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Carsten Rittgarns Daumen zeigt nach oben
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Der ECC-Verlag publizierte im Oktober den ersten Band des Klassikers Theodor Pussel (orig. Theodore Poussin) als 248-seitige Gesamtausgabe. Als ich den Band das erste mal in der Hand hielt, war ich schon von der äußeren Erscheinung angetan. Das Innere bietet dem Leser zu Beginn schon eine Menge an Bonusmaterial zu der Serie und dem Autoren, wie z.B. Frank Le Gall, Autor und Zeichner, auf die Idee kam Herrn Pussel ein Gesicht zu verleihen. Früher wusste man teilweise gar nichts über den Autoren, so dass die Infos für beide Generationen sehr interessant sein sollten.

„Theodore Poussin“ erschien 1987 das erste Mal als Album und fand sein Ende 2005 im französischen Verlag Dupuis. Die Serie umfasst 12 Alben und bekam ab dem Jahr 2010 eine Gesamtausgabe spendiert, deren Bände je vier Alben beinhalten. In Deutschland sind die ersten elf Alben im Carlsen-Verlag von 1990-2001 veröffentlicht wurden. Nummer 12 wurde dann 2006 im Salleck-Verlag publiziert.

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Die Geschichte um Theodor Pussel dreht sich darum, dass er nach einem Verwandtem in Fernost sucht. Herr Pussel arbeitet in einer Reederei und kommt somit gut auf dem Meer klar, obwohl er zuvor nie auf der großer See war. Begleitet wird er von dem mysteriösem Herrn November, der ihm das Leben und die Reise schwer macht. Wer er ist und was er will bleibt (vorerst) im Dunklen. Nach dem einen oder anderen Zwischenfall steht Theodor ohne Geld da und muss selbst welches verdienen, um die Rückfahrkarte nach Dünkirchen, seinem Heimatort, zu finanzieren. Da fängt die Geschichte erst richtig an und er stürzt sich in weitere Abenteuer

Im Vergleich zu den modernen Serien ist Theodor Pussel eine einfach gehaltene Abenteuergeschichte ohne großartige philosophische Hintergedanken und ohne Schnickschnack. Die Storyline läuft gerade aus und nimmt keine großartigen Umleitungen. Mir gefiel dies recht gut, da man nicht immer wieder nachdenken musste, was eigentlich im letzten Album so alles geschehen ist. Für mich sind komplexe Serien mit vielen Wendungen und unvorhersehbaren Geschehnissen ein super Vergnügen zu lesen, aber einfach mal eine Serie zu lesen, die einfacher gestrick ist, ist nicht zu verachten. Als roter Faden dient hier der Herr November, der immer wieder auftaucht und Pussel die Rückreise immer wieder unmöglich macht.

Zeichnerisch geht Theodor Pussel eher in Richtung Funny, ist aber ein reiner Abenteuer-Comic. Man vermisst beim ersten Lesen vielleicht die vielen Details, die man in den heutigen Serien oft findet. Aber beim Lesen gewöhnt man sich sehr schnell an die gut gezeichneten Bilder, die durchaus passend sind. Was einen Klassik-Neueinsteiger vielleicht etwas verwirren könnte ist, wenn jemand K.O. gehauen wird und das Opfer mit Kreuzen als Augen am Boden liegt. Dies wird/wurde bei den minimalistisch gezeichneten Comics so angewendet, um die darzustellen, die am Boden liegen und besiegt wurden. Aus heutiger Sicht bekommt es von mir ein Schmunzeln. Für mich machen solche Details die alten Serien so sympathisch.

Fazit:
Man muss sich schon drauf einlassen können, aber wer gerne experimentiert, sollte auf jeden Fall mal rein schauen. Für mich ist der Versuch voll und ganz aufgegangen und Herr Pussel wird weiterverfolgt und weitere Klassiker werden ausprobiert. Wer sich aber nicht an einen nicht günstigen Integral ran traut, da das Budget nicht so hoch ist, könnte antiquarisch sich erstmal die ersten beiden Bände kaufen.


Special vom: 22.11.2012
Autor dieses Specials: Carsten Rittgarn
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Le Gall: Ein Standbild
Porträts über Kreuz
Ein Passagier namens Theodor Pussel
Leseprobe
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