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Comic-Besprechung - Flash von Grant Morrison und Mark Millar

Geschichten:

Flash von Grant Morrison und Mark Millar (The Flash 130-141; Green Lantern 96;  Green Arrow 130, The Flash 80-Page Giant 1; JLA  Secret Files 1)
Autor: Grant Morrison, Mark Millar, Ron Marz, Chuck Dixon; Zeichner / Inker: Paul Ryan, Ron Wagner, John Nyberg, Paul Pelletier, John Lowe, Will Rosado, Sal Buscema. Pop Mhan, Joshua Hood, Chris Ivy, Ariel Olivetti; Colorist: Tom McCraw, Alex Bleyaert, Ian Hannin, Rob Ro, Lee Loughridge



Story:

Wally West ist Flash und mit seinem Leben durchweg zufrieden. Er ist mit der Reporterin Linda zusammen die er über alles liebt, er hat gute Freunde in der Superheldengemeinschaft und als Held läuft alles rund. Doch dann kommt ihm ein lebendes Kostüm in die Quere und Flash bricht sich die Beine. Können seine Freunde das immer mächtiger werdende Kostüm aufhalten? Und können die nicht ganz geheilten Beine von Flash durchhalten wenn er ein Wettrennen durch Zeit und Raum absolvieren muss, um die Erde zu retten? Letztlich muss er sogar dem Tod selbst davonrennen.



Meinung:

Der voluminöse Band deckt eine Lücke in den deutschen Veröffentlichungen von The Flash ab und beinhaltet den kompletten Run der beiden Autoren Grant Morrison und Mark Millar. Die Geschichten sind allerdings nicht neu, sondern stammen aus den 1990ern als die beiden Autoren langsam begannen den amerikanischen Markt zu erobern. Mark Waid, zu der Zeit Stammautor von The Flash, benötigte eine Pause und so sprangen die beiden Autoren ein.

Heutzutage sind sowohl Morrison als auch Millar Stars und haben ihren jeweils ganz eigenen Stil und Charakteristika an denen auch Uneingeweihte mittlerweile ihre Geschichten erkennen. Morrisons Erzählungen wurden mit der Zeit immer verschachtelter, gefielen sich in postmodernen Spielerein und philosophischen Exkursen was seinen besonderen Reiz hat, aber den durchschnittlichen Superheldenleser oftmals überforderte. Zum Beispiel bei Batman. Mittlerweile verstrickt sich Grant Morrison aber zunehmend in esoterische Gefilde was die Geschichten unlesbar macht. Mark Millar hingegen ist bekannt, dass er Stereotypen gegen den Strich bürstet, nicht vor Brutalitäten zurückschreckt und nicht nur mit den Klischees spielt, sondern auch seine Geschichten in unserer Realität verankert wie etwa in Kick Ass. Doch auch Millar tritt etwas auf der Stelle und mit der Erschaffung von Millar-World wo er Geschichten nicht nur für Comics, sondern auch für Streamingportale entwirft, wird es inflationär und kommt zu manchen Schnellschüssen.

In diesem Band kann man die typischen Elemente der Autoren nur ansatzweise erahnen. Was nicht nur daran liegt, dass sie noch am Anfang der Karriere standen und sich nicht alles erlauben konnten, sondern auch die Ko-Autorenschaft was erneut Kompromisse nötig macht.
Hier wird nichts auf den Kopf gestellt wie bei Millar, es wird nicht surreal wie bei Morrison. Dennoch kann man manchmal erahnen wer was geschrieben hat da man es anhand späterer Werke erkennt. Etwa bei dem Wettrennen wo der Ausgang das Schicksal der Erde bedeutet. Hier gibt es einige surreale Momente wenn Flash und sein Gegner durch Raum und Zeit rasen, wo sicher Morrison seinen Stempel aufdrücken konnte. In der Story über ein lebendes Kostüm welche Körper beherrscht, meint man dann einen Meta-Kommentar von Millar zu entdecken. Der übrigens in einer schönen Geschichte selber auftritt und gemeinsam mit Flash überlegt welche Geschichte man schreiben könnte.

Teilweise sind die Geschichten hier sehr abstrus, was aber gerade eben auch seinen Reiz hat. Gerade ein so mächtiger Held wie Flash muss ja immer wieder auf die merkwürdigsten Gegner treffen. Ein Grundcharakteristikum des Helden wird hier auch deutlich formuliert: Flash muss sich trotz seiner Superkraft auf seinen wissenschaftlichen Geist, also seinen Verstand verlassen. Das führt auch zu sehr dramatischen und damit spannenden Geschichten etwa wenn der Black Flash die Freundin von Wally West ins Visier nimmt.

Wenngleich Fans der beiden Autoren hier etwas enttäuscht werden dürften, so ist die Lektüre doch sehr unterhaltsam, auch wenn bei den Zeichnungen etwas Abstriche gemacht werden müssen. Noch einmal zur Erinnerung: die Geschichten stammen aus den 1990ern und so gibt es manchmal übertriebene Posen und teilweise noch starre Panelanordnungen aber die Zeichnungen sind durchaus elegant. Allerdings geht das etwas verloren, da die Tusche und Kolorierung merkwürdig blass ist. Dennoch lohnt sich der Band sowohl für Fans von Flash als auch für Gelegenheitsleser.



Fazit:

Die typischen Charakteristika der beiden späteren Autoren-Stars sind hier nur ansatzweise erkenbar was deren Fans etwas enttäuschen dürfte. Aber die abstrusen Storys mit den teils surrealen Wendungen haben dennoch ihren Reiz und dürften Fans des Roten Blitz sehr gefallen.



Flash von Grant Morrison und Mark Millar - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Flash von Grant Morrison und Mark Millar

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 39,00

ISBN 10:
3741633097

ISBN 13:
978-3741633096

348 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • abstruse Storys
  • Action und Dramatik
  • surreale Wendungen
Negativ aufgefallen
  • Inking und Farben etwas blass
  • persönliche Handschrift noch nicht klar erkennbar
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 08.07.2023
Kategorie: Flash
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