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Comic-Besprechung - Torpedo 1
Geschichten:Text: Enrique Sánchez Abulí, Zeichnungen: Alex Toth (Seite 5-20), Jordi Bernet (Seite 21-138)
Story:
Torpedo ist ein Killer, ein Killer der alten Schule. Schon in jungen Jahren hat er einen Polizisten erschossen. Er kommt ursprünglich aus Italien und ist entsprechend ein Killer der New Yorker Mafia geworden. Doch neben seinen Aufträgen spielt auch des Öfteren private Probleme mit in den Beruf hinein.
Meinung:
Sin City oder Torpedo, man kann schon nach der Lektüre des ersten Bandes von Torpedo sagen, dass beide Serien auf gleichem Niveau stehen. Das gilt sowohl für die Zeichnungen, wie auch für die Geschichte. Torpedo ist zynisch, gewalttätig und auf jede Provokation kennt er nur eine Antwort: Den Tod. Er nimmt sich, was er will und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verletzte, seien es solche mit verletzten Gefühlen oder verletzten Gliedmassen. Autor Enrique Sánchez Abulí hat kompromisslose Kurzgeschichten geschaffen, die den Geist der 1930er Jahre sehr eindrucksvoll wiedergeben. Damals beherrschten Klans die Städte Amerikas und die italienischstämmige Mafia hatte viele Geschäfte unter Kontrolle. Um diese Kontrolle zu behalten, wurde mit brutalen Mitteln gearbeitet, viele Gegner wurden umgebracht. Und doch konnte man den meisten Gangstern kaum etwas nachweisen. Das musste in der damaligen Zeit auch die Staatsanwaltschaft gegenüber Al Capone feststellen, der ausschließlich über Steuerhinterziehung hinter Gitter gebracht werden konnte.
Es ist also nur folgerichtig, dass Torpedo in dieser Zeit angesiedelt wurde. Der Leser fragt sich aufgrund der vielen Kurzgeschichten in diesem Band aber auch schon einmal, was wohl passieren würde, wenn Torpedo in einer langen Geschichte auftauchen würde. Es ist dies vielleicht der einzige kleine Wermutstropfen bei einem ansonsten sehr gelungenen Band. Es fällt aber auch schwer einen Favoriten unter den Kurzgeschichten zu finden.
Nun hat Alex Toth die ersten 15 Seiten von Torpedo gezeichnet, sieht man allerdings die restlichen Geschichten daneben, die von Jordi Bernet stammen, ist man mehr als nur versucht festzustellen, dass er die bessere Wahl für Torpedo wahr. Sein Stil macht Torpedo unverkennbar zu einem Meisterwerk der Comickunst. Seine Charaktere sind nicht besonders schön, entsprechen keinem Schönheitsideal, sie wirken dadurch aber auch besonders lebendig. Die Zeichnungen von Toth wirken dagegen zu eindimensional. Bernet legt viel Wert auf den richtigen Schattenwurf, seine Zeichnungen wirken ausgefeilt und immer so düster, wie es die Geschichte selbst auch ist
Fazit:
Torpedo ist ein Meisterwerk der Comickunst und diesen Comic sollte sich niemand entgehen lassen. Insbesondere dann, wenn man Sin City gemocht hat, wird man Torpedo lieben. Wem also die Wartezeit bis zum nächsten Sin City-Band zu lang ist, sollte hier zugreifen.
Torpedo 1
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 18,00
ISBN 10:
3-936480-44-3
ISBN 13:
978-3-936480-44-3
144 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Beste schwarz-weiß Zeichnungen
- Herausragende Stories
- Perfekt düsteres Setting
- Alex Toth passte nicht richtig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(10 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 16.10.2006 | |||||||||||||||||||
Kategorie: | Torpedo | |||||||||||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||||||||||
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Das sagen unsere Leser | ||||||||||||||||||||
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