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Leseprobe: Kapitel 1: Auf den Spuren von Rudolph Dirks

Dirks' deutsche Wurzeln
»Ach Himmel, my Fiddle!« ruft ein verzweifelter Mann und paddelt in einem See seinem Instrument hinterher. Dieses ist mit einem Seil um den Hals einer Gans gebunden. Er ist – wie einer unter vielen – Opfer eines Streiches der Katzenjammer Kids geworden.
Die Katzenjammer Kids sind die Brüder Hans und Fritz, die vom deutschstämmigen Zeichner Rudolph Dirks erdacht wurden und bis heute ihr Unwesen treiben.

foto_geburtshaus_heute2Dirks (ursprünglich Dierks) wird am 26. Februar 1877 im schleswig-holsteinischen Heide (Kreis Dithmarschen) als Sohn von Johannes Heinrich und Margaretha Dorothea Dirks (geborene Bünz aus dem nahegelegenen Marne) geboren und am 14. Dezember desselben Jahres getauft. Anhand immer noch vorhandener Geburtsurkunden und einem Eintrag im Taufregister ist das Alter Dirks’ eindeutig geklärt. In späteren Jahren macht der Zeichner gerne ein Geheimnis daraus.
Johannes Heinrich Dirks ist Tischler. Der zweite Sohn Gustav, genannt Gus, wird 1879 ebenfalls in Heide geboren. Die Familie hat außerdem vier oder fünf weitere Kinder. In einem Artikel über Rudolph Dirks’ Sohn John wird von vier älteren Töchtern berichtet. Ein Ausstellungskatalog gibt an, dass Rudolph Dirks sechs Brüder und Schwestern habe (Gus eingeschlossen).
Die Dirks leben in einem weißen Giebelhaus in unmittelbarer Nähe zur Mühle des Müllermeisters Blauroth in der Verlängerung der Kirchhofstraße. Die Mühle ist zwar schon lange nicht mehr da, aber das Haus, in dem Dirks’ Wiege stand, ist ebenso wie das Kopfsteinpflaster noch immer an Ort und Stelle. Das Haus mit der Nummer 57 befindet sich gegenüber der Nordwestecke des Nordfriedhofes und ist nach wie vor bewohnt.
1884 wandert die Familien in die Vereinigten Staaten aus und wird nahe Chicago sesshaft. Vater Johannes Heinrich ist bereits einige Monate vor seiner Frau und seinen Kindern nach Amerika gereist. Den Rest seiner Familie holt er bald darauf in die neue Heimat. Dort bauen die Dirks eine Farm auf. Zeitweise lebt die Familie für zwei Jahre in Duluth, kehrt jedoch wieder in das etwa 470 Meilen entfernte Chicago zurück.
Gründe für die Auswanderung kann man auch im Falle der Dirks nur vermuten. Möglich und logisch erscheint aber, dass Familie Dirks wie viele andere in der Neuen Welt auf materiellen Wohlstand hofft. Nur wenige Auswanderungen werden durch die Hoffnung auf ein Abenteuer in der Ferne motiviert. Normalerweise wird eine geregelte Arbeit in der Heimat vorgezogen, und wenn es diese nicht gibt, wird die Auswanderung in Betracht gezogen. Die meisten Auswanderer gehören somit den unteren Schichten an.

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Special vom: 04.06.2012
Autor dieses Specials: Christian Recklies
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Interview mit Tim Eckhorst
Kurzinfo über Rudolph Dirks
Pressemitteilung
Leseprobe: Kapitel 4: Recht und Ordnung
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