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Robert Kirkman über The Walking Dead | |
![]() ![]() Zombies. Wenn Sie mich fragen, dann sind die besten Zombiefilme nicht die Splatterorgien voller Blut und Gewalt, mit albernen Figuren und haarsträubender Handlung. Was uns gute Zombiefilme wirklich zeigen, ist, wie kaputt wir doch eigentlich sind. Sie bringen uns dazu, unseren Platz in der Gesellschaft zu hinterfragen, ebenso wie die Gesellschaft selbst. Natürlich zeigen sie uns auch Blut und Gewalt und all das andere coole Zeug. Aber es findet sich immer auch ein nachdenklicher, gesellschaftskritischer Unterton. Mir ist Dawn of the Dead allemal lieber als Return of the Living Dead. Zombiefilme sind für mich dramatische Geschichten, die uns ins Grübeln bringen und es mit jeglichem Oscar-prämierten Mist, wie er Jahr für Jahr produziert wird, aufnehmen können. Filme, die uns veranlassen, unser gesamtes Gesellschaftsgefüge in Frage zu stellen – das ist es, was ich mag. Und gute Zombiefilme machen das am laufenden Band. ![]() Was Sie in diesem Band vorfinden werden, ist der Versuch, eine möglichst naturgemäße Abfolge von Ereignissen zu zeigen; Ereignisse, wie ich sie mir unter entsprechenden Umständen vorstelle. Es handelt sich dabei um ein Projekt, dessen wahre Antriebsfeder die Figuren sind. Die Frage, wie sie an einer gewissen Stelle angelangen, ist viel wichtiger als die Tatsache, dass sie dort angelangen. Ich hoffe, dass Sie Ihre Freunde, Ihre Nachbarn, Ihre Familie und auch sich selbst in dem wieder erkennen werden, was ich Ihnen zeigen werde. Wenn Sie also irgendetwas erschreckt, dann ist das wunderbar, aber dies ist keine Horrorgeschichte. Und damit meine ich keineswegs, dass wir uns für dieses Genre zu schade sind. Nichts dergleichen – die Richtung, die wir einschlagen wollen, ist nur einfach eine andere. Sinn und Zweck dieser Geschichte besteht eher darin zu sehen, wie Rick überlebt, als darin, dass plötzlich ein Zombie um die Ecke kommt und Ihnen einen Schrecken einjagt. Ich hoffe, Sie können damit etwas anfangen. ![]() Der schlimmste Teil eines jeden Zombiefilms ist für mich der Schluss. Ich möchte jedes Mal wissen, was als nächstes passiert. Sogar wenn alle tot sind, möchte ich wissen, wie's weitergeht. Zumeist gewinnt man bei Zombiefilmen den Eindruck, dass ein Lebensabschnitt einer Person erzählt wird – und zwar genau solange, bis es demjenigen, der die Fäden in der Hand hält, zu langweilig wird. Wir lernen die Figur kennen. Sie besteht ihr Abenteuer. Und dann, rumms, gerade, wenn es richtig interessant wird, beginnt dieser ärgerliche Abspann über die Mattscheibe zu flimmern. Mit The Walking Dead will ich so lange bei der Figur – in diesem Fall Rick Grimes – bleiben, wie es überhaupt nur möglich ist. The Walking Dead soll eine Chronik sein, die Jahre von Ricks Leben genau aufzeichnet. Sie brauchen sich nicht zu fragen, wie es mit ihm weitergeht. Sie werden es sehen. Dies ist der Zombiefilm, der niemals endet. Na ja. Nicht ganz so bald, zumindest. Walking Dead is TM and © Robert Kirkman, 2006. All Rights Reserved. Mit freundlicher Genehmigung von Cross Cult. |
Special vom: | 09.01.2006 |
Autor dieses Specials: | Robert Kirkman |
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