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Comic-Besprechung - Galgenvögel 1: Der Liliengarten

Geschichten:
Gibier de Potence: 1. Le Jardin des Lys
Autor: Francois Capuron, Fred Duval, Zeichner: Fabrice Jarzaguet, Farben: Isabelle Rabarot

Story:
Es ist die Zeit zum Ende des Bürgerkrieges in den USA. Die Südstaaten stehen kurz vor einer endgültigen Niederlage und zahlreiche kleine Gemeinden, sowie Plantagen, liegen in Schutt und Asche. Shannon und William Granger wollen ihrer Mutter Louise dabei helfen ihren Mann aus der Kriegs-Gefangenschaft zu befreien. Dazu ist ihnen jedes Mittel Recht, auch der Überfall auf einen Geldtransport und auf ein schwer bewachtes Fort. Sie gehen dabei eine Partnerschaft mit den Bushwhackers ein, einer Gruppe desertierter Südstaaten-Soldaten. Doch will Louise Granger wirklich „nur“ ihren Mann befreien?

Meinung:
Wen das Cover nicht frappierend an ein anderes Motiv erinnert, der wird wohl nicht „Vom Winde verweht“ mit Vivien Leigh und Clark Gable von 1939 gesehen haben. Die Autoren der Galgenvögel werden nicht umsonst diese Reminiszenz gewählt haben. Denn ein guter Teil des Settings spielt im Zusammenhang des Bürgerkrieges in den USA. Freilich ist dies auch sein sehr dankbares Setting, denn dieser Krieg hat viele grundlegende Dinge in den Süd- und Nordstaaten durcheinander gewürfelt und somit die Voraussetzung für aufregende Geschichten geliefert.

Doch auch schon Band 1 deutet an, dass „Vom Winde verweht“ nur der Anfang sein wird, im Reigen der Zitate. Der Wilde Westen wird zum eigentlichen Hauptthema der Serie werden und damit ganz sicher ein Quell der Freude für alle Fans von Cowboy-Geschichten werden, allen voran freilich den Anhängern der Blueberry-Saga, der bei Ehapa mit der Werkausgabe derzeit ein Denkmal gesetzt wird. Bunte Dimensionen setzt dabei mit Sicherheit auf eines der Pferde (man verzeihe die Anspielung), die den Ritt durch die Unwegsamkeiten Comicdeutschlands am Einfachsten überstehen können.

Erzählt wird eine geradlinige und gerade deswegen spannende Geschichte. Wird es den Grangers gelingen den Vater zu befreien? Wer wird ihnen dabei helfen und welche neuen Freunde und Feinde wird es einbringen? Francois Capuron und Fred Duval müssen viele Western-Filme angesehen haben und wurden bei der Charakterisierung ihrer Hauptpersonen recht schnell fündig. Ihre Helden sind keine wirklichen Helden, eher „nur“ Menschen, die in eine bestimmte Situation durch ihr Schicksal getrieben wurden und nun das Beste daraus machen. Die Geschwister Granger (alleine der Name ist eine Anspielung auf einen bekannten Westerndarsteller: Stewart Granger) und ihre Mutter geben sich hart, doch schnell wird klar, dass nur die Umstände sie hart gemacht haben, aber im Inneren viele Gefühle brodeln. Mit Captain Lopeman wird ihnen ein sinistrer Gegner gegenüber gestellt, wie er ebenfalls in vielen Filmen vorkommt. Somit ist eine stimmige Grundlage geschaffen worden, die nun mit Leben befüllt wird.

Daneben hat Band 1 der Serie bereits alles, was das Western-Herz begehrt. Diebstahl, eine Eisenbahnszene, ein nahezu uneinnehmbares Fort, das dennoch überlistet wird, ein kauziger Sheriff und viele Überraschungsmomente. Hier muss man zu Recht auf Band 2 gespannt sein, auf die logische Fortsetzung der Geschichte. Wenn Capuron und Duval nicht sehr viel falsch machen, dann steht dem Leser eine stimmungsvolle, spannende und perfekte Westerngeschichte bevor, die ihresgleichen sucht. Vor allem ist es erwähnenswert, dass „Galgenvögel“ wohl eine Geschichte behandeln, wie sie noch nie in einem Western zu sehen war.

Zeichnerisch gesehen durchlebt der Leser allerdings eine kleine Achterbahnfahrt. Die Zeichnungen von Fabrice Jarzaguet sind Anfangs ein wahrer Augenschmaus, strotzen vor Details und einer schönen Charakterisierung der Personen, sowie von einer hohen Dynamik. Zwischendrin hin scheint er ab und zu schlampiger bzw. verwaschener geworden zu sein, ganz so, als habe er zu wenig Zeit gehabt. Das Gesamtbild wird dadurch ein wenig getrübt, aber es ist freilich kein wirklich großer Kritikpunkt.

Fazit:
„Galgenvögel“ ist keine Neu-Definition des Western-Genres, aber die Geschichte bringt reichlich frischen Wind und zeigt ein paar neue Wege der Erzählung auf. Freunde von Western werden ihre helle Freude an dieser Serie haben.

Galgenvögel 1: Der Liliengarten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Galgenvögel 1: Der Liliengarten

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 13,00

ISBN 13:
978-3-938698-81-5

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Sehr gute Geschichte
  • Tolle Anspielungen auf Westernfilme
  • Wundervolles Setting
  • Dynamische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen sind ab und zu etwas schlampiger als im Rest des Comics
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.18
(17 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 29.04.2007
Kategorie: Galgenvögel
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