Comic-Besprechung - Daredevil 7: Die Rückkehr des Königs

Story: Ed Brubaker, Ann Nocenti, Zeichner: Michael Lark, David Aja, Klaus Janson u.a., Farben: Matt Hollingsworth, Jose Villarrubia, Übersetzung: Robert Syska

Viele Monate ist es her, dass der Kingpin alias Wilson Fisk, einer der größten Feinde Daredevils, Amerika verließ. Er wollte nur noch eins, seine Vergangenheit vergessen und den Tod seiner geliebten Frau verarbeiten. In Spanien findet er eine neue Familie und langsam heilen seine Wunden. Doch die Vergangenheit holt ihn ein. Lady Bullseye und die Ninja der Hand meucheln sein neues Glück und lassen Wilson Fisk am Boden zerstört zurück. Er fängt sich aber wieder und beschließt nach Amerika zurückzukehren. Mit einem ausgeklügelten Racheplan im Gepäck kontaktiert er Daredevil. Dieser zweifelt an der Aufrichtigkeit des Kingpins und fragt sich, was er opfert, wenn er mit seinem einstigen Feind zusammen arbeitet.

So hat man den Kingpin noch nie erlebt. Der knallharte Despot und König des organisierten Verbrechens zeigt Gefühle, die so tief sind wie der Ozean. Seine Verzweiflung und die Bitte um Absolution wurden hervorragend umgesetzt. Er stiehlt dem Daredevil fast die Show. Die Zerrissenheit des einst so gefühlskalten erscheinenden Mannes wird sowohl zeichnerisch als auch storymäßig sehr gut umgesetzt.

Die Titelseite zeigt den Helden Daredevil in aggressiver Angriffspose. Die Zeichnung setzt sich an der Rückseite des Comicbandes fort. Diese zeigt den Schatten Daredevils. Die grandiosen und bombastischen Zeichnungen, lassen die Action sehr lebendig wirken. Die Gesichter der einzelnen Protagonisten wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Emotionen und Geschehnisse sind mit stimmungsvollen Farben versehen. Jedes Fanherz wird bei der Betrachtung dieser einzigartigen Komposition aus Zeichnungen und Farbe höher schlagen.

Hier steht die Action mal nicht im Vordergrund. Ed Brubaker und Ann Nocenti erzählen einfühlsam die Geschichte eines Mannes, der mit seiner Vergangenheit abschließen wollte. Leider ist die Zahl seiner Feinde so groß, dass er immer wieder von ihr eingeholt wird.

Bildgewaltige Zeichnungen von Michael Lark, John Lucas und anderen setzen diese Seelenpein des Kingpin hervorragend um.

Wer diesen Comic in den Händen hält, wird ihn erst dann wieder zur Seite legen, wenn er auch die letzte Seite genossen hat. Wer intelligente Stories liebt, die Crime und Action furios verbindeen, wird an diesem Band seine helle Freude haben.