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Comic-Besprechung - Kagen no Tsuki 1

Geschichten:
Band 1
Autor: Ai Yazawa, Zeichner: Ai Yazawa

Story:
Eines Tages hat Mizuki Adam getroffen. Das Lied, das er auf seiner Gitarre spielte, gefiel ihr und sie sprach ihn an. Sie trafen sich öfter, es wurde Freundschaft und für die siebzehnjährige Schülerin noch mehr. Sie möchte nun nur noch mit dem Musiker, von dem sie so gar nichts weiß, zusammen sein. Adam erklärt nicht, woher er kommt, auch nicht seinen Reichtum und warum er eine feudale Villa bewohnen kann. Er weiß nicht, was ein Beeper ist, kann aber fließend japanisch sprechen und lesen. Nur das er in zwei Wochen wieder weg muss, sagt er dem Mädchen, das für ihn ihr Elternhaus verlassen hat, Schule und Job vernachlässigt. Mizuki und Adam kommen sich immer näher, erste Küsse folgen. Kurze Zeit später ist er verschwunden, mit seiner Gitarre, ruft nur noch einmal an, um sich für die Zeit mit Mizuki zu bedanken. Sie schreit ins Telefon, dass sie bis zum Morgengrauen dort auf ihn warten wird, wo sie sich zuerst trafen. So steht sie an dem Fußgängerübergang in der Nacht, als auf der anderen Seite ein Feuerzeug aufflammt und in dessen Schein Adam zu stehen scheint, sich eine Zigarette anzündend. Mizuki läuft los, es ist rot, ein Auto kommt schnell heran..., und dann ist Mizuki wieder in der Villa und kann sie nicht verlassen.


Meinung:
Ai Yazawa, vor allem bekannt durch ihre Mangas "Nana" und "Paradise Kiss", in denen sie zwischenmenschliche Beziehungen in den Mittelpunkt stellt, verfolgt auch mit "Kagen no Tsuki" diesen Weg und erzählt eine Lovestory - aber mit einem kräftigen Schuss Mystery. Schon der Einstieg in die Geschichte lässt wohlig-gruselige Atmosphäre aufkommen und auch der Übergang zum zweiten Kapitel verstärkt dies. Gerade diese ersten rund sechzig Seiten überzeugen durch ein unheimliches Setting, in dem die Mangaka wenig erklärt und vor allem Adam ein großes Mysterium bleibt.
Dies ändert sich etwas in den weiteren Kapiteln des Bandes und vielleicht war es keine gute Idee von Yazawa, Fünftklässler in die Handlung zu bringen. Natürlich muss irgendwie ein Kontakt zur Außenwelt für Mizuki hergestellt werden, die ja nicht die Villa verlassen kann. Von den Kids wirkt Hotaru, die zuerst auf der Suche nach ihrer Katze auf Mizuki trifft, noch am ernsthaftesten; ihre Schulkameraden sorgen für einige lustige Sprüche und Szenen. Vielleicht um das ernste Thema aufzulockern, aber es passt nicht wirklich dazu. Hier wäre es besser gewesen, ältere Teenager, im Alter von Mizuki oder älter, diesen Part übernehmen zu lassen.
Trotzdem gelingt es der Mangaka, gänsehauterzeugende Szenen zu Papier zu bringen - so z.B. wenn nur Hotaru das Klavierspiel Mizukis hört oder die junge Frau Hotaru ihre Mütze aufsetzt, dabei aber von den Begleitern Hotarus nicht gesehen wird; sie sehen nur die Mütze durch die Luft auf den Kopf der jungen Schülerin schweben und staunen erst einmal, verständlicherweise.
Was der Leser schon lange ahnt, wird hier klar: Mizuki ist ein Geistwesen geworden, das wohl nur durch ihre Liebe zu Adam an diesem Ort gehalten wird. Mit diesem Plot und den geschilderten Ereignissen erfindet Yazawa das Gruselgenre sicher nicht neu, gefällt hier aber mit sanftem Horror.
Das Artwork kann mit der Anordnung der Panels mehr überzeugen als mit dem Charadesign. Yazawa setzt natürlich viele Panels in der gewohnten rechteckigen Form, nur um einige Seiten später aus diesem Schema auszubrechen und mit schrägen Begrenzungslinien Dynamik in den Seitenaufbau zu bringen. Wenn sie dann noch Panels wie in einem Filmstreifen, teils sich überlappend, quer vor schwarzem Background platziert, wirkt das sehr gelungen. Beim Charadesign fällt vor allem das zu schlanke Äußere von Mizuki und Adam negativ auf - bei Mizuki könnte man auf den Gedanken kommen, sie hätte ein bei Teenagern ja nicht unübliches Bulimieproblem. Yazawa zeichnet ja bevorzugt solch' schlanke Figuren; es bleibt zu hoffen, das sich Leserinnen davon nicht inspirieren lassen. Ausdrucksstark und sehr individuell sind der Mangaka allerdings die Gesichter aus der Feder geflossen; vor allem im Close-Up begeistern sie mit ihrer schönen Darstellung.
Das Cover ist ein optischer Leckerbissen, was Motiv, Gestaltung und Titelschrift angeht.

Fazit:
Der erste Band von "Kagen no Tsuki" kann bei Story und Artwork nicht vollends überzeugen. Die Geschichte entwickelt sich ab dem zweiten Kapitel von dem unheimlichen ersten Teil hin zu einer etwas lockeren Erzählweise mit einigen lustigen Szenen und Sprüchen durch die jungen Charas. Einige ältere und ernstere Figuren hätten hier besser zur Story gepasst. Das Paneling wirkt reizvoller als das Charadesign; hier wirken die Körper zu schlank. Dafür wissen die Gesichter vor allem in Close-Ups mit ihrer Ausdrucksstärke und individueller Darstellung zu gefallen.


Kagen no Tsuki 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Kagen no Tsuki 1

Autor der Besprechung:
Kuno Liesegang

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 5,00 (D) / 5,20 (A) / 9,50 sFr

ISBN 13:
978-3-7704-6769-3

179 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • starker mysteriöser Einstieg mit dem ersten Kapitel
  • abwechslungsreiches dynamisches Paneling
  • ausdrucksstarke, individuelle Gesichter
Negativ aufgefallen
  • Die Körper, vor allem Mizukis, wirken übertrieben schlank.
  • Hotarus Freunde bringen zu viel nicht zur Story passenden Witz ein...
  • ...hier wären ältere Charas besser gewesen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(1 Stimme)
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Rezension vom: 01.09.2007
Kategorie: Im letzten Viertel des Mondes - Kagen no Tsuki
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