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Comic-Besprechung - Batman Incorporated 1: Blutige Vergangenheit

Geschichten:

Batman Incorporated 1: Blutige Vergangenheit  (Batman Incorporated 1 - 7)
Autor: Ed Brisson, Zeichner / Inker: John Timms, Michele Bandini, Colorist: Rex Lokus



Story:

Ghost Maker wurde einst mit Batman zu einem Verbrechensbekämpfer ausgebildet. Trotz seiner brutalen Methoden machte Batman ihn zum Anführer von Batman Incorporated was nicht allen Teammitgliedern gefällt, da sie Ghost Maker aufgrund seiner gewalttätigen Vergangenheit misstrauen. Als ehemalige Mentoren von Ghost Maker und Batman ermordet werden, trauen sie ihrem Anführer sogar zu die Morde selbst begangen zu haben. Kann sich das Team zusammenraufen, um Verbrecher zu schützen?



Meinung:

Es ist nicht der erste Band von Batman Incorporated, denn den Serien Spin-Off zu Batman gab es schon einmal. Nur damals war die New 52 im Gange und damit eine der besten Phasen von DC überhaupt und der Autor war Grant Morrison was jeder Serie etwas Besonderes verleiht. Egal ob gut oder schlecht. Da in der letzten Zeit aber auch DC der Krankheit der überbordenden Events anheimgefallen ist, ist man diesem Band gegenüber etwas skeptisch. Zum einen fragt man sich wirklich ob eine neue Serie nötig ist von internationalen Kämpfern die im   Zeichen der Fledermaus agieren. Zum anderen ist kein Grant Morrisson der Autor und so erwartet man im Grunde nichts als ein einziges Action-Spektakel im Sinne von Comic Fast Food.

Man greift also mehr aus morbider Neugier zu dem Band in dem man wissen will was aus dem damaligen Konzept von Morrisson gemacht worden ist.  Natürlich bekommt man viel Action geboten was allein schon an der Menge von Charakteren haarscharf an einem Event vorbeirauscht. Entsprechend dynamisch sind die Zeichnungen. Es gibt oftmals keinen starren Panelaufbau, sondern die Form ändert sich stetig ebenso wie die Perspektiven und die Panels lösen sich teils auf, was sehr dynamisch wirkt. Allerdings sind die Zeichnungen auch manchmal etwas konfus und wirr geraten, so dass man manchmal in einigen Panels den Körper des Charakters entschlüsseln muss. Wo ist gerade das Bein? Ist das nicht der Arm? Oder doch das fehlende Bein? Aber wo ist dann der Arm? Es kann manchmal auch zu dynamisch werden.

Zunächst bekommt man also die Mindesterwartung mit Action auf internationalem Boden. Batman tritt zwar nicht auf, aber manche Charaktere kennt man noch aus glorreichen Zeiten. Nur das die einzelnen Figuren kaum wirklich Platz bekommen, weil dafür zu viele Charaktere vorhanden sind. Dennoch überrascht die Story und ist wieder ein Beispiel dafür das abseits der Hauptserien die wirklich interessanten und teils subversiven Fragen gestellt werden.

Unerwarteterweise werden hier nämlich gleich zwei Metaebenen eröffnet. Es wird viel darüber diskutiert ob man das Böse nutzen darf, um Gutes zu tun. Welche moralischen Implikationen hat es, wenn man wie Batman  und Ghost Maker auch von Kriminellen ausgebildet wurde. Man nutzt zwar ihr Wissen für das Gute, lässt sie aber, vielleicht aus einem Ehrgefühl oder aus Loyalität heraus, weiterhin ihr Böses tun. Ghost Maker, von Batman zum Chef der Batman Incorporated ernannt, ist es brutal und so trauen seine Leute ihm den Mord an seinen ehemaligen Mentoren zu. Das sind interessante moralische Fragen die aber teils etwas zu geschwätzig diskutiert werden, aber auch Grundfragen der Methodik aufwerfen. Gehört etwa jemand bestraft der sich läutern will? Ist Ghost Maker ein Schurke weil er seine Mentoren gewähren ließ?

Von Nachteil ist dabei, dass eine der Hauptfiguren, nämlich der Ghost Maker, zutiefst unsympathisch ist.  So wird er immer weiter demontiert was der Leserschaft keinerlei Identifikation erlaubt. Denn die zweite Metaebene betrifft auch ihn und wäre so bei Batman und Robin nicht machbar gewesen. Es geht nämlich noch um das Verhältnis zu Sidekicks. Ist es nicht Missbrauch von Schutzbefohlenen wenn man sie zu Verbrechensbekämpfern ausbildet? Die Rolle ist immer im Schatten des Helden und lässt kaum persönliche Entwicklung zu.
Ansatzweise wurde das in den 70ern schon thematisiert als der erste Robin zu Nightwing und Speedy, Green Arrows Sidekick, drogensüchtig wurde. Hier wird das Leid eines Sidekicks sehr deutlich gemacht, aber leider ist die Auflösung des Konflikts sehr platt und geht nicht in die Grundtiefen, sondern rein in die eine spezielle Situation was die Grundfrage ja nicht klärt. Dennoch ist der Band mit diesen zwei Ebenen eine sehr positive Überraschung mit aufgeworfenen Fragen die einen nach der Lektüre noch beschäftigen und einige Grundprobleme von Superhelden betrachten. Dafür nimmt man die Schwächen gerne in Kauf.



Fazit:

Ein dynamischer Band dessen Zeichnungen manchmal etwas konfus sind, der aber überraschenderweise interessante Metaebenen eröffnet die einen noch länger nach der Lektüre beschäftigen.



Batman Incorporated 1: Blutige Vergangenheit - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman Incorporated 1: Blutige Vergangenheit

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 24,00

ISBN 10:
3741635081

ISBN 13:
978-3741635083

188 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Metaebenen
  • Action und interessante Charaktere
  • moralische Diskussionen
Negativ aufgefallen
  • ein Grundproblem wird nur angekratzt
  • unsympathische Hauptfigur
  • teils konfuse Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 15.11.2023
Kategorie: Batman
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