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Karteinummer 1071411
Comic-Besprechung - El Niño 2 Band 3, 4 und 5
Geschichten:Autor: Christian Perrissin, Zeichner: BoroPavlovic, Farben: Sebastian Gerard
Story:
Vera Michailov ist immer noch auf der Suche nach ihrem Bruder. Zusammen mit dem kleinen Baby Irina versucht sie per Schiff nach Hongkong zu reisen. Stattdessen landet sie in Indonesien und muss eine weitere Irrfahrt in Kauf nehmen. Nach einiger Zeit und überstandenen Strapazen trifft sie endlich Tim wieder, mit dem sie sich aber alsbald wegen ihrer fanatischen Suche überwirft. Nachdem sie einige schockierene Hinweise auf ihren Bruder erhalten hat, der offenbar ein viel gesuchter und grausamer Pirat ist, verbündet sie sich mit dem Privatdetektiv Jim Bishop um ihn zu finden. Nachdem sie nach langer erfolgloser Suche Gefahren überstanden und einige Rückschläge hinnehmen mussten, trennen sie sich. Vera verschlägt es nach Thailand, wo sie in einem kleinen Dorf illegalerweise als Krankenschwester arbeitet. Dieses wird von Behördenvertretern als Druckmittel genutzt, um sie zu zwingen, den Kampf gegen Zwangsprostitution aufzunehmen. Vor allem scheint ihr Bruder einer der Drahtzieher zu sein. Wird sie nun endlich ihn finden?
Meinung:
Der Band besticht vor allem durch seine schönen Zeichnungen, die gerade bei der Mimik mit feinen Nuancierungen arbeitet. Sehr stimmungsvoll und mit satten Farben werden die Landschaften und Umgebungen präsentiert, die einen als Leser in die jeweilige Situation und in den Ort versetzen. Man berauscht sich an den Zeichnungen und an den Farben, aber allein zündet es irgendwie nicht.
Mag die Handlung auch viel auf dem Meer spielen. Die titelgebende Strömung El Nino zieht einen nicht unbedingt mit. Die Heldin ist so besessen von ihrer Suche, dass ihre Beziehungen zu fast allen anderen Mitmenschen daran zerbrechen. Dadurch wird sie ziemlich unsymphatisch und der Kern der Suche macht den ganzen Aufwand etwas zweifelhaft. Die Motive sind nicht ganz nachvollziehbar. Es kommt der Verdacht auf, dass die Brudersuche nur ein aufgepfropftes Motiv ist, um möglichst viele exotische Kulissen zu zeigen. Was an sich nicht schlecht wäre. Aber die Charaktere werden ziemlich unübersichtlich und es passiert zumindest in dem ersten Zweidrittel vor allem viel in den Dialogen, so dass die ganzen Namen schnell für Verwirrung sorgen. Und nicht alle davon werden überhaupt auftreten. Die ins Leere führende Suche lässt auch den Leser ziemlich in die Leere laufen. Zwar ist das ganze leidlich spannend und führt in ein schönes und spannendes Milieu, aber es ist recht arm an Höhepunkten.
Dann kommt allerdings der dritte Teil, von dem hier nicht viel verraten werden soll. Auf seinen etwa 56 Seiten versucht er alles wett zu machen, was vorher nicht stimmte. Und es funktioniert. Er ist dramatisch und grausam und führt die Serie zu einem vorläufigen Ende. Alle Handlungsfäden und Stimmungen der vorgehenden Bände kulminieren in diesem Band und die angespannte Atmosphäre entlädt sich in einem kräftigen Gewitter. Dennoch kann man die Heldin nicht anders als naiv bezeichnen, indem sie sich als Frau in ein Versteck voller Vergewaltiger wagt.
Fazit:
Es plätschert vor sich hin in schönen Farben und Zeichnungen, reisst aber nicht mit. Dann kommt mit dem letzten Drittel ein Finalsturm, der einiges wettmacht und den Leser wieder versöhnt. Einzig der Charakter der Heldin weist hier wieder einige gestalterische Mängel auf.
El Niño 2 Band 3, 4 und 5
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Zack Edition
Preis:
€ 29,95
ISBN 10:
3941815350
ISBN 13:
9783941815353
168 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen
- Farben
- Milieu
- Spannung
- Kaum Dynamik
- Geschwätzig
- Schlechte Charakterisierung
- Verwirrende Figurenanzahl
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 14.05.2010 | ||||||
Kategorie: | El Niño | ||||||
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