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Comic-Besprechung - Allein 2: Der Herr der Messer
Geschichten:Seuls - Le Maitre Des Couteaux
Autor: Fabien Vehlmann, Zeichner: Bruno Gazzotti
Story:
Eines Morgens ist die Stadt wie leer gefegt, niemand geht mehr ans Telefon, Fernseher laufen nicht mehr, Internet und Radio sind tot - und alle Einwohner sind verschwunden - zumindest die Erwachsenen. Es gibt nur noch ein paar Kinder in der Stadt, Leila, Terry, Dodji, Camilla und Yvan - fünf Kinder mit ganz unterschiedlichen Charakteren. Und es gibt keinen Hinweis darauf, warum die Erwachsenen wie vom Erdboden verschluckt sind.
Zusammen quartieren sich die Kinder im Hotel Majestic ein, wo jedes ein eigenes Zimmer belegt, dass schnell nach ganz individuellen Ansprüchen eingerichtet wird. Plötzlich gibt es keine Verbote mehr - Waffen, Alkohol oder nur früh ins Bett gehen - niemand sagt den Kindern, was sie tun oder lassen sollen. Doch neben den Tieren, die aus dem Zoo und dem Zirkus ausgebrochen sind, gibt es noch andere Lebenszeichen in Fortville. Alle möglichen Dinge - wie zum Beispiel der Teddybär, der mit Stacheldraht an einem Mast befestigt ist - deuten darauf hin, dass es noch andere Menschen gibt. Und diese Menschen scheinen gefährlich zu sein - bis Dodji die Bekanntschaft mit einem bis an die Zähne bewaffneten und maskierten Gegner macht.
Meinung:
Die Grundidee für "Allein" stammt von William Goldings Klassiker "Herr der Fliegen" aus dem Jahr 1954. Bei Golding ging es um Kinder, die ohne Erwachsene wie einst Robinson auf einer Insel stranden. Er beschreibt, wie sich eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger Kinder verhält, die schlagartig von jedem Einfluss durch Erwachsene abgeschnitten ist. Von unterschiedlicher Kultur und Zivilisation geprägt, verhalten sich die Kinder mehr und mehr nach ihrem jeweiligen Charakter und eigenen Regeln wobei sich letztendlich ein gewalttätiger Konflikt zwischen ihnen entwickelt.
Die fünf Kinder von Gazzotti und Vehlmann befinden sich erst am Anfang des "Alleinseins". Noch wird ausprobiert und imitiert und erste Konflikte um die Anführerschaft innerhalb der Gruppe tauchen auf. Der erste gemeinsame Feind kommt da gerade recht. Doch auch wie jeder aus der Gruppe mit diesem Feind umgeht ist wieder durch die ganz persönlichen - kindlichen - Erfahrungen geprägt.
Nicht anders verhält sich der "Feind". Wie Goldings Kinder auf der anderen Seite der Insel entwickelt auch der "Feind" abseits des Hotels Majestic seine eigene Wahrheit in der von den Erwachsenen verlassen Welt. Und woher die Aggressionen gegenüber anderen Lebewesen herkommen bleibt im dunkeln. Optisch und oberflächlich ein Funny, inhaltlich aber doch ernst zu nehmen - eine interessante und lesenswerte Mischung, bei der man Angst vor einer heraufziehenden Eskalation haben muss.
Fazit:
Oberflächlich ein Funny - inhaltlich eine Adaption eines wirklichen Klassikers - einmal anders.

Allein 2: Der Herr der Messer
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Piredda Verlag
Preis:
€ 13,00
ISBN 13:
978-3-941279-61-2
48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Irgendwie bedrohlich
- Irgendwie unwirklich

- irgendwie aber noch nicht so spannend

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 20.01.2009 | |||||||||||
Kategorie: | Allein | |||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||
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