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Comic-Besprechung - Rose Hip Zero 2

Geschichten:
Band 2
Autor / Zeichner: Toru Fujisawa

Story:
Kasumi Asakura und Kido erhalten den Auftrag, den Polizei-Vizepräsidenten zu beschützen. Asakuras Anblick löst bei diesem Erinnerungen an ein Geschehen von vor 35 Jahren aus, in dem bei einem Experiment ein Mädchen, das wie das junge Ex-ALICE-Mitglied aussah, 120 Forscher mit einer Katana getötet hat. Davon erzählt er einem Mitarbeiter aus seinem Stab, der sich anschließend mit einem anderen Mann trifft und von den Äußerungen des VP berichtet. Dieser Mann sagt, dass der VP von einer bestimmten Sache nichts erfahren darf, während sich in einem mit Wasser gefüllten Tank ein Mensch befindet, zu dessen Körper Schläuche hinführen. Unterwegs im Auto ruft der Vizepräsident einen Privatdetektiv an, der damals die Ereignisse mitbekommen hat. Sie tauschen sich darüber aus und der VP berichtet, das die Vorgeschichte des damaligen Geschehnisses noch weiter in der Vergangenheit zu suchen ist und mit dem Nazi-Experiment "Ahnenerbe" in Zusammenhang stehen. In diesem Moment betritt ein Mann das Büro des Privatdetektivs und erschießt diesen.


Meinung:
Wenn Fujisawa mit "Rose Hip Zero" eine weniger bleihaltige Version von "Rose Hip Rose" vorlegen wollte, so geraten Kasumi Asakura und die Leser im vorliegenden zweiten Band in der Auseinandersetzung zwischen Rose Hip und den beiden ALICE-Terroristen Kay und Hayato trotzdem in ein regelrechtes Kugelgewitter. Dieses Duell findet auf einer physischen wie psychologischen Ebene statt, da Asakura die zwei jungen Attentäter auch im Wortgefecht davon überzeugen will, bei ALICE auszusteigen. Zwei Aspekte lassen dieses Vorhaben unglaubwürdig wirken - zum einen die starke Konditionierung von Kay und Hayato, von der das Mädchen wissen müsste, zum anderen die Tatsache, dass Asakura nur Plastikgeschosse verwendet, um die beiden jungen Männer nicht ernsthaft zu verletzen. Auch hier sollte ihr Wissen um ALICE ihr sagen, dass sie mit solchen Plastikkugeln gegen durch kugelsichere Westen gut geschützte Gegner nicht wirklich eine Chance hat. Es ist ihr ja hoch anzurechnen, das sie Kay und Hayato retten möchte, aber unter diesen Umständen kann sie diesen Kampf nur verlieren, und zwar an allen Fronten.
Für die Darstellung dieses Shootouts packt der Mangaka alle seine künstlerischen Möglichkeiten aus und überzeugt mit präzisen Backgrounds, Tempo-vermittelnde Speedlines und unverwechselbarem Charadesign. Der optische Gag mit der Schokoladen-Riesenpistole von Kidos Verehrerin wäre aber nicht nötig gewesen, eingestreut mitten in den Kampf zwischen Rose Hip und Kay lenkt er zu sehr vom spannenden und actionreichen Geschehen ab.
Sehr ärgerlich ist aber, das Fujisawa, wie dies gerne immer wieder von ausländischen Autoren getan wird, das "Okkultismus-Nazi-Vereinigung"-Klischee bedient, die hier sogar schon 1941, wahrscheinlich durch eine Form von Cloning, eine Superkämpferin erschaffen haben sollen (das ein solches Cloning damals höchstens auf dem Papier und den Köpfen von SF-Autoren existierte, aber technologisch 1941 wohl eher nicht möglich war, trägt nicht zur Glaubwürdigkeit des Szenarios bei), die dann zum Kriegsende nach Japan gebracht wurde. Warum muss der Mangaka hier wieder dieses Klischee bringen? Es gibt in Japan sicher genug historische Gruppen der jüngeren Vergangenheit, der sich solche Experimente ebenfalls andichten lassen - dazu muss man nicht einmal weit in die Vergangenheit zurückgehen, Stichwort Aum-Sekte, die ja 1995 durch den Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn weltweite traurige Bekanntheit erlangte. 

Fazit:
Der Shootout zwischen Asakura und Kay ist in physischer wie psychologischer Hinsicht wenig glaubwürdig, zum einen wegen der Konditionierung des ALICE-Terroristen, zum anderen, weil er mit seine Schutzweste locker gegen Plastikkugeln geschützt ist. Wett macht der Mangaka dieses doppelte Manko in der Story durch wie gewohnt gelungenes Artwork. Ärgerlich ist aber das "Okkultismus-Nazi-Vereinigung"-Klischee - und das Cloning, wie hier angedeutet, 1941 technologisch wohl eher nicht möglich war, trägt nicht zur Glaubwürdigkeit des Szenarios bei.


Rose Hip Zero 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Rose Hip Zero 2

Autor der Besprechung:
Kuno Liesegang

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50 (D) / 6,70 (A) / 12,10 sFr

ISBN 13:
978-3-7704-6759-4

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungenes und detailliertes Artwork und Charadesign
Negativ aufgefallen
  • in physisch wie psychologischer Hinsicht unglaubwürdiges Shootout
  • das Motiv der okkulten Nazi-Vereinigung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 18.02.2008
Kategorie: Rose Hip Rose
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