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Comic-Besprechung - Honey X Honey Drops 3

Geschichten:
Bd. 3
Autor: Kanan Minami, Zeichner: Kanan Minami, Tusche: Kanan Minami

Story:
An Yuzurus neuer Schule gibt es das Master-Honey-System: Ein reicher Schüler genießt das Privileg, sich ein Honey auswählen zu dürfen, das sich dann um all seine Belange kümmern muss. Im Gegenzug werden dem Honey die Schulgebühren erlassen. Zunächst ist Yuzuru darüber glücklich, denn ihre Familie hat nicht viel Geld, doch als sie erfährt, dass ausgerechnet der unverschämte Kai ihr Master sein wird, ist es schon zu spät.
Notgedrungen fügt sich Yuzuru, überlegt aber heimlich, ob sie nicht beim Drop-Game absichtlich verlieren könnte, um wieder frei zu sein. Sie freundet sich mit Chihaya an, der kein Honey hat und ihr seine Hilfe verspricht, dann aber, als der Plan misslingt, die Katze aus dem Sack lässt, dass es ihm nur um Kai geht, den er bewundert und der ein besseres Honey als Yuzuru verdient hätte.
Es gelingt Chihaya, Genjo, das Honey von Nayuta, zu erpressen, damit dieser Yuzuru in eine Falle lockt. Das unerwartete Auftauchen des Hausmeisters - den Genjo schickte, der nicht zulassen wollte, dass dem ahnungslosen Mädchen etwas passiert - verhindert Schlimmeres, aber Yuzuru verliert ihren Ohrring mit Kais Symbol. Ohne Ohrring ist sie kein Honey mehr und muss sich augenblicklich von Kai trennen, dabei hatte sie noch nicht einmal Zeit, ihm ihre Liebe zu gestehen!
Natürlich hat Kai eine Idee. Doch kaum haben sich die Wogen geglättet, gibt es neuen Ärger. Kais selbsternannte Verlobte Kayaka taucht auf. Chihaya erkennt eine potentielle Verbündete auf Anhieb…


Meinung:
Manchmal ist es kaum zu glauben, was sich die Mangaka einfallen lassen, um ein ausgereiztes Thema doch wieder für die Zielgruppe interessant zu machen. "Honey x Honey Drops" ist eine von unzähligen Serien, die Schüler-Milieu mit First Love kombiniert und sich damit an die etwas älteren Leserinnen wendet, die mehr sehen wollen als schüchterne Umarmung, scheue Küsse und Händchenhalten. Um die Hauptfigur Yuzuru regelmäßig in peinlich-erotische Situationen bringen zu können, inszeniert Kanan Minami ein krudes Master-Slave-System. Doch auch diese bizarren Ausnahmeregelungen für Elite-Schüler sind nicht mehr neu, findet man das Motiv auch in anderen Reihen wie "Special A" oder "Ouran High School Host Club".
Tatsächlich kommt es hier auch gar nicht so sehr auf eine nachvollziehbare Handlung an. Im Vordergrund stehen romantische Verwicklungen, die zum Sex führen. Dabei muss Yuzuru die Rolle der ahnungslosen, hilflosen Sklavin einnehmen, die sogar noch dankbar ist, wenn ihr Master sich das Recht nimmt, sie an intimen Stellen zu berühren, um sie sich durch Lust gefügig zu machen. Natürlich ist er erfahren und weiß genau, was zu tun ist, damit Yuzuru weich wie Wachs wird in seinen Händen. Das entspricht vom Niveau her den Panty-Shot-Serien, die die schlichten Bedürfnisse eines männlichen Publikums erfüllen sollen.
Kanan Minami beschreibt ein sehr fragwürdiges Frauenbild, das den Eindruck vermittelt, dass ein Mann sanfte Gewalt anwenden muss, um seine spröde Liebste glücklich zu machen. Sagt sie ‚Nein', meint sie in Wirklichkeit ‚Ja'. Eine Frau ist demütig, willig, immer bereit und möchte unterworfen werden. Ködert man sie mit Sex, kann man alles von ihr bekommen. - Das sind keine harmlosen Rollenspiele mehr, und da es im Manga keine Aufklärung gibt, können gerade junge Leser und Leserinnen einen völlig falschen Eindruck von Partnerschaft, Liebe und Sex erhalten.
Von daher ist dieser Titel nur etwas für ein älteres Publikum, das zwischen Fiktion und Realität trennen kann. Allerdings dürfte diese Leserschaft höhere Ansprüche an einen romantisch-erotischen Manga stellen, denn "Honey x Honey Drops" ist weder spannend noch witzig, und es knistert auch nicht wirklich zwischen den Protagonisten, da die Geschichte zu oberflächlich und hanebüchen bleibt. Wer will, kann etwas Yaoi-Support erahnen, der allerdings eher unabsichtlich eingeflossen ist, denn auch in den anderen Serien der Mangaka gibt es keine Beziehungen zwischen jungen Männern. "Gib mir Liebe" und "Lektionen der Liebe" sind absolut straight.
Die skizzenhaften Illustrationen sind ebenfalls Geschmackssache und können den schwachen Inhalt nicht retten. Man sollte auf jeden Fall ein wenig in den Bänden blättern, bevor man sich für oder gegen den Kauf entscheidet.


Fazit:
"Honey x Honey Drops" gefällt nur einem Publikum, das keinen großen Wert auf realistische Charaktere und eine nachvollziehbare Handlung legt - wenn bloß genug peinlich-erotische Situationen inszeniert werden. Was die schlüpfrigen Panty-Shot-Mangas für die Jungen sind, sind die Kanan Minami-Serien für die Mädchen ab 15 Jahren, denen es nur auf diesen einen Punkt ankommt. Schade, dass es für ältere Leserinnen kaum niveauvolle Serien gibt, die First Love aus dem Stadium des Händchenhaltens hinaus führen.


Honey X Honey Drops 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Honey X Honey Drops 3

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-86719-183-8

182 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
Negativ aufgefallen
  • sehr fragwürdiges Frauenbild
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 02.02.2008
Kategorie: Honey X Honey Drops
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