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Comic-Besprechung - Ein Fall für Inspektor Canardo 17: Dame sticht
Geschichten:Une Bourgeoise Fatale
Autor, Zeichner: Sokal
Story:
Marcel Dubonot will Senator und Bürgermeister werden. Er hat nur ein Problem - seine Frau. Dubonot befürchtet, dass seine Frau ihn betrügt und mit „Hörnern“ ist er für die kommende Corrida - den Wahlkampf gegen die grüne Herausforderin - nicht gut gerüstet. Inspektor Canardo ist mit der Observation der betrügerischen Frau betraut, doch so richtig kann er ihr nichts beweisen. Frau Dubonot geht in ein Hotel und wartet auf irgend etwas, was nicht kommt. Langeweile kommt auf und so ist Canardo gar nicht böse, dass er Kommissar Garenni zum Schauplatz eines Mordes begleiten darf.
Opfer ist Emma Faure, eine 42 Jahre alte Prostituierte, ermordet mit einem Schuss in den Rücken. Einziger Hinweis ist eine durchwühlte Video-Sammlung - scheinbar hat der Täter etwas gesucht. Und während Canardo wieder seiner langweiligen Beschäftigung nachgeht - warten vor dem Hotel, in dem Madame Dubonot Stunden um Stunden verbringt - geschehen weitere Morde. Dieselbe Methode, dieselbe Waffe und bei jeder werden die Videos durchsucht. Während Garenni wegen anhaltender Erfolglosigkeit zurück in den Strassenverkehr muss, ermittelt Canardo weiter und ein altes Urlaubsbild bringt ihn auf die Spur des Mörders.
Meinung:
Mit Philip Marlowe schuf Chandler den Prototyp des Privatdetektivs, den viele spätere Schriftsteller als Vorbild für ihre Figuren nahmen. Marlowe ist ein Privatdetektiv, der in einer Welt ohne Moral und Grundsätze versucht, nach seinen eigenen moralischen Grundsätzen zu leben.
Mit Inspektor Canardo hat Sokal den tierischen Gegenpart zu Marlowe erschaffen. Canardo raucht, säuft und wackelt mit seinem zerknitterten Trenchcoat durch die Kleinstadtidylle, die durch eine Mordserie in ihren Grundfesten erschüttert wird. Und letztlich sind es die Moralvorstellungen dieser Kleinstadt, die einen Mitbewohner dazu bewegen, eine moralisch durchaus bedenkliche Vergangenheit zu vertuschen. Melancholie, Moral und Spießigkeit, ein gewohntes Umfeld für die vom Leben gekennzeichnete Ente.
Die Geschichte - nicht wirklich neu, nicht überraschend - traurig - und eben typisch Sokal/Canardo - diese Ente wird nie wirklich glücklich sein. Und doch ist es genau diese Stimmung, sind es die tierischen Protagonisten, die die Geschichten um Canardo immer wieder lesenswert und nachvollziehbar machen. Und so wie Humphrey Bogart der wahre und einzige Marlowe in der realen, menschlichen Welt ist, so ist es Canardo im tierischen Paralleluniversum.
Fazit:
Melancholischer Kriminalfall mit einem tierischen und traurigen Helden in einem moralisierenden Umfeld.

Ein Fall für Inspektor Canardo 17: Dame sticht
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Schreiber und Leser
Preis:
€ 12,95
ISBN 13:
978-3-937102-91-7
48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- melancholisch
- typisch
- entenhaft

- durchschaubar

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 25.10.2008 | ||||||
Kategorie: | Ein Fall Für Inspektor Canardo | ||||||
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