich gelingen. Archimedes' Verwandlungsstufen sind sicher auch nicht am besten gewählt - so wirkt er in verpixelter Form mächtig daneben. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Ausflug als einmaliger Ausrutscher verbucht werden kann. Für Altfans sicher eine gute Idee, und auch die Geschichte dahinter ist nicht schlecht, aber vom Maximalkönnen der Zeichnerin ist man hier weit entfernt.
Unverändert präsentiert sich der redaktionelle Teil der Ausgabe mit dreizehn Seiten, vollgepackt mit Texten. Neben der Vorstellung des Zoos von Hannover sind zwar sowohl die Themen Wikinger, als auch Der Eisbär durchaus passend, aber die Präsentationsweise auf Übergrößeformat ist keinesfalls kinderfreundlich. Sie verschreckt eher. Nach Mitmachmöglichkeiten, also Quiz (nicht Gewinnspiel!), lustigen Bildersuchen, etc. sucht man weiterhin verzweifelt. Auch wird auf das Gimmick, eine Eisbär-Figur, nicht weiter eingegangen. Die Beilage ist zwar sehr unscheinbar verpackt und fällt im ersten Moment gar nicht auf. Wenn man aber bedenkt, wieviel manche Hersteller mit genau solchen (wenn auch besser gemachten) Figuren verdienen, scheinen sie doch recht beliebt zu sein. Mit einer auffälligeren Verpackung, wie im letzten Heft, wäre das Gesamtergebnis sicher noch ansprechender ausgefallen.
Ein Blick auf das nächste Heft wird wie gewohnt auf der letzten Seite gewährt. Und was dort gezeigt wird, vermag große Vorfreude hervorzurufen. Ein wunderbares Bild, was an alte Zeiten erinnert. Selbst wenn der Comic nur halb so gut werden würde, das wird ein Fest! Man darf gespannt sein!
Fazit:
Wenn das Heft langfristig Erfolg haben will, muss der Comicanteil erhöht, die Wissensseiten weniger zugepflastert und eine Quizseite geschaffen werden. Auch wenn dies hier nicht der Fall ist, lohnt sich der Kauf allein schon wegen der starken Hauptstory, die sowohl durch eine schöne Geschichte, als auch durch tolle Zeichnungen punkten kann. Kein perfektes Heft, aber allemal einen Blick wert. Es geht weiter stark bergauf mit Fix und Foxi.
Fix & Foxi Magazin Nr. 11/2010
Autor der Besprechung:
Daniel S.
Verlag:
New Ground Publishing
Preis:
€ 2.95
44 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Titelstory überzeugt mit Inhalt und Zeichnungen
- Covermotiv sehr gelungen
- Gimmick passend
- Lazaru verhaut auch im zweiten Anlauf Pauli
- Wissensseiten zu überfüllt
- keine Mitmachmöglichkeiten für junge Leser
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 09.11.2010 | ||||||
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