Der Dezember 2014 wird beim Splitter-Verlag wirklich sehr vielseitig. Zeichnete sich der November noch durch zahlreiche Fantasy- und History-Comics aus, so gibt es pünktlich zum Geschenke-Einkauf eine breite Themenpalette, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Überraschenderweise startet mit "Zombies - Necrologien" ein neuer Dreiteiler von Olivier Peru, dieses Mal mit dem Zeichner Nicolas Petrimaux.
Dabei lässt der Autor die Untoten auf Paris und Europa los. Im Mittelpunkt steht der Leibwächter des französischen Präsidenten Hollande. Warum Peru das Geschehen so sehr in die Gegenwart versetzt und dabei einen Präsidenten mit einfließen lässt, der bislang nur eine äußerst schwache und recht unrühmliche Rolle in der französischen Politik gespielt hat, ist fraglich. Davon einmal abgesehen, stellt dieser Plot natürlich kein Novum bei den Zombies-Comics dar. Dennoch zeigen ja zahlreiche Veröffentlichungen, dass es ausreichend ist, wenn ein paar Untote über die Seite laufen und hin und wieder ein paar Lebende hin gemeuchelt werden. Dies ist auch bei "Zombies - Necrologien" der Fall. Gepaart mit einigen Großaufnahmen und Massenaufläufen, die der Leser noch aus dem untertitellosen Vorgänger "Zombies" kennt, dürfte auch diese auf drei Bände ausgelegte Serie für gute Unterhaltung sorgen.

Während bei "Zombies" die Zielgruppe noch klar sein dürfte, sieht das bei "Moby Dick" schon anders aus. Die Veröffentlichung unter dem Label Splitter Books präsentiert sich als Comicadaptation des berühmten Romans von Herman Melville. Nun mag der Leser die Geschichte sicher bereits in groben Stücken kennen, dennoch sorgen gerade die Zeichnungen von Pierre Alary für Begeisterung. Sein lockerer Strich, bei dem die Bleistiftlinien noch erkennbar sind und wo die Panels vor ungewohnten Blickwinkel nur so überquellen, machen diese Graphic Novel zu einer wahren Perle im Splitter Programm. Da dürfen sogar die Leser zugreifen, welche den Roman bereits im Bücherregal zu stehen haben.

Des Weiteren steht im Dezember ein neuer Teil der Krimireihe "Die Vier von der Baker Street" an. Die Serie spricht wohl mittlerweile für sich, so dass hier nicht extra eine Empfehlung ausgesprochen werden muss.
Eine wirkliche Überraschung ist Splitter mit dem Integral von "Percy Pickwick" gelungen. Die auf sechs Ausgaben angelegte Gesamtausgabe bringt die schrulligen Abenteuer des pensionierten MI5-Agenten nun endlich in ansprechender Form in die Haushalte der deutschen Comicleser. Auch wenn der Markt der Gesamtausgabe zuweilen recht überquillt und viele Titel hier ihren x-ten Nachdruck bekommen, so ist "Percy Pickwick" ohne Zweifel ein lohnenswerter Comic, der für durchgehend gehobene Unterhaltung sorgt.