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Vor- und Nachteile der Formate
Genau wie in den Achtzigern die Frage gestellt wurde, ob sich Betamax oder VHS als Format für Videokassetten bestehen würde, stellt sich inzwischen die Frage, ob digitale Veröffentlichungen eher als App oder als eBook heraus kommen.

Bei der Veröffentlichung von Romanen stellt sich diese Frage schon lange nicht mehr. Hier steht nur noch zur Diskussion, ob das ePub-Format für eBooks verwendet wird oder ein proprietäres Format. Vieles spricht aber dafür, dass das ePub-Format hier den Sieg bereits davon getragen hat, da es plattformunabhängig ist und sowohl auf dem iPad, als auch direkt auf dem Computer oder auf anderen eReadern gelesen werden kann.

Doch wie sieht es bei digitalen Veröffentlichungen von Comics aus? Hier muss man vorausschicken, dass alleine bedingt durch die grafische Darstellung eine Veröffentlichung als App interessant erscheint, da es Apps gibt, die automatisch durch die Panels scrollen und sie großformatig und daher gut lesbar anzeigen.

Kommen wir zuerst zu den Vorteilen der Veröffentlichung als App:

  • Die Comics erscheinen in einem App Store, einem gewaltigen Tummelplatz an kleinen Programmen für die mobilen Endgeräte. In der Kategorie Bücher finden sich die Apps.
  • Die grundlegenden Apps werden meist kostenfrei angeboten. Der Kauf der Comics findet dann in der App selbst statt. Man hat hier also einen abgeschlossenen Mikrokosmos, in dem man sich bewegen kann.
  • Die Apps sind meist so gestaltet, dass man beim Lesen automatisch von Panel zu Panel scrollt und dies Panels großformatig angezeigt bekommt. Damit lassen sich die Sprechblasen sehr gut lesen.

Es gibt aber auch Nachteile bei den Apps:

  • Erst einmal müssen diese gefunden werden. Hier muss man oft schon sehr genau wissen, was man sucht. Bei Apple finden sich in der Kategorie Bücher über 25.000 Apps. Da kann man schnell untergehen.
  • Apps sind individuell auf das jeweilige Betriebssystem programmierte Programme. Eine iOS-App läuft nicht auf einem Android-Gerät. Wechselt man also die Systeme muss man sich unter Umständen alles neu kaufen.
  • Apps sind in der Herstellung für die Verlage vergleichsweise teuer. Und diese Investition muss auf mehreren Systemen getätigt werden, wenn man nicht nur die Leser einer Gerätegruppe ansprechen will.

Nahezu umgekehrt gestalten sich die Vorteile einer Veröffentlichung als eBook:

  • In der Regel - sofern man im ePub-Format publiziert - ist die Veröffentlichung plattformunabhängig. Die eBooks lassen sich also auf allen erdenklichen Endgeräten lesen. Ob die Synchronisierung zwischen unterschiedlichen Geräten funktioniert steht allerdings auf einem anderen Blatt.
  • Die Veröffentlichung ist sehr kostengünstig für die Verlage. Insbesondere im Vergleich zu den Apps.
  • Die digitalen Bücherläden sind in weitere Kategorien unterteilt. Das Finden dessen, was man sucht, ist deutlich einfacher.

Aber auch eBooks haben Nachteile, die besonders bei Comics hervor treten:

  • Bei schwarz-weiß Readern fehlen natürlich die Farben. Das Lesevergnügen nimmt deutlich ab. Diese Reader können die Apps gar nicht erst laden. Man muss also hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Lesevergnügen beeinträchtigt wird.
  • Bei kleinen Bildschirmen muss man selbstständig mit der Hand die Bücher vergrößern und hin- und herscrollen, um den Comic noch gut lesen zu können.
  • Multimediale Inhalte wie eine Vertonung lassen sich nicht realisieren.

Beim letzten Punkt tut sich allerdings etwas. Gerüchten zufolge wird iOS bald ePub 3 unterstützen. Und das kann multimediale Inhalte darstellen.

Abschließend muss man feststellen, dass jedes Format seine Vor- und Nachteile hat. Die letztendliche Entscheidung werden die Kunden treffen. Für eBooks spricht allerdings die Portabilität auf viele verschiedene Endgeräte.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir uns darüber beschwert, dass die Splitter-Apps nicht durch Eingabe des Verlagsnamens zu finden sind. Richtig ist vielmehr, dass dies bei Apple-Geräten der Fall ist, da derzeit dort die Apps noch nicht freigegeben, somit nicht auffindbar sind.


Special vom: 26.01.2012
Autor dieses Specials: Bernd Glasstetter
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Tablet-Verkäufe an Endkunden laut Gartner
Zusammenfassung der Ergebnisse
Alligatorfarm
Carlsen
Comics etc.
Comicwerk
Cross Cult
ECC und EMA
Edition Alfons
Eidalon
Epsilon
Fireangels
Splitter
Weissblech
Willi Blöß Verlag
Zampano Online
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