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Comic-Besprechung - Filmriss

Geschichten:
Autor und Zeichner: Kati Rickenbach

Story:
Lela wacht eines Morgens auf. Sie hat eine Party hinter sich, so weit geht die Erinnerung noch zurück und sie hat auf der Schulter einen hässlichen Knutschfleck. Nur… woher stammt der? Hat sie vielleicht mit einem Mann geschlafen und weiß es nur nicht mehr? Die Horrorvorstellung und der Filmriss begleiten sie den ganzen Tag, während sie versucht den vorangegangenen Abend zu rekonstruieren…

Meinung:
Auch wenn Kati Rickenbach sonst autobiografische Comics produziert und auch wenn dieser Comic eine solche Anmutung mit sich bringt, so ist er es doch nicht. Wie Kati Rickenbach uns in unserem Interview, das wir auf dem Comicfestival München 2007 mit ihr und Anna Sommer führten, verriet, hatte sie selbst noch nie einen solchen Filmriss, kennt aber Menschen, die ähnliches erlebt haben. So basiert die vorliegende Geschichte also zumindest auf wahren Begebenheiten.

Andererseits ist „Filmriss“ auch eine Anlehnung auf all diese Soap-Serien, die es im Fernsehen gibt. Denn natürlich sieht man Vieles, was hier erzählt wird so, oder in anderer Form in Gute Zeiten, Schlechte Zeiten und wie sie alle heißen. Nur: Dort sind katastrophal schlechte Schauspieler am Werk, die jeden guten Einfall (von denen es bei diesen Serien nur selten welche gibt) von vorne herein zunichte machen. Wie gut, dass das in einem Comic nicht wirklich passieren kann und insgesamt kann man Katis Geschichte durchaus auch mit einem Augenzwinkern betrachten. Man ist versucht zu glauben, dass die Fernsehsoaps ein wenig auf die Schippe genommen werden, was diesen Comic freilich noch ein Stück sympathischer macht.

Insgesamt ist die Ironie, die Selbstbetrachtung, mit der Kati Rickenbach die gesamte Geschichte begleitet, wundervoll zu lesen. Zumal sie auch noch so nebenher einen Spannungsbogen aufbaut, denn man würde doch sehr gerne wissen, wer denn nun der Glückliche oder sollte man eher sagen der Unglückliche war, der Lela den Knutschfleck verpasst hat. Richtig genial ist das erst, wenn man bedenkt, dass Kati auch an diesen Comic nicht viel Planung durchgeführt und einfach so los geschrieben hat. Dennoch ist ein gelungener Abschluss herausgekommen. Das ist kein Perfektionismus, das ist einfach nur beeindruckendes Talent.

Die Zeichnungen mögen naiv wirken, sie passen aber perfekt zu dieser Geschichte. Sie sind die Verkörperung der Leichtigkeit, mit der Kati Rickenbach ihre Geschichte erzählt. Das muss zwar nicht jedem gefallen, aber Realismus wäre bei dieser Geschichte sicher fehl am Platze gewesen.

Fazit:
Filmriss ist ein Comic, den man nicht so einfach aus der Hand legen kann und der einen einfach nur fesselt. Schönes und genialer wurde eine Soap-Geschichte selten erzählt.

Filmriss - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Filmriss

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Edition Moderne

Preis:
€ 14,80

ISBN 13:
978-3-03731-018-2

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Schön erzählte Soap-Geschichte
  • Passend illustriert
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 25.06.2007
Kategorie: One Shot
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