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Comic-Besprechung - Peking Reijin Sho 2
Geschichten:Band 2
Autor, Zeichner, Tusche: Natsuki Sumeragi
Story:
Nicht die Peking-Oper steht diesmal im Mittelpunkt der Geschichten, sondern die jungen Frauen Chinas, denen viele der Veränderungen in der Gesellschaft besonders zu Gute kommen, auch wenn man sie davon fern zu halten versucht. Zwar ermöglicht ihnen die Öffnung nach dem Westen viel freier und selbstbewusster zu handeln, aber die alten Traditionen und Regeln bekommen gerade die Töchter der höheren Gesellschaftsschichten immer noch unangenehm zu spüren.
So wie Caipin aus dem Hause Feng, die damit überrascht wird, dass sie schon vor ihrer Geburt verlobt wurde. Obwohl genau das gesetzlich mittlerweile verboten ist, wollen Großvater und Vater durchsetzen, dass sie gehorcht. Doch das Mädchen hat zu viele westliche Ideen mitbekommen und verinnerlicht. Sie ist nicht bereit, sich das gefallen zu lassen und zieht einfach aus.
Interessant wird es erst, als sie ihren potentiellen Verlobten kennen lernt und die wahren Hintergründe für den Wunsch nach Einhaltung des Eheversprechens erfährt. Denn offensichtlich ist der junge Mann von ähnlich rebellischem Wesen wie sie.
In anderen Geschichten in denen Caipin ebenfalls, wenn auch eher als Nebenfigur auftaucht, geht es unter anderen um die aussterbende Tradition der Vielehe und die Gründe, warum manche Frauen auch heute daran festhalten wollen und nicht zuletzt Frauen, die ihre Kinder lieber selbst erziehen wollen, als bei einem Mann zu bleiben, der sie enttäuscht hat.
Meinung:
Natsumi Sumeragi setzt sehr bewusst einen klaren und detailreichen Stil ein, wie er eher in chinesischen Comics benutzt wird. Man merkt, dass sie sehr sauber recherchiert hat, denn neben den Kostümen stimmt auch die Atmosphäre, die sehr genau die Zerrissenheit zwischen Tradition und Moderne zeigt. Dass nicht alle damit zurecht kommen wird vor allem in der Geschichte um das junge Mädchen deutlich, dass zur Zweitfrau eines alten Generals werden soll. Caipin, die immer wieder zu einer zentralen Figur wird, kann das nicht verstehen - bis sie sich genauer mit dem Thema beschäftigt und erkennt, dass ihr Weg nicht unbedingt immer der richtige sein muss.
So wendet sich der Manga aufgrund der angesprochenen Themen vor allem an erwachsene Leser. Deshalb wird auch diesmal auf Action und oberflächliche Gags verzichtet und der so gewonnene Raum eher dazu genutzt, die Figuren und das feine Spiel der Beziehungen wie auch ihre Entwicklung fein und klar zu skizzieren. Man muss sich immer wieder darauf einlassen zwischen den Zeilen zu lesen, und das macht die Geschichte tiefgründig und anrührend.
Fazit:
Auch der zweite Band von "Peking Reijin Sho" beschäftigt sich mit dem Leben einer bestimmten Gruppe zwischen Traditionen und Moderne. Die Menschen sind zwar im Aufbruch und glauben an die Zukunft, aber sie werden auch immer wieder - wie in den alten Dramen - von der Vergangenheit und althergebrachten Regeln des Zusammenlebens eingeholt.
Peking Reijin Sho 2
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Egmont Manga
Preis:
€ 7,50
ISBN 13:
9783770468775
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- die Geschichten sind vielschichtig und anspruchsvoll
- sympathische Charaktere werden sehr realistisch und genau dargestellt
- ein herausragender, detailreicher Zeichenstil
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 09.11.2008 | ||||||
Kategorie: | Peking Reijin Sho | ||||||
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