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Comic-Besprechung - Als die Zombies die Welt auffraßen 1
Geschichten:Autor und Zeichner: Guy Davis
Story:
Die Welt ist nicht mehr die, die sie einst war. Irgendwann in einer nicht mehr allzu fernen Zukunft sind sie zurückgekehrt: Die Gestorbenen, die Verblichenen, oder wie man sie nun nennt: Die vital Beeinträchtigten. Zombie ist ein Schimpfwort und doch sind es diese letztendlich, die die Lebenden zu überrollen drohen. Da greift so mancher zu drastischen Mitteln, um die Ungeheuer aus dem Weg zu räumen. Einer, der die Zombies beseitigt ist der pickelgesichtige Karl Neard, der zusammen mit seiner Schwester und seinem Freund Freddy Merckx dafür sorgt, dass Familien nicht mehr mit den lebenden Toten konfrontiert werden. Karl verliebt sich aber ausgerechnet in eine lebende Tote und hält sie bei sich im Zimmer versteckt. Und zu allem Übel sind die Untoten drauf und dran eine Rebellion zu starten…
Meinung:
Eigentlich sollte man meinen, dass alle Konzepte in Bezug auf Zombies durchgenudelt sind, jedenfalls alle, die auch wirklich dazu passen. Doch dann kommt ein Guy Davis und dreht dem Leser eine lange Nase und sagt: „Ätschebätsch, ich habe noch eine Idee, die wirklich funktioniert.“ Dass diese Idee ausgerechnet ein Funny ist, ist überraschend, auch wenn es schon Versuche dazu gab, wenn auch keine, die eine eigene Welt begründeten. Doch Davis macht genau das. Er begründet eine neue Welt mit neuen Charakteren, mit neuen Gesetzen und er tut dies auf eine unwiderstehliche Art und Weise.
Davis siedelt seine Geschichten einer nicht allzu fernen Zukunft an, die allerdings auch fliegende Autos kennt. Und doch sieht diese Welt immer mal wieder gerne wie aus den Zwanzigern kommend aus. Diese visuelle Melange, die zudem Stilmittel und Dinge aus der Neuzeit beinhaltet, ist sehr gelungen und sie zieht sich auch durch die Charaktere hindurch. Dies alles zeigt, dass dies vielleicht eine alternative Erde, ein Paralleluniversum sein könnte. Und das macht das Ganze durchaus auch noch plausibel.
Daneben gibt es viele kleine Storydetails, die einfach nur genial konstruiert worden sind. Dass die Zombies Rechte zugesprochen bekommen haben, ist alleine schon so absurd und politisch unkorrekt, dass man Davis dafür küssen könnte. Dazu kommt noch die hammerharte Action, natürlich verbunden mit ein paar ekligen Details und einfach genial schräge Charaktere, die man einfach lieben muss. Und dabei ist die ganze Sache so urkomisch, dass man immer wieder unwillkürlich lachen muss. Und das ist vermutlich das schönste Kompliment, das man einem Funny machen kann: Dass er Spaß macht.
Guy Davis wird sich auf jeden Fall einige Anregungen bei B.U.A.P. geholt haben und seine Zeichnungen wirken dadurch vielleicht auch gerade deswegen so passend, weil er eben schon Erfahrung mit Monstern sammeln konnte. Aber er zeigt auch ganz eindeutig, dass er sich von Mignola absetzen will, dass er viel weiter gehen will, als dieser es vielleicht mit Hellboy wagte. „Als die Zombies die Welt auffrassen“ ist einfach genial, politisch inkorrekt und eine Zierde in jedem Horrorcomic-Regel. Zumal das Format – das deutlich größer ist, als sonst bei Cross Cult Standard – perfekt passt.
Fazit:
Wer Horror-Comics mag, der wird „Als die Zombies die Welt auffrassen“ lieben. Herrlich schräg, wundervoll komisch und einfach genial.
Als die Zombies die Welt auffraßen 1
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 24,00
ISBN 10:
978-3-936480-88-7
160 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Geniale Satire
- Tolle Charaktere
- Wundervoll komisch
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(8 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 10.03.2008 | |||||||||||||||||||
Kategorie: | Als die Zombies die Welt auffraßen | |||||||||||||||||||
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