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Die Gründung von Modern Graphics
Schon von Jugend an interessierte sich Kai Witz, der spätere Inhaber von Modern Graphics, für die Superhelden-Hefte, die er nicht zuletzt in Freiburg über seinen Klassenkameraden Michael Wießler kennen lernte, dem heutigen Geschäftsführer der Modern Graphics-Läden in Berlin, an denen auch Witz beteiligt ist. Aber so bequem wie heute in den Comicläden, waren die geliebten Williams-Marvels in den Siebzigern nicht zu erlangen. So kann sich Kai Witz noch heute anschaulich daran erinnern, wie er sich alle zwei Wochen ein rasantes Wettrennen mit seinen Freunden Michael und Dietmar – Dietmar Methner war bis zum Schluss Mitarbeiter bei Modern Graphics (MG) – um eben genau das eine Rächer-Heft lieferte, das damals der örtliche Kiosk lediglich geliefert bekam. Wer weiß, vielleicht führen ja genau solche traumatischen Erlebnisse mit Lieferengpässen dazu, dass Leute selbst in die Vertriebsbranche einsteigen? Überhaupt zeigt sich an Witz' Jugend sehr anschaulich, wie klein die Welt manchmal sein kann. Schon zu Schulzeiten lernte er nämlich auch Reinhard Schweizer kennen, der eine Klassenstufe über ihm war. Schweizer war damals glühender Barks-Verehrer und aktiver Donaldist, der über Witz erstmals Kontakt zu Marvel-Comics bekam – ein Ereignis mit weitreichenden Folgen, denn Jahre später sollte Witz ihn an Panini vermitteln, wo dieser dann maßgeblich am Aufbau von Marvel Deutschland als Übersetzer und Redakteur beteiligt sein sollte. Doch das war natürlich noch Zukunftsmusik.


Ca. 1980 markierte der Erwerb des Comic Readers, dem Sammelband mit den COMIXENE-Ausgaben 11 & 14–17, bei Zweitausendeins für Witz den Einstieg in die eigentliche Comicszene. Gefolgt von einem Abonnement des Sammlermagazins Comic Express, über den er Kontakt zu Comic-Händlern bekam und anfing original US-Comics zu abonnieren. Eine echte Szene vor Ort gab es damals in Freiburg im Breisgau noch nicht, was sich erst ändern sollte, als Mitte der achtziger Jahre der Laden "X für U" eröffnete, in dem Kai Witz ein Praktikum im Rahmen seines BWL-Studiums absolvierte. Bei "X für U" lernte Kai Witz das Großhandelsgeschäft kennen, da der Laden sich auch intensiv mit dem Import von Comics aus Frankreich beschäftigte.

Nachdem er schon während des Studiums über Anzeigen in Sammlermagazinen und Ständen auf Comic-Börsen mit Drucken, Portfolios etc. "nebenher" gehandelt hatte, begann Witz Ende der achtziger Jahre, als gerade der erste Batman-Film für irrsinnigen Trubel sorgte, mit dem professionellen Import von US-Comics, die er zunächst vor allem aus England über Titan – dem heutigen Diamond UK – bezog. Der damalige Titan-Geschäftsführer Steve Robson sollte übrigens in späteren Jahren den erfolgreichen Vertrieb der Art Fantastix-Schiene von MG in den anglo-amerikanischen Raum organisieren.


Special vom: 20.04.2005
Autor dieses Specials: Comixene
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Das US-Vertriebsmodel
Hefte-Boom in Deutschland
Graphic Attack & Comic Action
Die Mangas kommen
Das Ende von MG
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