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Comic-Besprechung - Garulfo 1: Vom Regen in die Traufe

Geschichten:
Garulfo: 1 De Mares En Châteaux, 2. De Mal en Pis
Autor: Alain Ayroles, Zeichner: Bruno Maïorana

Story:
Am Fluss der Schlosstürme, dieseits der Stadt, jenseits der Felder, am Waldesrand, lag ein Teich und an diesem Teich lebte Garulfo. Garulfo war ein männlicher Frosch hatte einen Freund - Fulbert die Ente - viele Feinde und nur einen Wunsch - Mensch zu werden. Als Malcruella, die böse und abscheuliche Hexe für einen ihrer Zaubersprüche einen Frosch benötigte, schlug ihr Garulfo einen Handel vor. Wenn Malcruella ihn verhexen würde und er eine Prinzessin fände, die ihn küssen würde, damit er zum menschlichen Prinzen würde, wäre der Frosch in der komfortablen Lage, der bösen Hexe alle Wünsche zu erfüllen.

Gesagt getan. Aber statt der Prinzessin, küsst Pipa, die Magd, den Frosch und damit beginnt eine verhängnisvolle Affäre. Garulfo, überzeugt ein menschlicher Prinz zu sein, will seine Auserwählte ehelichen und bittet den König um ihre Hand. Nun hat der König eine hübsche Tochter aber auch eine undurchsichtige Vergangenheit bezüglich diverser Frauenbekanntschaften in längst vergangenen Zeiten. Ist Pipa die Tochter des Königs, ist Garulfo wirklich ein Prinz und warum interessiert sich der hübsche Kerl nicht für die wahre Prinzessin? In diesem Wirrwarr beginnt Garulfo langsam aber sicher zu begreifen, dass sein sehnlichster Wunsch, Mensch zu werden, möglicherweise doch nicht so erstrebenswert war.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Es war einmal .... Wer kennt nicht die Geschichte vom Froschkönig, doch "Garulfo" wandelt das Thema drastisch ab. Hier geht es nicht um die naive berechnende Königstochter, die einem Frosch ein Versprechen gegeben hat, hier ist der Garulfo der Akteur, der sich ganz bewusst in die Welt der Menschen begibt, um all seine Unzulänglichkeiten als Frosch endgültig hinter sich zu lassen. Aber was für eine Überraschung. Menschen sind lange nicht so perfekt, wie er es sich vorgestellt hat - und wie die Menschen es selbst - leider - hinlänglich wissen.

Bruno Maïorana hat sich wohl wie kaum einer seiner Kollegen mit nur einer Geschichte in die Herzen der Comic Gemeinde gespielt. Seine Variation des Froschkönigs ist einfach genial, lustig und nicht zuletzt auch ein wenig hintergründig. Die Floskel "aus der Froschperspektive" gewinnt mit "Garulfo" eine ganz neue Bedeutung.

Und Ayroles, der mit "Garulfo" scheinbar seine Leidenschaft für tierische Geschichten entdeckt und ein Jahr später zusammen mit Jean de La Fontaine, Jean-Yves Gaubert und Jean-Baptiste Poquelin die Saga "Mit Mantel und Degen" ins Leben gerufen hat, zeig, dass er in der Lage ist, diese wirklich märchenhafte und teils ziemlich komische/lustige Geschichte umzusetzen. Frosch und Mensch glänzen mit nachvollziehbarer Mimik, die Charaktere sind gut getroffen und irgendwie geht einem beim Lesen ein Herz auf.

Gut, dass der Splitter Verlag nicht die Wurzeln verleugnet und da weiter macht, wo Jürgen Janetzki aufhören musste.

Fazit:
Ein wirkliches Märchen, märchenhaft umgesetzt.

Garulfo 1: Vom Regen in die Traufe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Garulfo 1: Vom Regen in die Traufe

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 22,80

ISBN 13:
978-3-86869-046-0

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Märchen
  • ... aber ohne ein Märchen zu sein
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.67
(3 Stimmen)
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Rezension vom: 25.09.2009
Kategorie: Garulfo
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