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Comic-Besprechung - Torpedo 2
Geschichten:Text: Enrique Sánchez Abulí, Zeichnungen: Jordi Bernet
Story:
Torpedo lässt sich in diesem Band zum Teil von seiner Rache an Peinigern leiten, die ihn haben leiden lassen. Doch natürlich sind es auch Aufträge, die ihn auf Trab halten und ein Gerichtstermin, der ihn eigentlich für drei Jahre ins Gefängnis zu bringen droht. Nicht immer gelingt es ihm seine Pläne durchzuführen. Sei es aufgrund seines eigenen Sturkopfes oder aufgrund unglaublicher Zufälle…

Torpedo 1 zeigte einen zynischen und eiskalten Killer, der keine Fehler macht, der alles im Griff hat und somit der perfekte Verbrecher ist. Nun hätte Abulí hier auch weiter machen können und vermutlich hätte es niemanden gestört. Warum auch, man will ja weitere Geschichten dieser Art lesen, der erste Band ist nun einmal sehr perfekt und wunderbar zu lesen gewesen. Nun hat sich der Autor aber dafür entschieden seine Figur weiter zu entwickeln. Torpedo bekommt in Band 1 einige Fehler mit in die Waagschale geworfen und wird somit vielleicht etwas sympathischer, ganz sicher aber dreidimensionaler.
Der Leser ist dazu eingeladen zu lachen. Zu lachen über einen Torpedo, der neben all dem Zynismus auch eine humorige Seite hat, die allerdings eher schwarzem Humor entspricht. Das wird vor allem bei der ersten Geschichte deutlich: „Die Kunst definitiv zu liquidieren“, in der Torpedo vergeblich versucht einen Mann, der das Glück wie Gustav Gans gepachtet zu haben scheint, um die Ecke zu bringen. Freilich ist auch „Sing Sing Blues“ eine ähnlich humorige Geschichte, immer mit der Prämisse, dass dies abgrundtief schwarzer Humor ist. Abulí entführt also seine Leser in eine überaus düstere Welt und lässt dabei den Humor nicht außer Acht. Das ist ein Spagat, der nur selten und dann auch nur den wirklich guten Autoren gelingt.
Gut gelungen sind auch die Anspielungen auf bekannte Filme und / oder Kunstwerke in den Titel der Geschichte. „West Sad Story“ oder „Die Kamellendame“ sollte jeden auf die Spur nach „etwas“ anderen Titeln bringen. Sicher: Abulí geht neue Wege, die ihn zudem weit weg von Sin City bringen, aber das ist auch sehr gut so. Torpedo wird immer mehr zu einer eigenständigen und sehr gut gelungenen Gesamt-Geschichte.
Jordi Bernet gibt auch im zweiten Band nur sein Bestes. Seine Zeichnungen sind schnörkellos und wundervoll anzusehen. Sie passen perfekt zum Setting der Geschichte und man könnte sich keinen anderen Zeichner vorstellen, der diesen Comic besser aufs Papier bringen könnte.
Fazit:
Torpedo ist auch mit Band 2 ein Meisterwerk der Comickunst, entwickelt sich vor allem insgesamt in eine sehr interessante und vollkommen neue Geschichte. Wer sich diesen Comic entgehen lässt, der ist einfach selbst Schuld. Comic noir in bester Reinkultur wird hier geboten, zudem mit einer sehr gut gesetzten Prise schwarzen Humors.

Torpedo 2
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 18,00
ISBN 13:
978-3-936480-45-0
151 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Perfekte Geschichten
- Wundervoll schwarzer Humor
- Stimmig Zeichnungen
- Comic Noir at its best


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 12.05.2007 | |||||||||||||||||||
Kategorie: | Torpedo | |||||||||||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||||||||||
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Das sagen unsere Leser | ||||||||||||||||||||
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