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Comic-Besprechung - Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger

Geschichten:

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger
Autor / Zeichner: Pierre Place. Colorist: Chris



Story:

Dezember 1866. Das Fort Phil Kearny liegt an der Grenze des Indianergebietes und wird belagert. Während ein Trupp von  Soldaten ausrückt, um Hilfe zu holen werden die Frauen und Kinder in einer Hütte in Sicherheit gebracht. Um gerade die Kinder von der drohenden Gefahr durch die Indianer und dem tobenden Blizzard abzulenken, fängt an alter Mann an, seine Lebensgeschichte zu erzählen. Und die hat es in sich, denn der alte Mann ist niemand geringeres als Jim Bridger der mit seinen Erkundigungen als Trapper Wege entdeckte welcher erst eine weitere Besiedlung des Westens erlaubte.



Meinung:

Es ist immer schwierig in einem begrenzten Format ein ganzes Leben darzustellen. Gerade wenn man sich auf das mittlerweile gängige europäische Albenformat von 46 Seiten beschränkt, so muss zwangsläufig vieles unter den Tisch fallen. Was allerdings auch Spielfilme betrifft. So kommt es immer mehr darauf an, ob wirklich eine Biographie erzählt werden soll oder eine Charakterisierung. Für letzteres lohnt es sich ein zentrales Ereignis auszuwählen was die historische Person ausmachte oder prägte und anhand dessen man einige Lebensfäden verknüpft und den Charakter beleuchtet.

Aber die Comicreihe Die wahre Geschichte des Wilden Westens möchte ja eben die Legenden wegkratzen, um zu der Person, oder dem Ereignis, zu gelangen. Das macht es aber umso schwieriger ein ganzes Leben zu erzählen, da eben zwischen Legenden und Fakten unterschieden werden muss und auch dem Publikum verdeutlicht werden soll, wo hier eigentlich der Unterschied ist. Das gibt schließlich schon der Titel der Reihe vor.

Hier lässt man in einer Rahmenhandlung Jim Bridger selbst sein Leben erzählen. Was insofern recht geschickt ist, da er als alter Mann einen Rückblick vornimmt und so einen Kommentar auf die Ereignisse in seinem Leben einstreuen kann, was gleichzeitig  eine Wertung für die Leserschaft vornimmt. Leider verhindert es auch einen Spannungsaufbau, da man erstens weiß das Bridger immer davonkommen wird, da er schließlich selber erzählt, und zum anderen wird es dadurch sehr episodenhaft mit vielen zeitlichen und räumlichen Sprüngen was die Orientierung in der Chronologie etwas erschwert. So bekommt man zwar einige Eindrücke, bleibt aber an der Oberfläche weil die wichtigen Stationen abgeklappert werden müssen.

Dennoch lohnt es sich, denn zumindest hierzulande dürften sich selbst Western Fans fragen wer denn eigentlich Jim Bridger war. Erstaunlicherweise ist er trotz seines abenteuerlichen Lebens hierzulande so gut wie unbekannt, während er in den USA wohl einen sehr viel höheren Stellenwert hat und zumindest auch einige Statuen von ihm einige Städte zieren. Obwohl Bridger ein beeindruckendes, abwechslungsreiches Leben hatte, hatte ihn dennoch nie die Popkultur eingenommen. Während, Filme, Comics, Pulps, und andere Erzeugnisse zu anderen Westernhelden en masse existieren, gibt es doch kaum etwas zu Jim Bridger. Was wohl daran liegen mag das Jim  Bridger kein Mann der Gewalt war. Ja, er kämpfte, aber nur in Notwehr und meist gegen die Natur. Im Gegensatz zu Jesse James, Billy the Kid oder Wild Bill Hickock war Bridger kein Revolverheld. Apropos: einer der berühmtesten Revolverhelden des Westens, Bat Masterson, ist von der Popkultur auch weitgehend ignoriert worden.  Insofern dürften hier auch Westernfans noch einiges Neues erfahren. Bridger war ein Trapper, ein Jäger und erforschte die Rocky Mountains und viele Pässe und Wege die teils heute noch genutzt werden, hat er entdeckt und angelegt. Wenn man am Ende des Bandes die Karte ansieht, wo Bridger reiste, kann einem wirklich schwindlig werden und ist umso mehr beeindruckt.

Vor allem die realistischen Zeichnungen erschaffen eine gute Atmosphäre und können gerade bei der Gestaltung der Natur sehr punkten. Leider sind die Gesichter hingegen oft recht verwechselbar was gerade bei den Zeitsprüngen sehr irritiert. Dennoch bekommt man einen Eindruck von den Gefahren der Natur und deren Schönheit und was die Trapper und Pioniere teils erleiden mussten.

Insgesamt ist es ein sehr interessanter, aber auch recht trockener Comic. Nicht gerade langweilig, aber auch nicht sonderlich spannend. Aber zum Kennenlernen der historischen Figur sei er Western Fans dennoch empfohlen.



Fazit:

Ein recht trockener Westerncomic der etwas oberflächlich bleibt. Aber zu einem ersten Kennenlernen eines beeindruckenden realen Mannes ist er mehr als geeignet. Zudem er schöne Naurzeichnungen aufweisen kann. Western-Fans sollten zugreifen.



Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die wahre Geschichte des Wilden Westens: Jim Bridger

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 17,00

ISBN 10:
3987211229

ISBN 13:
978-3987211225

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Naturzeichnungen
  • Einblicke in ein spannendes Leben
  • keine Überdeckung durch Popkultur
Negativ aufgefallen
  • Gesichter etwas verwechselbar
  • starke chronologische Sprünge
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.2
(5 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 17.03.2024
Kategorie: Alben
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