Comic-Besprechung - Poison Ivy 2: Flying Tigress

Geschichten:
Poison Ivy: 2. Tigresses Volantes
Autor: Yann, Zeichner: Berthet, Philippe, Farben: Dominique David

Story:
Die Gruppe der jungen Damen, die manchmal gar nicht so damenhaft sind, ist in Schwierigkeiten. Denn das Transportflugzeug, dass die „Women On War“ zu den Flying Tigress in China bringen soll, wird getroffen und stürzt ab. Nun müssen sich die Frauen fast alleine durchschlagen, schaffen es aber letztendlich doch bis zum Stützpunkt und nach einigen Kämpfen können sie doch noch den Spion treffen, von dem einen Mikrofilm holen sollen. Doch wird es ihnen gelingen die Japaner von deren Plänen abzuhalten?

Meinung:
Es geht mächtig zur Sache in diesem zweiten Band. Der erste Band war ja noch zum Großteil dazu die „Origin“ von Poison Ivy einzuführen und hatte insofern noch nicht so viel Action zu bieten. Jetzt hat sich die Gruppe der „Women On War“ gefunden und entsprechend ist es eine ganz und gar andere Geschichte, die hier erzählt wird.

Positiv muss und kann man anmerken, dass Yann ein wichtiges Grundelement beibehalten hat: Den Humor. Zwar nehmen sich die Charaktere gegenseitig ernst, aber dennoch ist sehr viel Ironie und Sarkasmus mit von der Partie. Yann rückt dabei dem zweiten Weltkrieg auf eine besondere Art und Weise zu Leibe. Die Amerikaner werden mit sehr viel Augenzwinkern parodiert und als tough und manchmal etwas doof dargestellt. Vorgesetzte bekommen natürlich auch ihr Fett weg und werden als die üblichen idiotischen Befehlsempfänger dargestellt, die das große Bild sowieso nicht sehen.

Yann überrascht den Leser vor allen Dingen durch das Ende der Geschichte, die eine ganz neue Interpretation für den Eintritt der USA in den zweiten Weltkrieg anbietet. Undenkbar ist diese Version noch nicht einmal und doch handelt es sich hier ja nur um einen Comic und es ist doch eher unwahrscheinlich, dass das so wirklich passiert ist. Die Fantasie wird aber dadurch gut angeregt. Meisterhaft.

Die Charaktere, die am Ende von Band 1 der giftigen Poison Ivy zur Seite gestellt werden, sind ebenfalls ein Garant für eine gute Geschichte. Hier wurde viel Wert auf ein perfektes Team gelegt, das sich gegenseitig durch die Fähigkeiten ergänzt und dadurch viele Dinge überhaupt erst ermöglicht.

Poison Ivy ist auch in Band 2 eine richtig klassische frankobelgische Serie, insbesondere bei den Zeichnungen. Die gelungene Mischung aus Funny und doch etwas ernsterem Ton macht aus der so schon guten Geschichte einen kleinen Augenschmaus. Man kann unumwunden sagen, dass Schreiber und Leser hier ein echtes Highlight im Programm hat, um das der Verlag sicher von den Mitbewerbern beneidet wird.

Fazit:
Poison Ivy ist ein gelungener Funny mit wirklich guten und lustigen Ideen, den man immer wieder gerne in die Hand nehmen und neu lesen wird. Auf jeden Fall ist diese Serie ein Highlight auf dem Markt der frankobelgischen Comics.

Poison Ivy 2: Flying Tigress

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 15,00

ISBN 13:
978-3-937102-59-7

48 Seiten