Multi-Medien
Jetzt kommen wir zu einem etwas heiklen Thema: Multimedia-Objekte auf Eurer
Webseite. Ursprünglich war HTML rein textorientiert, die einzige Ausnahme waren
Bilder mit dem img-Tag. Heute sollen jedoch auch Videos, Musik, Flash-Filme,
Radio-Streams, 3D-Szenerien und vieles andere mehr in Webseiten eingebunden werden.
Das ist daher nicht ganz unproblematisch, da es für solche Multimedia-Elemente
zwei Ansätze gibt: Einen im HTML-Standard und einen, den die Browser
tatsächlich umsetzen. Da hilft im Zweifelsfall nur in möglichst vielen
Browsern auszuprobieren, ob die Seite wie gewünscht funktioniert.
Der Standard sieht ein mächtiges Tag für alle Varianten von Multimedia
vor: den object-Tag. object-Tags sind Inline-Elemente.
Die anzuzeigende Multimedia-Datei, von welchem Typ diese ist etc. steht in Attributen
des object-Tags. Leider sind diese Attribute alles andere als einheitlich. Welche
Attribute Ihr braucht und welche Werte dort hineinmüssen, müßt Ihr
je nach Medium (mp3, Flash-Film, Java-Applet) nachlesen. Einige Multimedia-Editoren
liefern zu den erzeugten Medien auch gleich den passenden HTML-Code.
Im object-Tag (also zwischen <object> und </object>) steht das, was der
Browser anzeigt, wenn das Multimedia-Objekt nicht angezeigt werden kann. Das kann
beispielsweise der Fall sein, wenn das passende Plugin fehlt. Dieser Ersatz kann
beliebiger HTML-Code sein. Es ist sogar möglich, in einen object-Tag einen
weiteren object-Tag hineinzuschreiben: Wenn der Browser das Video nicht als AVI
anzeigen kann, klappt es vielleicht im RealMedia-Format.
Soviel zur Theorie des Standards, jetzt zur Praxis. Zum Einbinden von
Java-Applets wird noch immer der eigentlich veraltete
applet-Tag verwendet, für andere Multimedia-Elemente
der embed-Tag. Java-Applets sind kleine Programme, die in
der objektorientieren Programmiersprache Java geschrieben
sind. Mit dem passenden Plugin kann der Browser diese Programme ausführen. Da
ich hier keine Einführung in Java machen kann (schon allein aus
Platzgründen), soll dazu ein Beispiel für einen applet-Tag genügen
<applet code="meineKlasse.class" width="600" height="400">
<param name="language" value="de_DE">
</applet>
Im Attribut code steht der Name der Applet-Datei,
width und height sind die
Abmessungen des Applets im Browserfenster. Innerhalb des applet-Tags werden mit einem
oder mehreren param-Tags Parameter an das Applet
übergeben.
Für Multimedia-Elemente ist in der Praxis (leider) immer noch das
embed-Tag zuständig. Ein embed-Tag sieht so aus
<embed src="jingle.wav">
Das embed-Element aktiviert ein (hoffentlich vorhandenes) Browser-Plugin, das die
im src-Attribut angegebene Datei abspielt. Mit welchem
Datei- und Medientyp wir es dabei zu tun haben, erkennt der Browser an der
Dateiendung. embed kennt noch weitere Attribute: hidden
entscheidet mit den möglichen Werten 'true' oder 'false' darüber, ob
eine eventuelle Bedienoberfläche des abspielenden Programms angezeigt werden
soll oder nicht. Ebenfalls die Werte 'true' und 'false' kennt die hoffentlich
selbsterklärenden Attribute autostart und
loop.
(Fast) immer und überall
Einige sogenannte Universalattribute könnt Ihr (fast)
jedem HTML-Tag mitgeben. Eines davon ist bereits im Zusammenhang mit Tabellen
aufgetaucht: das name-Attribut. Damit könnt Ihr einem
Element einen Namen geben, mit dem Ihr es (z. B. von JavaScript aus) ansprechen
könnt. Sehr ähnlich ist das ebenfalls universelle
id-Attribut. Beiden Attributen könnt Ihr beliebige
Namen (innerhalb des ASCII-Zeichensatzes) zuweisen. Es gibt aber auch einige
Unterschiede zwischen 'name' und 'id': Ihr könnt mehreren Elementen denselben
Namen zuweisen (beispielsweise bei Radiobuttons). Eine ID muß im gesamten
HTML-Dokument eindeutig sein (darf nur einmal vorkommen). IDs werden auch verwendet,
um einzelne Elemente gezielt mit CSS zu formatieren.
Aus einer ganzen Reihe von Anwendungsprogrammen kennt Ihr vermutlich
Tooltips. Das sind kleine Textfenster, die sich öffnen,
wenn die Maus einige Zeit über einem Element stehenbleibt. In HTML steht Euch
dafür das title-Attribut zur Verfügung. Wie
Euer Browser einen solchen Tooltip anzeigt, könnt Ihr im folgenden Beispiel
ausprobieren
<p title="Tool-Tip-Text">Ein Element mit Tooltip</p>Ein Element mit Tooltip
Die Sprache des Texts in einem Element gebt Ihr mit dem
lang-Attribut an. Das gibt beispielsweise Suchmaschinen,
die Eure Seite indexieren, einen Hinweis zur Einordnung. Auf die Darstellung im
Browser hat dieses Attribut (noch) keinen Einfluß. Die gewünschte Sprache
gebt Ihr mit Hilfe einer Reihe von standardisierten Länderkürzeln an.
Beispiele
- 'de' für Deutsch
- 'en' für Englisch
- 'fr' für Französisch
- 'en' für Spanisch
- 'it' für Italienisch
- 'aa' für Afar
- 'zu' für Zulu
Es gibt auch «Unterkürzel» wie 'de_AT' für die
österreichische Variante der deutschen Sprache oder 'en_US' für american
english.
Die beiden Universalattribute class und
style werden wir im Zusammenhang mit CSS noch
ausführlich kennenlernen.
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