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Comic-Besprechung - Cosa Nostra 1: Die Anfänge

Geschichten:

Ce qie est à nous - La Mano nero, La mort d´Herman Rosenthal, Hampton Farms
Autor: David Chauvel, Zeichner: Erwan Le Saec



Story:
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderst, USA, Manhattan, zwischen Broadway und East River - Little Italy. Über zwei Millionen Menschen hatten zwischen 1900 und 1910 die Reise über den Atlantik angetreten, sie kamen aus Neapel, Sizilien oder Kalabrien und bauten sich auf der anderen Seite des Atlantik die Welt nach, der die meisten bitterlich nachtrauerten. Neben den Italienern gab es die Iren, die Juden und die Schwarzen und in dem Hexenkessel New York blühte das auf, was später das organisierte Verbrechen genannt werden sollte. Die Anfänge in Little Italy waren noch geprägt von italienischer Denkweise, der Don, der die Angelegenheiten seiner Mitbürger in selbstloser Art und Weise regelt und dabei doch nur in seine eigene Tasche arbeitet. Doch die zunehmende Rivalität Einzelner und ganzer Gruppen brachte die oberflächliche Ordnung durcheinander. Der Einfluss der Juden wuchs, sie prägten das heutige Erscheinungsbild der Mafia ganz entscheidend mit. Und so war das damalige New York nicht nur die Stadt der Italiener wie Al Capone oder Lucky Luciano sonder auch die Keimzelle des organisierten Verbrechens um Männer wie Arnold rothstein, Meyer Lansky oder Bugsy Siegel.


Meinung:
Seit der filmischen Verherrlichung des organiserten Verbrechens mit der Triologie "Der Pate" oder Sergio Leones Meisterwerk "Es war einmal in Amerika" umgibt die Geschichte der Mafia in Amerika ein unberechtigter glanzvoller Nimbus. Mit jeder noch so brutalen Variation des Themas - sei es in "Good Fellows" oder "Casino" nahm die wiedersinnige Anziehungskraft eher zu. Auch "Gangs of New York", der ein schonungsloses Bild auf die Anfänge der Bandkriminalität im neunzehnten Jahrhundert warf, ruft nicht wirklich Abscheu hervor. Im Kontrast dazu stehen die täglichen Meldungen über aktuelle Bandenkriege mit unzähligen Toten in der beliebten Ferienregion Italien oder aktuelle Sachbücher wie "Gomorrha" und "Mafia".

Was kann man also von "Cosa Nostra" erwarten? Aus der Sicht des kleinen rothaarigen Leonardo Teresi - Mich Bricks - wird die Entwicklung des organiserten Verbrechens in seiner Heimatstadt New York geschildert. Keiner kümmert sich um den Jungen, aber er sieht alles ganz genau und er beschreibt, was um ihn herum geschieht. So erhält "Cosa Nostra" den Anstrich einer Dokumentation in Comic Form - quasi subjektive "Objektivität". Es gibt keine wirklichen Helden, nur Geschichten, die mit einer Unvermeintlichkeit in bestimmte Richtungen laufen - Vorhersehbarkeit durch historische Realitäten ohne einen lehrmeisterlichen Zeigefinger. Und dieses Format macht Spaß und Lust auf mehr.

Chauvel und Le Saec verstehen es, Geschichte lebendig darzustellen und dabei der Stadt, die als Keimzelle des organisierten Verbrechens gilt, den gebührenden Tribut zu zollen.


Fazit:
Historie lebendig erzählt und das in einem ansprechenden Format


Cosa Nostra 1: Die Anfänge - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Cosa Nostra 1: Die Anfänge

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Alles Gute!

Preis:
€ 22,80

ISBN 13:
978-3-941239-00-5

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Thematik
  • Geschichte
  • Format
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(4 Stimmen)
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Rezension vom: 05.10.2008
Kategorie: Cosa Nostra 1
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