Aller Anfang ist schwer
Im Wilden Westen beneiden viele junge Männer die berühmten
Desperados um ihren zweifelhaften Ruf. Omer Marshmallow zum Beispiel...
Seine ersten Schritte auf dem glitschigen Pfad des Verbrechens sind
ebenso mühsam wie fruchtlos. Ja, ja... Für einen Desperado ist es
lebenswichtig, berühmt zu sein. Nur wie erwirbt man sich Berühmtheit?
Natürlich indem man etwas aufsehenerregendes tut, zum Beispiel einen
unbesiegbaren Helden umlegt!
Im Saloon von Nothing Gulch trifft er zufällig auf Lucky Luke. Den
Mann, der die Daltons, Billy the Kid, Phil Steel und Joss Jamon hinter
Gitter gebracht hat. „Das ist meine Chance!“, denkt sich der arme
Tölpel. „Ich fordere Lucky Luke heraus und... besiege ihn!“ Doch was
kann demütigender sein, als von Lucky Luke schlichtweg übersehen zu
werden? Höchstens noch, mehrfach kopfüber in Jolly Jumpers
biergefüllter Tränke zu landen...
Aus Liebe zur Musik
Sean O’Flannagan, Besitzer des River Pueblo Saloons hat endlich eine
Idee, wie er Schwung in seine müde Kneipe bringen kann: Ein
mechanisches Klavier soll Stimmung machen! Zu seinem Pech muss er mit
seinem Planwagen das neu erworbene Prachtstück durch Indianergebiet
transportieren. Zu seinem Glück jedoch taucht Lucky Luke auf, als die
reizbaren Rothäute ihrem Unmut mit Pfeilen Luft machen. Aber auch die
wilde gemeinsame Flucht rettet sie nicht aus der Gefahrenzone. Erst das
Geklimper des Pianos, genauer ein Strauß-Walzer, schlägt die Angreifer
in die Flucht, denn die Indianer kennen bislang nur ihre Kriegstrommeln
und die Trompeten der Kavallerie!
Doch das Abenteuer ist damit noch nicht zu Ende und ohne Jolly Jumpers
Seiltanzkünste könnte River Pueblo noch lange auf Erlebnisgastronomie
warten...
Spaziergang durch die Stadt
Morris und Goscinny nehmen uns an einem ruhigen und friedlichen Tag mit
zu einem gemütlichen kleinen Spaziergang durch ein x-beliebiges
Städtchen im Wilden Westen: Yucca Gulch zum Beispiel.
Die Sightseeing-Tour führt uns zu den touristischen Sehenswürdigkeiten,
zum Saloon, zum Barbier, zum Damenclub, zur Waffenhandlung, zur
Feinwäscherei, zur Schule, zum General Store und zur Zeitung – immer
dem Fremdenführer nach. Dass zur gleichen Zeit Lucky Luke einen
gefürchteten Viehdieb dingfest machen will und eine rasante Prügelei
quer durch das idyllische Dorf sich gerade dort fortsetzt, wo wir uns
beschaulich umsehen wollen, ist wohl nur Zufall...
Die Reisschlacht
Scharenweise wurden Chinesen als billige Arbeitskräfte in die
Vereinigten
Staaten importiert und beim Bau der Eisenbahnstrecken eingesetzt.
Legendär sind bis heute die chinesischen Feinwäschereien und die
Kochkünste der neuen Einwanderer und darum bildeten schon bald diese
waschechten Asiaten einen integrierenden Bestandteil des Wilden
Westens... Auch Lucky Luke ist begeistert, als Tschong Yen Li in
Nothing Gulch sein erstes Restaurant eröffnet.
Die Begeisterung schwindet, als Konkurrent Sung Poo Yang sich auf der
anderen Straßenseite niederlässt. Der erbitterte Streit zwischen den
beiden legt bald die halbe Stadt in Klump und dabei fliegen weiß Gott
keine Reiskörner! Doch Lucky Luke wäre nicht unser Held, hätte er nicht
auch für diese Situation eine Lösung (und ein weises Pferd!). Doch wie
lange der Frieden wohl anhält...
© Lucky Comics 2005 |