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Hombre
Bei HOMBRE bin ich zwei Personen. Die eine steckt im Leder-Habit des Westlers und die andere im halblangen Spielerjackett mit Weste. Die beiden Konfliktpartner puschen die Handlung. Sind zwar nicht immer gleichzeitig auf der Bühne, aber der Leser verliert die Hauptpersonen nie aus dem Sinn. Hombre und Dawson sind sich vom Denken und Fühlen her so verdammt ähnlich, dass ich die Ernsthaftigkeit der Verfolgungsjagd als Schach-Duell verdeutliche. Dawson muss Hombre - laut Einsatzorder des Pinkerton-Zentrale - nach New Orleans vor Gericht bringen. Hombre weiß sich unschuldig, aber Dawsons Kreuzzug für die Gerechtigkeit gibt seinem harten Nomadenleben einen zusätzlichen Sinn: Die Züge des Verfolgers voraus zu erspüren. Besser zu sein! Den anderen in die Irre führen – oder ihn dicht heran kommen lassen. Auch das!

Eine Serie entwickelt sich unter den Händen von Autor und Zeichner. Rafael Méndez erfasst den Spielraum meiner Grundkonzeption und gibt seinerseits Inhalt ein. Vor allem optisch.

Hombre_Comancheros
Eine Seite aus der CrossCult-Ausgabe von HOMBRE.

Wer Augen hat zu sehen, der staune! Und dann sieht der Betrachter ja ‚nur’ das Endresultat, die vollendete Meisterleistung. Aber um den Weg dahin werden wir gebracht, weil sich der Vorgang unsichtbar abspielt. Da ensteht nach vorgegebenen Drehbuch ein Film im Kopf des Künstlers. Jedes Bild im Kontext zur jeweiligen Seite – jede Seite in Relation zum festgelegten Episoden-Umfang.

Rafael Méndez zeichnet bei sich selbst ab. Kein Seitenaufriß per Scribble - keine Vorzeichnung. Direkt mit Pinsel und vor allem der Feder frei Hand auf den Schoeller-Zeichenkarton. Ohne jeden Zweifel an der Bildfolge. Die Kameraführung ist schlechthin unübertroffen. Und auch der Schnitt ist vorweg genommen. Keine Korrektur – o nein: nie! Alles aus einem Guß. Perfekt ...

... aber nie steril und schon gar nicht statisch! Was wir an Rafaels gezeichneten Handlungsabläufen bewundern, das ist die beeindruckende Ausdruckskraft seiner Charaktere. Dem Säufer gibt er in das verwüstete Gesicht noch eine Ahnung von dessen besseren Tagen. Das Böse und das Gute wartet mit Facetten auf, die stereotype Schwarz-Weiß-Malerei vergessen lassen.

Weiter geht es in der Sprechblase 216...


Special vom: 17.12.2009
Autor dieses Specials: Peter Wiechmann
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Im Gespräch mit Horst Berner
Mit Schirm, Charme und Melone - Die Comics
"Die große Nummer" - Eine außergewöhnliche Mecki-Story
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