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Comic-Besprechung - Witchblade - Neue Serie 49
Geschichten:Witchblade #88
Autor: Ron Marz, Zeichner: Michael Choi, Tusche: Sal Regla, Farben: Brian Buccellato, Chad Fidler
Story:
Sarah Pezzini bekommt es mit einem ganz besonderen Fall zu tun. Die Tochter von Molly, der Frau, die immer die Flure im Polizei-Präsidium putzt, ist verschwunden. Noch sind keine 24 Stunden vorbei und sie kann sie noch nicht als vermißt melden lassen, und daher bittet sie Sarah nach ihr zu suchen. Und irgendwie beginnt damit ein Wettlauf mit der Zeit...
Meinung:
Selten konnte der Leser Sarah Pezzini so menschlich, so nah an der Realität erleben. Normalerweise kämpft sie mit der Witchblade gegen irgendwelche Monster und das Armband, das mit ihrem Arm verschmolzen ist, kann ja auch heilen. Und doch scheint sie machtlos gegenüber einer alltäglichen Situation zu sein, die leider auch in Deutschland immer wieder einmal für Schlagzeilen sorgt: Kindesentführung.
Die Realität zeigt, dass Kindesentführungen oft genug von Menschen im unmittelbaren Bekannten- oder Verwandtenkreis begangen werden und dass die Kinder oft genug bereits nach wenigen Stunden tot sind. Besonders der Fall des Marc Dutroux, der zahlreiche Kinder in Belgien entführt hatte, hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Mehr noch als bei der Entführung von Erwachsenen sind wir davon betroffen, wenn ein solcher Fall wieder einmal an die Öffentlichkeit kommt. Und so ist es nur konsequent, dass dieses Thema auch einmal eine Aufarbeitung in einem Comic erfährt. Dass nun ausgerechnet die Witchblade dafür herhalten muss, mag manchen Lesern eher eigenartig vorkommen. Und doch passt es in dieses Universum, das nicht zuletzt davon lebt, dass es der Realität ein ganzes Stück näher ist, als andere Superhelden-Universen.
Ron Marz muss mit der vorliegenden Geschichte freilich eine Gratwanderung unternehmen, denn sonst kommt entweder eine Abhandlung des Themas heraus, die viel zu tränenreich à la Hollywood daher kommt, oder aber eine Verfehlung des Themas. Er schafft diese Gratwanderung und kann dabei auch die Witchblade kongenial einbinden. Die könnte dazu dienen, verschwundene Menschen aufzufinden und einmal mehr muss Sarah Pezzini feststellen, dass die Witchblade mehr ein Fluch als ein Segen ist. Das Ende ist indess sehr traurig, aber sehr gut inszeniert worden.
Michael Choi ist auch noch der absolut passende Zeichner, der den Kern der Geschichte in wundervoll gefühlvollen Zeichnungen wieder gibt. Er ist mehr Beobachter als Akteur und setzt der eigentlichen Geschichte noch das I-Tüpfelchen auf.
Fazit:
Mit Kindesentführung hat sich Ron Marz nicht gerade ein leichtes Thema ausgesucht, um es im Witchblade-Universum zu platzieren. Er hat eine Geschichte geschaffen, die kongenial alles genau auf den richtigen Punkt bringt und mit Michael Choi den perfekten Zeichner für eine gefühlvolle Story gefunden, die ihresgleichen sucht.
Witchblade - Neue Serie 49
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Infinity
Preis:
€ 3,30
ISBN 10:
3-938192-49-6
28 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Kongenial geschrieben Geschichte
- Wundervoll gefühlvoll gezeichnet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 13.07.2006 | ||||||
Kategorie: | Witchblade | ||||||
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