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Comic-Besprechung - Benjamin: Remember
Geschichten:Benjamin Remember:
Autor, Zeichner, Tusche: Benjamin/Bin Zhang
Story:
Obwohl sie das Zeichnen schon vor Jahren an den Nagel gehängt hat und auf Wunsch ihrer Mutter die wesentliche sichere Stellung als Sekretärin angenommen hat, bleibt Yu Xin immer noch mit der Comic-Szene verbunden, in der sie einen gewissen Ruf besitzt, weil sie vor Jahren recht erfolgreich war. Diesmal lässt sie sich von der rebellischen Lebendigkeit eines jungen Künstlers einfangen, der am Rande des Existenzminimums lebt, weil er nicht bereit dazu ist, sich als "junger Wilder" den Regeln und Konventionen des Redakteurs anzupassen, der bestimmte Vorstellungen von den Comics hat, die er veröffentlichen möchte.
Sie nimmt sich seiner an und zieht sogar eine Weile zu ihm, doch dann merkt sie, dass es in seiner Welt nicht unbedingt einen Platz für sie gibt. Er ist zu sehr auf sich selbst konzentriert, zu egostisch, um auch auf sie und ihre kleinen Wünsche Rücksicht zu nehmen, auch wenn sie ihn inspiriert. So entschließt sie sich zu einem folgenschweren Schritt.
Ein Junge aus der Provinz kommt an die Schule der schönen Künste in Peking. Doch anders als die Mädchen und Jungen hat er nicht gelernt, das Leben zu genießen und einer viel lockereren Seite zu sehen. Deshalb wird er recht schnell zum Außenseiter und Freak abgestempelt, an dem die anderen ihren Frust auszulassen beginnen - mit Folgen. Auch der junge Beobachter kann - und will vielleicht nicht viel daran ändern.
Meinung:
Benjamin oder Bin Zhang ist ein junger chinesischer Comiczeichner, der wie kein anderer die moderne Lebenswelt seiner Generation einfängt. Mit nüchterner Klarheit zeigt er, wie die Mädchen und Jungen mit dem Leben zwischen westlichem Konsum und alten Traditionen umgehen und dabei ihren eigenen Weg finden, mit dem die Öffentlichkeit nicht immer einverstanden ist.
In beiden Geschichten steckt ein guter Schuss seiner eigenen Erfahrungen als Comiczeichner und Künstler. Das merkt man an dem Zynismus, mit dem er viele Geschehnisse kommentiert und dem kalten entlarvenden Blick, den er auf manche Entwicklung wirft.
Seine am Computer erstellten Zeichnungen haben eine ganz eigene und sehr eigenwillige Bildsprache. Er wählt oft konträre Farbmischungen oder monochrome Szenerien, aus denen Details aus einer anderen Farbe wie ein Mahnmal heraus ragen und automatisch den Blick des Betrachters lenken.
Und so zeigen sich auch die Geschichten als ein nüchterner, glasklarer Blick auf die Realität in der chinesische Jugendliche leben.
Gerade für westliche Leser wird dies interessant, können sie doch die ein oder andere Gemeinsamkeit entdecken. Damit ist "Remember" keine leichte Lektüre, sondern ein tiefgründiger Blick hinter die Kulissen eines Landes, dass kaum einer wirklich kennt, der nicht dort geboren ist.
Wie viele chinesische Comics der Moderne, so ist auch "Remember" vollfarbig. Die restlichen Zeiten zeigen noch einen Überblick über Benjamins gesammelte Bilder und Illustrationen, die teils aus eigener Intention, dann aber auch wieder als Auftragsarbeit entstanden.
So erhält man mit "Remember" einen weiten, wenn vermutlich auch nicht umfassenden Blick auf das Wirken und Schaffen Benjamins.
Fazit:
"Benjamin: Remember" ist Comic und Bildband zugleich. Er zeigt auf tiefgründige Weise, dass sich auch in China inzwischen eine sehr eigenständige und überraschend eigenwillige Comic-Szene entwickelt hat und ist nicht nur bloße Unterhaltung.
Benjamin: Remember
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Tokyopop GmbH
Preis:
€ 14,00
ISBN 13:
978-3867194433
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- ein ungeschminkter Blick hinter die Kulissen des Reichs der Mitte
- tiefgründige Offenbarungen über das Leben als Künstler in China
- eigenwillige und künstlerische Zeichnungen von starker Ausdruckskraft
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 07.09.2008 | ||||||
Kategorie: | Benjamin | ||||||
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