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Comic-Besprechung - Der Erste Frühling
Geschichten:Autor: Klaus Korodon, Gerlinde Althoff, Zeichner: Christoph Heuer
Story:
2. Februar 1945. Die Allierten fliegen ihre letzten Bombenangriffe auf das schon arg gebeutelte Berlin,
gleichzeitig kommt die Rote Armee immer näher. Die zwölfjährige Änne erlebt das Ende des Krieges und den Einmarsch der Russen bei ihren Großeltern, die sie seit der Verhaftung ihrer Eltern großziehen.
In diesem Umfeld treffen mehr oder weniger "unbescholtene" Einwohner, Nazis, Deserteure, vom Krieg Betroffene und unterschiedlichste Randgruppen aufeinander und warten das Ende des Krieges ab. Nach und nach trifft Änne auf die unterschiedlichen Mitglieder und Freunde der Familie ihrer Großeltern.
Dann als der Krieg vorbei ist, steht ein Mann vor der Tür- es ist Ännes Vater, der das KZ Buchenwald überlebt hat. Mit ihm arbeitet das junge Mädchen die Vergangenheit auf und bereitet sich auf die Zukunft vor.
Meinung:
"Der erste Frühling" ist der dritte Teil von Klaus Kordon´s "Trilogie der Wendepunkte". Diese Trilogie
beschreibt das Leben einer Familie an drei wichtigen Wendepunkten der jüngeren deutschen Geschichte: 1918, 1923/33 und letztlich 1945.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen erzählt - hier aus der Sicht der zwölfjährigen Änne - dem jüngsten Spross der Familie Gebhardt. Sicherlich ist „Trilogie der Wendepunkte“ schon eine engagierte Angelegenheit, diesen Lesestoff in einen Comic umzusetzen ist aber sicherlich nicht viel einfacher gewesen. Geht es bei „Der erste Frühling“ doch nicht darum, eine fantastische und erfundene Geschichte in farbige Bilder umzusetzen und mit immer neueren Fabelgestalten und noch groteskeren Monstern zu bebildern.
Heuer und Althoff versuchen auf Basis von Kordons Geschichte eine „wahre“ Geschichte zu bebildern. Und in dieser wahren Geschichte spielen keine Helden mit, es geht nicht mehr darum einen Feind zu besiegen - außer vielleicht den Feind in der engsten familiären und nachbarschaftlichen Umgebung.
Und so trifft Änne, die Protagonistin der Geschichte auf alte, vom Krieg gezeichnete Menschen, zu Fleisch gewordene Opportunisten, die ihr Fähnchen in jeden Wind halten, verzweifelte Menschen, die keinen Sinn mehr in einem Weiterleben sehen und ausgemergelte Heimkehrer, die den Krieg oder die Kriegsgefangenschaft überstanden haben.
Kein Comic für den unbeschwerten sonnigen Tag auf der Strandpromenade - aber nichtsdestotrotz ein wichtiger Beitrag für das Genre.
Fazit:
Wer wissen möchte, ob Comics mehr als nur bunte Bilder sein können, dem sei „Der erste Frühling“ wärmstens empfohlen.
Der Erste Frühling
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 14,90
ISBN 10:
3551737878
ISBN 13:
9-783551-737878
239 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Historie
- Geschichte als Comic
- Glaubwürdige Darstellung der Charaktere
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(23 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 08.05.2007 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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Leseprobe | |||||||
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