Nachdem auch Al Milgrom sich vom Hulk verabschiedet hatte, rissen sich Marvels Stammautoren nicht gerade um die Serie.
So wurde sie letztendlich dem relativen Newcomer Peter David angeboten, der eigentlich für Marvels Vertrieb arbeitete, aber
nebenbei auch schon eine Handvoll Ausgaben von "Web Of Spider-Man" verfasst hatte. David nahm die Herausforderung
dankbar an und krempelte Bruce Banners sowieso schon verrücktes Leben noch einmal völlig um. Den Zeichenstift
schwang dabei der spätere "Spawn"-Erfinder Todd McFarlane, der ebenfalls noch am Anfang seiner Karriere stand. Zuerst
schickte David den Wissenschaftler, verfolgt von der Geheimdienstorganisation SHIELD, zusammen mit Rick Jones und
dem ehemaligen Agenten Clay Quatermain auf eine Art Road Trip quer durch die USA. Diese Reise endete mit einem Kampf
gegen einen von Hulks alten Feinden, den ebenfalls durch Gammastrahlen mutierten Leader. Bei dem Versuch, die Zündung
einer Gamma-Bombe des Leaders mitten in einer Kleinstadt zu verhindern, starb der Hulk dann scheinbar in der Explosion. In
Wirklichkeit war der graue Gigant jedoch zum Zeitpunkt der Zündung in das Mikroversum teleportiert worden, wo er auf der
Heimatwelt seiner mittlerweile verstorbenen Freundin Jarella in den Kampf zweier Magier-Parteien geriet.
Zurück auf der Erde nutzte der Hulk (der seit der erneuten Verschmelzung mit Banner ja intelligent war) den Irrglauben der
Öffentlichkeit an seinen Tod, um sich eine neue Identität aufzubauen. Unter dem Decknamen "Joe Fixit" nahm er einen Job
als Geldeintreiber in Las Vegas an. Was theoretisch eher wie eine Schnapsidee klang, funktionierte im Comic
überraschenderweise. Der von David geschriebene graue Hulk war zwar um einiges intelligenter als sein grünes
Gegenstück, aber dafür fehlten ihm jede Art von Moralvorstellung und die meisten von Banners Erinnerungen. Das
prädestinierte ihn geradezu für einen Job im Gangsterbusiness. Den alten Status Quo stellte der Autor mit der neuen Situation
auch auf den Kopf: Nun war es der Hulk, der sich ein Leben aufgebaut hatte und die Verwandlungen in den schwächlichen
Banner fürchtete. Davids Hulk hatte zu diesem Zeitpunkt kaum noch etwas mit dem alten, missverstandenen Monster
gemein, seine Storys erfreuten sich aber wegen ihres schwarzen Humors und der psychologischen Untertöne großer
Beliebtheit. Die passenden Zeichnungen lieferte Jeff Purves, dessen Arbeit von Hulk-Veteranin Marie Severin getuscht
wurden.
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