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Comic-Besprechung - Adolf 2: Das geheime Dokument

Geschichten:
Autor und Zeichner: Osamu Tezuka

Story:
Die Situationen spitzen sich zu. Sohei Toge wird von der Geheimpolizei verfolgt, kann kurzzeitig entkommen und begegnet dabei Frau Kaufmann, die sich in ihn Hals über Kopf verliebt. Doch dann wird er doch gefangen genommen und übel verprügelt. Frau Kaufmann kann ihn durch ihre Beziehungen frei bekommen und ihm werden von mehreren Geheimdiensten horrende Summen für die geheimen Dokumente angeboten, die seinem Bruder das Leben gekostet haben. Doch er lehnt ab. Die japanische Geheimpolizei provoziert ihn von nun an bis aufs Mark und läßt ihn weder eine Bleibe noch eine Arbeit finden. Es kommt letztendlich zur großen Konfrontation zwischen ihm und Kommisar Akabane, in dessen Verlauf dieser schwer verletzt und Toge dafür angeklagt wird...

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Es ist ein schwieriger Balanceakt. Tezuka balanciert zwischen historischer Akuratheit zum Einen und spannender Erzählung zum Anderen und es gelingt ihm auf herausragende Art und Weise. Der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, die Dokumente, die Hitlers angebliche jüdische Herkunft belegen sollen, sind seit langer Zeit eines der Gerüchte, die für die meiste Aufmerksamkeit in der Forschung rund um den Führer gesorgt haben. Aber wie man hier und hier nachlesen kann, ist dies wohl nicht wahr, sogar historisch gesehen unmöglich. Man muß aber Tezuka konstatieren, daß er dieses Gerücht geschickt für seine Zwecke der Erzählung genutzt hat. Wären solche Dokumente zu Zeiten des zweiten Weltkriegs aufgetaucht, wer weiß, was dann passiert wäre. Sicher ist jedenfalls, daß die japanische Geheimpolizei ganz sicher nach solchen Dokumenten gesucht hätte und sie wäre sicher auch so brutal vorgegangen, wie in diesem Manga-Roman geschildert.

Überhaupt muß man auch in Band 2 wieder hervorheben, daß Tezuka gerne Tabus bricht und die Rolle der Geheimpolizei in Japan sehr genau skizziert. Die Art und Weise, wie hier Geschichte aufgearbeitet wird und wie die Brutalität der Staatsmacht gezeigt wird, ist für einen Comic einzigartig und beweist gleichzeitig, daß Tezuka alles Andere wollte, aber nur nicht sensibel mit der Vergangenheit umgehen. Neben all dem kommt zwar auch der Humor nicht zu kurz und er stürtzt seinen Helden Toge immer wieder in peinliche und lustige Situationen. Aber man hat nie den Eindruck, daß das Eine wie das Andere überwiegt. Auch hier wird eine sehr saubere Balance eingehalten, um den Manga weder ins Lächerliche noch ins übermäßig brutale abgleiten zu lassen.

Wieder einmal zeugen auch die Zeichnungen davon, wie diese Balance gehalten wird. Auch sie sind ab und an lustig, dann wieder sehr brutal und halten ebenfalls die Waage zwischen dem Brutalen und dem Lächerlichen. Es entsteht dadurch ein sehr gut gemachtes, mit einer sehr dichten Atmosphäre erzähltes Meisterwerk der Comickunst, das seinesgleichen sucht. Und es sollte an Schulen durchaus zur Geschichtsliteratur verwendet werden, um besonders die Rolle Japans in der Welt zu zeigen. Wie man es dreht oder wendet: Adolf ist ein Klassiker der Comicgeschichte und ein verdammt gut erzählter Comic, den man nicht so leicht aus der Hand legen kann.


Fazit:
Auch Band 2 kann nur unter die Klassiker eingeordnet werden. Die Geschichte ist erneut atmosphärisch dicht erzählt und schreckt nicht davor zurück Tabus zu brechen.

Adolf 2: Das geheime Dokument - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Adolf 2: Das geheime Dokument

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 12,00

ISBN 10:
3-551-78572-4

ISBN 13:
978-3-551-78572-5

249 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eine herausragende Geschichte
  • Guter und offener Umgang mit Tabus
  • Wundervoll passende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 29.01.2006
Kategorie: Adolf
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