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Comic-Besprechung - Black Dahlia – Die Schwarze Dahlie

Geschichten:
Autor der Romanvorlage: James Ellroy
Szenario: Matz / David Fincher
Zeichnung: Miles Hyman


Dieser Mordfall erregt auch noch 70 Jahre nach der Tat die Gemüter. Vorrangig wird es wohl am Mythos und an dem geblümten Name des Opfers liegen, denn vielmehr dürfte der Allgemeinheit nicht bekannt sein. James Ellroy hat sich dem Verbrechen angenommen und einen Roman über die Ermittlungen geschrieben.

Diese werden überwiegend von Bucky Bleichert und Lee Blanchard durchgeführt. Beide sind erfahrene Profiboxer, die sich vor ihrem Polizeidienst ordentlich im Ring vermöbelt haben. Nun, Seite an Seite, jagen sie erfolgreich Kleinganoven, bis sie plötzlich über die Leiche von Elizabeth Short alias "die schwarze Dahlie" stolpern. Sie ist schrecklich entstellt, strahlt aber wohl dennoch eine gewisse Schönheit aus, woher auch der von der Presse erfundene Spitzname kommt.
Der Autor schildert eine regelrechte Detektivarbeit mit Ermittlungen direkt an der Basis. Folglich gehen Bleichert und Blanchard auch relativ skrupellos vor, pressen aus einigen Informanten alles heraus, setzen Verdächtige unter Druck und steigern sich hierbei in eine regelrechte Obsession hinein.

Während in anderen Büchern über Mörder und Serienkiller im Wesentlichen der Täter im Mittelpunkt steht, geht Ellroy hier ganz im Stil eines klassischen Kriminalfalls vor. Der Fokus ist immer auf Polizeiarbeit gerichtet. Keine Nebenhandlungen, immer steht Bucky Bleichert im Rampenlicht. Er muss Fortschritte erzielen und gerät dabei schnell und ohne sein Wissen in eine clever gestellte Falle. Diese zerstört seine Glaubwürdigkeit und macht damit einen möglichen Ermittlungserfolg hinfällig. Doch die einmal in Gang gesetzte Polizeiarbeit kann dadurch nicht gestoppt werden.

Die Story entwickelt sich von einer anfangs ziemlich geradlinigen Geschichte, wo die Aufklärung des Mordfalles nur eine Frage der Zeit zu sein scheint, hin zu einer Aneinanderreihung von Stolperfallen, wovon jede das Ende der Ermittlungen bedeuten könnte. Der Autor verliert dabei das Ziel nicht aus den Augen, schlägt aber zuweilen einen weiter Bogen ein. Dies verpasst der Geschichte einen gehörigen Tiefgang, wo stellenweise nicht ganz klar ist, ob die Aufklärung des Mordfalls noch gelingt. „Black Dahlia“ ist dank immer wieder neuen Ansätzen und zahlreichen involvierten Personen durchgängig spannend und selbst erfahrene Krimifans dürften das gesamte Ausmaß des Falles erst zum Ende hin verstehen.

Die grafische Seite wurde von Miles Hyman umgesetzt. Dieser sorgt mit einem klar strukturierten Seitenaufriss für eine nüchterne Optik, die den Ermittlungen von Bleichert und Blanchard angemessen ist. Seine Zeichnungen versieht der Künstler mit matten Pasteltönen und einem starken Fokus auf Schattierungen. Das Ergebnis wirkt zwar angesichts der fehlenden Dynamik und der Zurückhaltung bei der Kolorierung etwas bieder, dennoch passt die Grafik perfekt zu den 1940iger und ´50iger Jahren.

Das Gesamtbild bleibt damit gewahrt und „Black Dahlia“ bietet eine rundum gelungene Mischung aus Krimi, Thriller und dem amerikanischen Lifestyle. Der Fall ist ziemlich verzwickt und als wenn das noch nicht genug ist, kommen auch viele persönliche Ereignisse der beiden Ermittler zum Tragen. Diese Graphic Novel sorgt folglich für eine fesselnde Unterhaltung, welche den Leser so schnell nicht mehr loslässt und dem aufsehenerregenden Fall gerecht wird. 

Black Dahlia – Die Schwarze Dahlie - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Black Dahlia – Die Schwarze Dahlie

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 24,80

ISBN 13:
978-3-943808-86-5

168 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannend von der ersten bis zur letzten Seite
  • Teils ziemlich robuste Polizeiarbeit steht im Mittelpunkt
  • ein Hauch Erotik hält Einzug
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 24.11.2015
Kategorie: One Shots
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